Ava Knight zur Untätigkeit verurteilt?

Das im Profiboxgeschäft nicht immer alles Gold ist was zu glänzen scheint, ist ja mittlerweile ein bekannter alter Hut. Das betrifft zum Einen so manche Entscheidung bei den Punktevergaben, die nicht nachvollziehbar ist und neben den Boxer/innen auch vom Publikum und den Fans wahrgenommen wird. Zum Anderen betrifft das aber auch vertragliche Bindungen, die Boxer/innen mit Promotern eingehen. Läuft alles zum Besten, gibt es keine Probleme. Fühlt sich aber eine Seite über den Tisch gezogen, wir es haarig bis ungemütlich für alle Beteiligten.

In den letzten Tagen hat sich Ava Knight, eine der besten Boxerinnen überhaupt, genau zu diesem Thema geäußert. Sie ist gegenwärtig und scheinbar auch noch langfristig an den mexikanischen Promoter Hector Garcia (HG Promotions) gebunden und fühlt sich in diesem Vertrag absolut nicht mehr wohl. Ihre letzten 6 Kämpfe fanden ausschließlich in Mexiko statt. Sie kommt scheinbar nicht mehr damit klar, wie mexikanische Boxerinnen ihr gegenüber bevorzugt werden. Ihr letzter Kampf im Okober 2013 gegen Ibeth Zamora Silva wurde knapp zu Gunsten der Mexikanerin gewertet, die damit den WBC-Gürtel im Halbfliegengewicht behalten konnte. Ava Knight sah sich ungerecht behandelt und forderte eine Rematch, was aber bis zum heutigen Tage nicht zu Stande kam.

ava knight1Zwischenzeitlich war auch von einem Wechsel ins MMA die Rede. Da wäre sie ja nicht die einzige Boxerin, die diesen Weg geht. Bekanntestes Beispiel ist Holly Holm, die dem klassischen Boxen den Rücken gekehrt hat und nun im MMA Sport unterwegs ist. Doch das ist eigentlich nicht das Ziel von Ava Knight. Sie will boxen, aber zu fairen Bedingungen und am liebsten wieder in den USA. Sie hat ihren Frust bei Twitter öffentlich gemacht und will aus dem Vertrag mit Garcia raus, weil sie in Mexiko keine boxerische Zukunft für sich sieht. Noch im März 2013 sah es so aus, als wäre sie sehr zufrieden in Mexiko, doch dieses Bild hat sich nach dem Kampf gegen Ibeth Zamora Silva scheinbar grundlegend geändert. Vor einem Jahr sagte sie noch, dass sie glücklich mit der Promotion sei, jetzt hört sich das ganz anders an.

Es ist wohl auch der Tatsache geschuldet, dass Ava Knight bei Floyd Mayweather in dessen Gym war und am liebste sofort einen Vertrag mit Mayweather gemacht hätte, weil sie dort von allen Bedingungen und dem ganzen Umfeld voll auf begeistert war. Sie will am liebsten mit ihrem Trainer Ben Bautista nach Las Vegas wechseln und dem „Money-Team“ beitreten. Wie lange sie noch in Mexiko vertraglich gebunden ist und ob sie da raus kommt oder weiter die 2. oder 3. Geige nach den mexikanischen Boxerinnen spielen muss, ist noch ungewiss. Fakt ist, sie will da unbedingt weg. Fakt ist aber auch: Vertrag ist Vertrag. Es ist jetzt die Frage, ob sie sich das raus klagen kann oder ob Mayweather so von ihr begeistert ist wie sie von ihm und ob er ihr hilft. Für das Money-Team wäre es eine leichte Übung, sie aus dem Vertrag zu kaufen. Wenn sie klagt, muss sie nachweisen, dass ihr Vertragspartner ihre berufliche Entwicklung behindert. Ob ihr das gelingt, wird wohl von guten Anwälten abhängen.

Leider ist es mit dem Frauenboxen in den USA kaum anders wie in Europa. Nur eine stagnierende Sportart, die noch den letzten Schub braucht um sich endgültig gut zu etablieren. Boxerinnen wie Ava Knight wären genau die richtigen, die einen Beitrag dazu leisten könnten, wenn man sie lässt. Mal sehen, wie sich diese Sache entwickelt und in Ava Knight demnächst vielleicht in Las Vegas im Ring steht. Ein Kampf auf der Undercard von Mayweather, zum Beispiel gegen Yesica Bopp um den WBO-Titel, würde ihr wohl mehr einbringen, als sie in den letzten 6 Kämpfen in Mexiko verdienen konnte. Mit ihren 25 Jahren steht sie als Boxerin in ihrer Prime-Time. Es ist schade um die Zeit, die sie jetzt untätig verbringt.

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