Wilder vs Fury endet Unentschieden
Damit dürfte wohl wirklich niemand gerechnet haben: Wilder und Fury trennen sich nach einem spannenden Kampf unentschieden! Und um es direkt vorweg zu nehmen, das Urteil geht absolut in Ordnung.
Von der ersten Runde an begann Fury mit einer guten Führhand jeglichen Kampfaufbau von Weltmeister Wilder zu stören, während dieser immer wieder versuchte harte Hände anzubringen. Wann immer Wilder traf, ging Fury fast sofort in den Konter und konnte zumeist auch Schläge ins Ziel bringen. Zwischendurch kamen natürlich auch immer wieder mal Mätzchen und Provokationen von Fury um den WBC-Weltmeister aus dem Konzept zu bringen. Nach diesem Muster gestalteten sich die ersten acht recht engen Runden, von denen sich Fury die Mehrheit sichern konnte.
In der neunten Runde brachte eine von Wilder geschlagene Kombination Fury ohne gefährliche Treffer aus dem Gleichgewicht und er ging zu Boden. Er kam aber problemlos wieder auf die Beine und konnte dann die nächste Runde umso klarer für sich entscheiden. Mit beginn der elften Runde zog Wilder dann noch mal ordentlich an und konnte seinen Herausforderer in Runde 12 mit einer starken Rechts-Links-Kombination hart niederschlagen. Das Fury sich nach diesem Niederschlag so schnell und gut erholte, dass er ungefährdet das Kampfende erreichen konnte war vermutlich die größte Überraschung dieses spannenden Kampfes.
Die Punktrichter werteten dann mit 115:111 für Wilder, 114:110 für Fury und 113:113 ein split decision Unentschieden. Ein gutes Urteil, denn auch wenn Fury definitiv mehr Runden gewonnen hat, wurde er zweimal am Boden liegend angezählt – und damit kann man völlig zu Recht auswärts und als Herausforderer nun mal keinen Sieg einfahren!
Es bleibt zu bemerken, dass damit tatsächlich genau das passiert ist, was niemand erwartet hätte. Denn die meisten Prognosen ließen entweder einen KO-Sieg für Wilder oder einen Punktsieg für Fury erwarten – aber beides wäre ja auch beinahe eingetreten!
Spannend ist nun auch, wie es jetzt im Schwergewicht weitergeht. Denn noch im Ring wurde über ein Rematch gesprochen – aber auch ein Kampf von Wilder gegen Joshua wäre nun keine Überraschung mehr.
Auf der Undercard gab es unter anderem noch den letzten Wilder-Gegner Luis Ortiz zu sehen. Dieser konnte seinen Gegner Travis Kauffman klar dominieren und erzielte Niederschläge in Runde 6, 8 und 10. Doch jedes Mal kam Kauffman wieder auf die Beine um dann knapp zwei Minuten vor Kampfende nach ein paar harten Händen von Ortiz stehend aus dem Kampf genommen zu werden.
Jarrett Hurd konnte gegen seinen gut gewählten Aufbaugegener Jason Welborn erfolgreich seine drei WM-Titel verteidigen. Er brauchte zwar eine Weile um in den Kampf zu kommen, drehte dann aber immer mehr auf und konnte dann mit einem Körpertreffer in Runde 4 einen überzeugenden KO landen.
Joe Joyce brauchte von den zehn angesetzten Runden gegen Joe Hanks nur die erste und ließ keine Fragen offen. Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis er seine erste Chance auf einen kleineren Titel bekommt.