Flanagan bleibt Weltmeister

Terry Flanagan bleibt WBO Weltmeister im Leichtgewicht. Der Brite setzte sich in einem unsauberen, aber hart geführten Gefecht gegen den Russen Petr Petrov durch, den er durch eine einstimmige Punktentscheidung bezwingen konnte. Auf der Undercard konnte Liam Smith einen kontroversen TKO Sieg über Liam Williams feiern.

Rechtsausleger Flanagan war von Beginn an darum bemüht, seinen Herausforderer auf Distanz zu halten. Petrov hatte zunächst Probleme mit der Auslage seines Kontrahenten und schaffte es nur selten in den Infight, wo Flanagan ihn sofort abklammerte. Der Brite setzte zahlreiche Konter und schaffte es auf diese Weise, sich eine Führung herauszuboxen. Ab den mittleren Runden kam Petrov ein wenig besser rein und schaffte es durch Meidbewegungen häufiger an Flanagan heran. Petrov konnte nun mehrfach seine Hakenserien anbringen, hatte es aber schwer, klare Runden zu gewinnen, da Flanagan stets mit seinen Kontern dagegen hielt und den Kampf dominierte, sobald wieder Distanz zwischen den Boxern herrschte. Hinzu kam, dass Petrov gegen Ende mit einem tiefen Cut zurecht kommen musste, welcher Infolge eines Kopfstoßes entstand. So kam es, dass der in Spanien lebende Russe es nicht mehr schaffte, den Kampf zu drehen. Terry Flanagan siegte unspektakulär, aber verdient nach Punkten und bleibt somit weiterhin der unbesiegte WBO Titelträger.

Auf der Undercard kam es zu einem spannenden Halbmittelgewichts-Kampf zwischen Ex-Weltmeister Liam Smith und dem unbesiegten Liam Williams. Letzterer ging als Außenseiter ins Gefecht, erwies sich aber rasch als besserer Techniker. Der aggressiv boxende Smith rannte immer wieder in den Jab seines Kontrahenten hinein, kassierte Aufwärtshaken und ließ sich dadurch in eine passive Kampfweise drängen, welche es Williams ermöglichte, das Tempo des Kampfes zu bestimmen. Williams boxte seinen Gegner Runde um Runde aus, erzielte durch Schlagwirkung einen stark blutenden Cut über Smiths Rechtem Auge und schien bereits auf der Siegerstraße zu sein, als Smith in der 10. Runde einen Kopfstoß ins Ziel brachte, welcher auch Williams eine Cutverletzung einbrachte. Ringrichter Terry O´Connor übersah den Kopfstoß allerdings, sodass Williams verletzungsbedingte Aufgabe in der Pause zu einem TKO Sieg Smiths führte. Ein unbefriedigendes Ende, welches erneut die Frage aufwirft, warum man nicht längst einen Videobeweis eingeführt hat, um in solchen Situationen nicht auf den Offiziellen angewiesen zu sein, sofern dieser schlecht steht oder einfach nicht sehen will, wie es zu der Verletzung kommt.

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