Nachbericht: Boxen beim SV Polizei

 Plakat

Am 22. März hieß es wieder: Ring frei in der Haubachstraße! Der SV Polizei veranstaltete im Herzen von Altona und bot den Zuschauern den einen oder anderen spannenden Kampf. Besonders die Ringschlacht von Kevin Buaky Schumann und Lokalmatador Dogukan Yilmaz dürfte noch länger im Gedächtnis der Anwesenden bleiben. Doch auch andere Kämpfe, wie das Rematch zwischen Serkan Oral und Carlos Angeles, boten spannende Unterhaltung.

 

Einlagekampf, Schüler

Im einem Einlagekampf traf Manuel Lang (Raisdorf, 35 Kilo) auf David B. (Agon, 40 Kilo). Lang boxte, ebenso wie sein Gegner, aus der Rechtsauslage heraus und versuchte, die Reichweitenvorteile seines deutlich größeren Gegners durch schnelles rein- und raus zu neutralisieren. Klare Treffer kamen zunächst nicht zustande, sodass sich weder Lang noch David B. absetzen konnte. In der 2. Runde war der Hamburger etwas druckvoller und konnte Lang mit seinem Jab in den Rückwärtsgang zwingen. Eine harte Linke erwischte Lang voll am Kopf, hinterließ aber keine Wirkung. Im 3. und letzten Durchgang war Lang wieder aktiver und arbeitete mehrfach schön zum Körper. David B. war aber nach wie vor mit seiner Führungshand zur Stelle. Am Ende folgte das obligatorische Unentschieden.

Schüler, 32 Kilo

Im ersten Wertungskampf bekam es Igor Milz (DRS) mit Gorgio Nuhanovic (SV Polizei) zu tun. Milz startete aktiver und trieb Nuhanovic mit seinem Jab durch den Ring. Der Kämpfer vom SV Polizei landete einige Konter, schien aber leichte Probleme mit dem Druck seines Gegners zu haben. Kurz vor dem Gong lieferten sich beide einen offenen Schlagabtausch, welcher das Publikum hörbar begeisterte. Im 2. Durchgang stürmte Milz weiterhin offen nach vorne und schaffte es, Nuhanovic in eine Schlacht zu ziehen. Der Kämpfer vom SV Polizei stellte sich aber mit der Zeit immer mehr darauf ein und landete harte Konter, welche ihm vermutlich die Runde sicherten. In der 3. Runde versuchte es Milz weiterhin mit der Brechstange. Nuhanovic hielt zunächst noch mit Kontern dagegen, musste aber vor allem zum Ende hin einige Treffer seines unorthodoxen Gegners hinnehmen. Am Ende siegte Gorgio Nuhanovic knapp nach Punkten.

Kadetten, 65 Kilo

Leon Rahimi (Lurup) boxte anschließend gegen Aleksey Friedrich (Fischbek). Rahimi, der mit seinen 5 Kämpfen gegenüber dem Fischbeker Debütanten, deutlich erfahrener war, konnte bereits in der 1. Runde mehrere Links-Rechts Geraden landen. Friedrich war beherzt, musste aber so manchen Treffer einstecken und suchte seinerseits noch nach dem richtigen Mittel, um Rahimi beizukommen. Im Verlauf der 2. Runde konnte Friedrich seine Deckung etwas anpassen und einige Treffer abblocken. In der Offensive war der Fischbeker aber nach wie vor nicht sonderlich effektiv. Dieses Muster setzte sich auch in der 3. und letzten Runde fort. Rahimi setzte seinen Gegner mit langen Geraden unter Dauerdruck, während Friedrich kaum an den Luruper heran kam. Dies sahen die Punktrichter ähnlich, die Leon Rahimi einstimmig zum Punktsieger erklärten.

Schüler, 35 Kilo

Im nächsten Kampf duellierten sich Bilal Aciksari (Fischbek) und Leonis Loshaj (SV Polizei). Es entwickelte sich ein enges Gefecht. Aciksari landete den ersten guten Treffer, musste aber am Ende eine harte Kombination des etwas aktiveren Loshaj einstecken. Im Verlauf der 2. Runde gab es mehrere Schlagabtäusche, in denen beide Boxer zu Treffern kamen. Klar absetzen konnte sich in dieser Phase keiner der Beiden. Im 3. Durchgang fand Loshaj die richtige Distanz und landete eine Reihe von harten Treffern, welche ein Anzählen von Aciksari zur Folge hatten. Der Fischbeker hielt aber tapfer durch und feuerte bis zum Schluss zurück. Am endete entschieden sich die Punktrichter mit 2-1 Richterstimmen für Leonis Loshaj. Die Schlussoffensive hatte ihm den Erfolg gesichert.

Elite, 75 Kilo

Nun kam es zum mit Spannung erwarteten Kampf zwischen Sebastiano LoZito (Hansegym) und Raimund Klose (Hankook). Es entwickelte sich ein enger Kampf. Rechtsausleger LoZito versuchte seine Reichweite auszunutzen, während Klose in den Infight drängte. Beide Kämpfer hatten ihre Momente, sodass sich zunächst keiner klar absetzen konnte. Auch in der 2. Runde verlief der Kampf eng. LoZito blieb teilweise zu lange im Infight stehen und ermöglichte es Klose so, harte Treffer zu landen. Erst in der letzten Minute kam der Italiener mit einigen Kontern zurück. Der Kampf stand auf Messers Schneide. In der 3. und letzten Runde stürmte Klose noch einmal nach vorne und konnte LoZito mehrfach an den Seilen stellen. Der Italiener landete zwar vereinzelte Konter, ließ sich aber zunehmend auf den Stil seines Gegners ein. Der Infight, der teilweise von beiden Seiten recht unsauber geführt wurde, kam Klose zugute. Vor allem der linke Haken des Hankook-Kämpfers erwies sich als effektiv. Am Ende setzte sich Raimund Klose mit 2-1 Richterstimmen durch.

Junioren, 67 Kilo

Jetzt kam die Stunde von Kevin Boaky Schumann (Condor) und Dogukan Yilmaz (SV Polizei). Schumann konnte zu Beginn mit seinem linken Haken und dem Jab zum Erfolg kommen, musste aber im Verlauf der Runde einige Konter einstecken, da er seine Deckung vernachlässigte. Kurz vor Ende kam es zu einem hitzigen Schlagabtausch, in dessen Verlauf Schumann mehrere harte Treffer anbringen und Wirkung bei Yilmaz erzielen konnte. In der 2. Runde setzte sich die Schlacht fort. Beide Kämpfer landeten wahre Bomben. Yilmaz konnte nun seinerseits Wirkung erzielen und erzwang ein Anzählen von Schumann. Doch der Boxer von Condor kam mit harten Kontern zurück, sodass der Kampf bis zum Gong höchst unterhaltsam blieb. Im 3. und letzten Durchgang konnte Yilmaz seinen Gegner in der Ecke stellen und solange bearbeiten, bis der Ringrichter erneut zählte. Doch Schumann kam zurück und brachte mehrfach seinen krachenden linken Haken an. Der offene Schlagabtausch riss die Zuschauer von ihren Sitzen. Es war technisch vielleicht nicht das höchste Niveau, dafür aber eine ebenso brutale wie brillante Ringschlacht. Am Ende siegte Doguman Yilmaz mit 2-1 Richterstimmen, während die Fans schon jetzt auf den Rückkampf warten.

Elite, 85 Kilo

Christoph Falk (Halstenbek) traf anschließend auf Sergios Panno (Kaltenkirchen). Panno erwischte den besseren Start und konnte Falk mit harten Kombinationen zusetzen. Eine Rechte Schlaghand des Kaltenkirchners sorgte schließlich für ein Anzählen von Falk. Der Halstenbeker stellte sich aber noch einmal tapfer zum Kampf und überstand die Runde. Auch im 2. Durchgang kam Panno hart durch und konnte ein weiteres Anzählen von Falk erzwingen. Der Halstenbeker stellte ein starkes Kinn und Kämpferherz unter Beweis, fing sich aber so viele Treffer, dass der Kampf in der Pause auf Rat des Arztes abgebrochen wurde. Es hatte sich ein Riss unter dem Auge gebildet. Sergios Panno siegte durch TKO und durfte sich über ein starkes Debüt freuen.

Elite, 69 Kilo

Anschließend boxten Pascal Meß (Epeios) und Manuel Strach (SV Polizei) gegeneinander. Es entwickelte sich ein enger Kampf. Strach versuchte seine Reichweite auszunutzen, während Meß mit blitzschnellem rein- raus zum Erfolg kam. Beide Kämpfer hatten durchaus Erfolg, sodass sich zunächst keiner klar absetzen konnte. Im 2. Durchgang hatte Meß leichte Vorteile. Er konnte die Lücken in Strachs Deckung nun besser ausnutzen, musste sich aber stets vor den Kontern seines Gegners in acht nehmen. Die 3. Runde startete actionreich. Strach ging sofort in den Vorwärtsgang, fing sich aber einige Konter ein. Eine harte Rechte führte zu einem Anzählen von Strach. Der Debütant vom SV Polizei hielt aber bis zum Ende durch. Pascal Meß siegte letztendlich nach Punkten.

Elite, 69 Kilo

Jetzt kam es zum Rematch zwischen Serkan Oral (Hansegym) und Carlos Angeles (BC Lübeck). Beide Kämpfer stürmten sofort offensiv in den Infight. Oral landete den ersten Volltreffer – Eine Rechte, welche sichtlich Wirkung hinterließ und zu einem Anzählen des Lübeckers führte. In der Folge konnte Oral weitere Treffer landen, war aber zuweilen etwas zu verbissen auf der Suche nach dem KO. Angeles erholte sich und konnte am Ende des Durchgangs eigene Schläge ins Ziel bringen. In erster Linie fiel Angeles allerdings durch Showeinlagen auf. In der 2. Runde arbeitete Oral mit effektiven Kopfhaken, während Angeles einige Körpertreffer anbrachte. Ansonsten war der Lübecker mehr damit beschäftigt, das Publikum anzulächeln und wurde wegen „Sprechens im Ring“ verwarnt. Im 3. und letzten Durchgang nahm Orals Schlagfrequenz etwas ab. Angeles war nun aktiver, während Oral die härteren Einzeltreffer ins Ziel brachte. Der Kampf blieb bis zum Schluss unterhaltsam und endete mit einem einstimmigen Punktsieg für Serkan Oral, der somit erfolgreich Rache für seine knappe Niederlage vom letzten November nahm.

Elite, 54 Kilo (Frauen)

Im ersten Kampf nach der Pause bekam es Celine Naderipou (Agon) mit Tamara Wiemann (SV Polizei) zu tun. Naderipour startete offensiv und konnte die Deckungslücken ihrer Gegnerin rasch ausnutzen. Wiemann zeigte sich äußerst beherzt, konnte den Angriffen ihrer Gegnerin aber nicht viel entgegen setzen. Nach zweifachem Anzählen beendete Ringrichter Roberto Roselli den ungleichen Kampf und erklärte Celine Naderipour zur TKO Siegerin in der 1. Runde.

Elite, 89 Kilo

Anschließend trafen Jochen Schmidt (Epeios) und Alexander Groß (Glinde) aufeinander. Schmidt konnte zu Beginn durch schönes Distanzboxen überzeugen. Groß suchte nach einem Weg in den Infight, brachte seinen Jab aber zu selten. Dies setzte sich auch in der 2. Runde fort. Groß hatte Probleme damit, die richtige Distanz zu finden und fing sich mehrfach lange Geraden von Schmidt ein. Im Schlussdurchgang war Groß weiterhin bemüht, geriet aber zunehmend unter Druck. Schmidt feuerte nun aus allen Rohren und konnte mehrfach hart durchkommen. Der entscheidende Treffer kam allerdings nicht zustande, sodass Jochen Schmidt am Ende einen klaren Punktsieg feiern durfte.

Jugend, 56 Kilo

Nun kam es zum Duell zwischen Younes Zarraa (SG Kaarst) und Ahmed Aljabar (SV Polizei). Zarraa erwischte den besseren Start und konnte seinen Gegner mit einer hohen Schlagfrequenz ordentlich zusetzen. Vereinzelte linke Haken des Hamburgers konnten Zarraa nicht daran hindern, sich die Runde zu sichern. Im 2. Durchgang musste Aljabar harte Treffer einstecken. Immer wieder landete Zarraa den linken Körperhaken und zermürbte Aljabar immer mehr. Der Hamburger schlug kaum noch zurück und wurde angezählt. Er stellte sich zwar noch einmal zum Kampf, musste aber weitere Treffer nehmen. In der Pause entschied sich die Hamburger Ecke dazu, das Handtuch zu werfen. Younes Zarraa siegte durch TKO und hinterließ einen starken Eindruck.

Jugend, 62 Kilo

Redir Suleiman (FF Lübeck) kollidierte nun mit Soleiman Asefi (SV Polizei). In der 1. Runde konnte der Lokalmatador die besseren Treffer landen. Präzision und Timing waren auf Seiten des Hamburgers. Suleiman suchte zunächst nach der richtigen Distanz und kam erst kurz vor dem Gong etwas auf. Im 2. Durchgang wurde der Kampf etwas enger. Suleiman fand nun besser rein, konnte aber nur selten klare Treffer landen. Klar absetzen konnte sich in dieser Phase keiner, da die beiden Boxer sich gegenseitig ziemlich neutralisierten. In der letzten Runde holten beide Kämpfer noch einmal alles aus sich heraus. Asefi konnte nach wie vor die härteren Treffer setzen und sicherte sich auf diese Weise einen Punktsieg.

Elite, 75

Anschließend trafen Soufian Touba (SG Kaarst) und Bujar Aliar (TH Eilbek) aufeinander. Aliar marschierte viel nach vorne, schaffte es aber nur selten, den flinken Touba zu erwischen. Mit langen Geraden konnte sich Touba leicht absetzen. Sobald es in den Infight ging, klammerte der Boxer aus NRW sofort ab. Auch in der 2. Runde war Touba effektiver. Aliar war zwar deutlich fleißiger, agierte aber zu sehr mit der Brechstange. Die Präzision fehlte auf Seiten des Eilbekers, der mehrfach in Konter des Gastboxers hinein lief. Im 3. Durchgang kam Aliar etwas auf und konnte mehrfach seine rechte Schlaghand ins Ziel bringen. Touba blieb aber mit Einzelschlägen gefährlich. Am Ende siegte Soufian Touba nach Punkten und wurde für die lange Anreise belohnt.

Elite, 81 Kilo

Ammar Abduljabbar (TH Eilbek) traf im vorletzten Kampf des Abends auf David Okrafka (SV Polizei). Abduljabbar landete bereits nach wenigen Sekunden einen linken Haken. Anschließend nahm das Tempo ein wenig ab. Der Eilbeker bestimmte den Kampf, war aktiver und konnte Okrafka ordentlich zusetzen. Auch in der 2. Runde blieb Abduljabbar stärker. Allerdings wirkte der Eilbeker ein wenig verkrampft und konnte seine Vorteile nicht so umsetzen, wie es möglich gewesen wäre. Okrafka war bemüht, brachte Offensiv aber kaum etwas zustande. Zu Beginn der 3- Runde konnte Okrafka eine Rechte landen. Anschließend übernahm Abduljabbar wieder, konnte aber auch in dieser Phase nicht glänzen. Immerhin reichte es für einen klaren Punktsieg des Eilbekers.

Jugend, 69 Kilo

Zum Abschluss bekamen die Zuschauer einen Kampf zwischen Max Kowalke (Raisdorf) und Bujar Murseli (TH Eilbek) zu sehen. Murseli erwischte den besseren Start und konterte den Raisdorfer mit einer harten Rechten ab. In der Folge war Kowalke bemüht, schaffte es aber zu selten, eigene Akzente zu setzen. Auch im 2. Durchgang war Murseli überlegen. Seinen Meidbewegungen ließ er rasche Gegenangriffe folgen, denen Kowalke nicht immer ausweichen konnte. Der Raisdorfer lief wiederholt in den Jab seines Gegners hinein und musste auch so manchen Körpertreffer wegstecken. Dennoch suchte der Schleswig Holsteiner stets seine Chance. In der letzten Runde ließ Murseli etwas nach. Kowalke konnte dies aber nicht wirklich ausnutzen. Murseli schaffte es, seinen Vorsprung über die Zeit zu retten und siegte nach Punkten.

Kommentare

Kommentare

1 Trackbacks & Pingbacks

  1. weight loss slimming

Kommentare sind deaktiviert.