Tyson Fury will seine Karriere nach dem Kampf gegen Dillian Whyte beenden

Der britische Box-Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury macht sich auf in den nächsten Kampf. Nach der Trilogie gegen Deontay Wilder trifft er nun auf seinen Landsmann Dillian Whyte. Am 23. April 2022 kommt es im Wembley Stadium in London zum Duell. Zwölf Runden stehen auf dem Programm, doch diesmal dürfte der Kampf etwas ganz Besonderes werden.

Es geht dabei um den WBC und den The-Ring-Titel. Whyte ist nach seinem Triumph über den Russen Alexander Povetkin lediglich der WBC Interims-Titelträger im Schwergewicht, gegen Tyson Fury möchte er diesen Titel jetzt vereinigen. Doch diesem Vorhaben steht ein gewichtiges Argument im Wege. Denn Fury hat angekündigt, dass der Kampf gegen Deontay Wilder sein Letzter sein werde.

Der König tritt ab

Wenn Tyson Fury am 23. April zum letzten Mal den Boxring im Wembley Stadion betritt, dann heißt es wieder einmal: Der König ist zurück. Fünf Jahre nachdem der selbsternannte König der Roma den damaligen Schwergewichtsweltmeister Wladimir Klitschko entthront hatte, wirft er nun selbst das Handtuch. Doch Fury wird sich hüten, die alte Box-Redewendung Realität werden zu lassen.

Der Weltmeister will mit einem Sieg abtreten, idealerweise mit einem Knockout. Der Begriff, der ursprünglich vom Boxen kommt, wird heute auch beim Pokern verwendet und beschreibt die endgültige Eliminierung des Gegners. Wer in diesem Spiel abtaucht, überlegt seinen nächsten Zug, beim Boxen wäre dies das Aufgeben. Das kommt für Fury wohl nicht infrage, er sucht die letzte große Konfrontation. Der Weltmeister geht als klarer Favorit in den Kampf. Seine Bilanz zeigt 31 Siege und ein Unentschieden in 32 Profikämpfen, Dillian Whyte hingegen musste in seinen bisher 30 Kämpfen bereits 2 Niederlagen einstecken.

Jung, gesund und 150 Millionen Dollar auf der Bank

Er hat jetzt die letzte Chance Tyson Fury zu besiegen. Dieser möchte nach dem Kampf seine Karriere beenden. Das kündigte der Brite Anfang März öffentlich an. Auf einer Pressekonferenz gab er an, sich nach dem Duell zurückziehen zu wollen. Als Begründung nannte er sein Alter, Fury wird im August 34 Jahre alt. Das dürfte ihm nicht allzu schwerfallen, schließlich gab er an, 150 Millionen Dollar auf der Bank zu haben.

Er sei jung und gesund und werde sich nach seinem letzten Auftritt eine riesige Yacht im Ausland kaufen. Für die Fans bedeutet das gleichzeitig, dass es nicht mehr zu einem Vereinigungskampf mit den Titeln der IFB, WBA, WBO und IBO kommen wird. Diese werden derzeit noch von Oleksandr Usyk gehalten. Doch dieser wird seinen Weltmeisterschaftsgürtel voraussichtlich nicht verteidigen können, ein Kampf gegen seinen Herausforderer Anthony Joshua wäre daher notwendig gewesen, um auch diese Titel zu holen.

Doch nun ist das Karriereende offenbar eine beschlossene Sache. Fury trat auf seiner Pressekonferenz allein auf, Gegner Dillian Whyte war nicht erschienen. Das hielt den zukünftigen Box-Pensionisten Fury jedoch nicht davon ab, ein Face-Off gegen seinen imaginären Gegner nachzustellen. Er sieht seinen letzten Kampf als Tyson-Fury-Show, bei der sein Gegner lediglich ein notwendiges Übel darstellt.

Episches Duell

Doch ob er seinen letzten Kampf als Sieger oder Verlierer verlässt, wird maßgeblich von Whyte abhängen. Schon im dritten Duell gegen Deontay Wilder musste Tyson Fury musste Tyson Fury zweimal zu Boden gehen. Am Ende gewann aber die epische Schlacht im Ring und machte sich damit für einen der spektakulärsten Schwergewichtskämpfe der Geschichte verantwortlich. Ein einziger Schlag von Fury führte in der elften Runde zum Knockout. Zuvor hatten die 15.820 Zuschauer in Las Vegas nicht weniger als fünf Niederschläge gesehen.

Dementsprechend euphorisch zeigte sich Fury nach dem spektakulären Finale der Box-Trilogie. Immerhin musste er sich im ersten Duell mit Deontay Wilder 2018 mit einem Unentschieden begnügen. 2020 gewann er gegen den Amerikaner mithilfe eines technischen K.o. und sicherte sich den WBC-Titel. Erst im dritten Duell gelang ihm schließlich ein großer Sieg, der bei seinem Gegner jedoch alle Dämme brechen ließ.

Wilder verweigerte nach seiner Niederlage den Handschlag und erklärte dies damit, dass er Fury nicht respektieren würde. Dieser geht damit weiterhin ungeschlagen in seinen letzten Profikampf. Ob er es tatsächlich schafft, diese Serie beizubehalten, werden die Fans am 23. April live erleben.

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