Nikki Adler visiert neue Titel an

Nachdem die Augsburgerin Nikki Adler in den letzten Jahren bereits in 4 Verbänden Weltmeisterin geworden ist, visiert sie nun die Gürtel der Verbände WIBF und GBU an. Diese beiden Titel trug ab 2005 die Russin Natascha Ragosina, die im Jahr 2009 zuletzt darum kämpfte. Das beide Gürtel so lange nicht vergeben wurden, lag einerseits daran, dass Ragosina lange Zeit offen lies, ob sie weiter boxen will oder nicht. Andererseits gibt es in den höheren Gewichtsklassen nur sehr wenige Boxerinnen, die für einen Titelkampf in Frage kommen.

WIBF und GBU setzten vor 10 Jahren die Maßstäbe im Frauenboxen, schon lange bevor die anderen Verbände erst einmal darauf kamen, das Frauenboxen überhaupt in ihr Programm aufzunehmen. An diese Vergangenheit wird jetzt mit guten Boxerinnen wie Nicole Wesner, Susi Kentikian und anderen angeknüpft. Deshalb ist es eine logische Selbstverständlicheit, dass auch Nikki Adler diese traditionsreichen Titel gerne in ihrer Trophäensammlung haben möchte.

Bei der am 9. Februar in Ludwigshafen stattgefundenen Pressekonferenz durfte die 29-jährige schon mal mit diesen beiden Gürteln auf „Tuchfühlung“ gehen, bevor sie am 11. März darum kämpfen wird. Ihre Gegnerin ist Mary Rancier, die aus dem Schwergewicht kommt und aus der Dom-Rep anreisen wird.

Nikki Adler befindet sich im Moment in der Kampfvorbereitung bei ihren neuen Trainer Rene Friese in Egeln / Nähe Magdeburg. Friese hat früher selbst geboxt und war zuletzt einige Jahre bei SES Magdeburg als Trainer tätig. Jetzt hat er ein eigenes Gym in Egeln. Zwischen den Trainingseinheiten war Gelegenheit, mit Nikki Adler kurz über den anstehenden Kampf zu sprechen:

Nikki, erst einmal Danke, dass du dir die Zeit für ein kurzes Interwiev nimmst. Wie läuft die Vorbereitung, wie zufrieden bist du mit dir selbst und der Zusammenarbeit mit deinem neuen Trainingsumfeld?

Nikki Adler: Es läuft Alles gut. Ich merke die Erfahrung, die Rene Friese als Trainer mitbringt. Er hat das, was man „einen Plan“ nennt und wir kommen bisher gut miteinander zurecht. Es ist das erste mal, dass ich mit Rene Friese zusammen arbeite. Neben der jetzigen Kampfvorbereitung ist es für beide Seiten auch ein Test für eine mögliche zukünfige Zusammenarbeit.

Du bist auch als erfolgreiche Boxerin und mehrfache Weltmeisterin berufstätig. Musstest du deinen Jahresurlaub für diese Kampfvorbereitung opfern?

Nikki Adler: Ich bin bei der Post angestellt und habe zu meinem großen Glück einen Arbeitgeber, der mir sehr entgegen kommt. Mein Arbeitsvertrag wurde für meine Kampfvorbereitung auf Halbtagsarbeit geändert. Ich habe jetzt eine arbeitsfreie Zeit. Wenn Vorbereitung und Kampf vorbei sind, arbeite ich Vollzeit und hole die Zeit nach, bis mein Arbeitszeitkonto wieder ausgeglichen ist. Sonst wäre das Alles für mich gar nicht machbar. Allein von den Börsen, die im Frauenboxen erzielt werden können, kann man in Deutschland nicht leben und schon gar nicht den eigenen Boxsport finanzieren.

Hast du dir deine nächste Gegnerin angeschaut? Was hälst du von ihr?

Nikki Adler: Ich konzentriere mich auf meine Fitness und mein eigenes boxerischen Können. Ich muss mich im Ring gegen jede Gegnerin durchsetzen können. Mein Trainer ist es, der sich die Kämpfe meiner Gegnerin anschaut und mir dann den nötigen Schliff gibt. Ich weiss, dass meine Gegnerin aus dem Schwergewicht kommt und verhältnismäßig hart schlagen kann. Ich muss von Anfang an auf der Hut sein und darf mich von ihr nicht schwer treffen lassen. Ansonsten vertraue ich auf meine bisherige gute Ausbildung und meine Ringerfahrung. Ich glaube fest daran, dass ich auch diesen Kampf gewinne.

Man kann der Augsburgerin nur viel Erfolg wünschen und am 11. März die Daumen drücken, dass zu ihrer Gürtelsammlung die nächsten beiden Exemplare dazu kommen werden.

Auch die Gegenseite soll zu Wort kommen. Es ergab sich die Möglichkeit, Kontakt mit der Firma „First Class Fight and Event Management“ mit Sitz in der Dom-Rep aufzunehmen. Manager Marco Zubrod gab während einer Autofahrt ein kurzes Statement ab. Eine grafische Darstellung zum bevorstehenden WM-Kampf wurde ebenfalls mitgeschickt:

„Mery Rancier hat ihre letzten 2 Kämpfe durch TKO1 gewonnen und wird nicht nach Deutschland reisen um dort zu verlieren. Wir haben die letzten Kämpfe von Nikki Adler analysiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der Kampf für das deutsche Publikum einen überraschenden Ausgang nehmen wird. Dieser Kampf wird ein boxerischen Highlight für die Zuschauer in Ludwigshafen. Ich beende mein Statement mit einem Satz von Julius Cesar: „Mögen die Spiele beginnen und der Bessere gewinnen.“ Veni, vidi vicy. – Kommen, sehen und gewinnen.“

Soweit die Meinung der Gegenseite vom Team Adler. Zumindest dem letzten Teil des Statements kann man sich bedenkenlos sinngemäß anschließen: „Mögen die Spiele beginnen und die bessere Boxerin gewinnen.“ Gekämpft wird am 11. März in Ludwigshafen. In weiteren Hauptkämpfen werden Jack Culcay gegen Demetrius Andrande und Leon Bauer gegen einen noch nicht genannten Gegner antreten. Der Kampfabend wird auf ProSieben MAXX zu sehen sein.

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