Der Weg des Boxers, Boxsport als Lebensstil

Das Aufeinander treffen von zwei Kontrahenten, die sich mit nichts als ihren Fäusten und den Früchten ihres monatelangen harten Trainings zum fairen Kräftemessen gegenüberstehen, macht das Boxen zu einer faszinierend rohen Form des Wettkampfes. Die Faszination des Boxens geht aber weit über den Ring hinaus. Die Vorbereitung auf den Kampf spielt beim Boxen eine besonders große Rolle. Nicht umsonst wird vor jedem großen Kampf eine Zusammenfassung des Trainings gezeigt. Die Entbehrungen und harten Trainingseinheiten, zu denen sich ein Boxer über einen langen Zeitraum zwingen, erinnern uns an unsere eigenen Hürden, die wir mit Disziplin zu überwinden haben. Es trifft auf einen Nerv, denn wir alle stehen tagtäglich vor der Entscheidung, uns unseren Ängsten zu stellen und Versuchungen zu widerstehen oder nachzugeben und einzuknicken. Bei einem Boxkampf geht es vor Allem um Disziplin und Überwindung. Ein jeder Zuschauer kann deshalb genau nachempfinden, was ein Boxer vom harten Training bis hin zum Schlagabtausch durchmacht und Parallelen zu seinen eigenen Problemen ziehen. Genau das ist es, was den Boxsport so faszinierend, unterhaltsam und motivierend macht.

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Photo by Pixabay, CC0 Public Domain

Boxen als Familientradition

„Ohne meinen Vater wäre ich wahrscheinlich kein Boxer geworden.“ Die Entscheidung in die Fußstapfen seines Vaters zu treten zahlte sich für Floyd Joy Mayweather Jr. mit einer beeindruckenden Boxkarriere aus. In einem Interview sagte er, dass er nicht nur für sich selbst, sondern auch für seinen Vater im Ring sein Bestes gibt. Schon im jungen Alter hatte sich Mayweathers Veranlagung zum Profiboxer gezeigt, so sein Vater, Mayweather Sr. Seiner Meinung nach hat Mayweather schon Boxhiebe draufgehabt bevor er überhaupt laufen konnte. Trotz zahlreicher Familienkrisen und Streitigkeiten, war es der Boxsport, der die beiden immer zusammengehalten hat. Hintergründe wie die der Mayweathers zeigen, dass es bei einem so leidenschaftlichen und intensiven Sport wie dem Boxen um weit mehr geht als nur um Siege und Preisgelder. Wem es hauptsächlich ums Geld geht, der ist beim Boxen falsch. Selbst Superstars wie Mayweather sind weit von der Liste der zehn bestverdienenden Sportler entfernt.

Boxen als wegweisendes Ziel

Der berüchtigte Mike Tyson, zweifellos einer der größten Boxer aller Zeiten. Geboren 1966 in Brooklyn, New York, fand auch Mike Tyson früh seine Vorliebe für das Boxen. 1986 erkämpfte sich der damals nur 20 Jahre alte Newcomer den Titel als jüngster Weltmeister im Schwergewichtsboxen. So schnell wie sie anfing, fiel die Karriere des jungen Boxers vier Jahre später auf einen Tiefpunkt. Erst verlor er 1990 seinen Titel, dann musste er für drei Jahre ins Gefängnis. Der berüchtigte Ohr-biss im Kampf gegen Evander Holyfield, sieben Jahre später, schadete seinem Ruf nur noch mehr. Trotz krimineller Vergangenheit, privater Schwierigkeiten und dem tragischen Tod seines Vaters, schaffte es Tyson, sich aufzuraffen und sein Comeback zu planen. Mit der Standfestigkeit und Disziplin eines Boxers schaffte er es nach all den Rückschlägen, durch mehrere Siege und einen verbesserten Ruf doch noch zurück zum Erfolg.

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Photo by Pixabay, CC0 Public Domain

Boxen formt den Körper und Charakter

Die physische und mentale Intensität und Härte des Boxens bilden den Körper und Geist eines Sportlers wie kaum eine andere Sportart. Von mentaler Stressbewältigung bis hin zu körperlicher Abhärtung gibt es zahlreiche Gründe, sich für das Boxen zu entscheiden. Disziplin ist das Erste, was man als Boxer lernt. Neulinge werden im Boxtraining schnell an ihre Grenzen geführt und lernen die eigenen Schwächen und schlechten Gewohnheiten kennen. Das kann sehr unangenehm sein, hilft dadurch aber, eine gewisse Härte und Standhaftigkeit zu entwickeln. Im Boxen geht es genau wie im Alltag darum, Versuchungen zu widerstehen und sich selbst im Griff zu haben, um anspruchsvolle Ziele zu erreichen. Selbstvertrauen wird beim Boxen durch die permanente Konfrontation mit der eigenen Angst gestärkt. Beim Boxen führt kein Weg daran vorbei, sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen und sie zu überwinden. Wer lernt, Hiebe wegstecken zu können, der wird auch im Alltag nicht mehr so leicht aus der Ruhe gebracht. Ein Boxer lernt schnell, dass Selbstvertrauen nicht die Gewissheit auf Erfolg ist, sondern der Mut, sich den Konsequenzen des Versagens zu stellen. Wer sich dazu entscheidet den Weg des Boxers zu gehen, wird mit positiven Resultaten sein ganzes Leben umkrempeln, um eine bessere und stärkere Version seiner selbst zu werden.

 

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