Manuel Charr – Ein unterhaltsames Pressetraining

Ein Beitrag von Uwe Betker: Das Sportstudio Baaden in Köln war am Dienstagabend Schauplatz eines Pressetrainings des Schwergewichtlers Manuel Charr (26 Kämpfe, 25 Siege, 15 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO). Der 29-jährige Charr will am 12.04.2014 im Telekom Dome in Bonn gegen Kevin Johnson (35 Kämpfe, 29 Siege, 14 durch KO, 5 Niederlagen, 1 Unentschieden) antreten, um seinen Anspruch auf einen WM-Kampf zu untermauern. Am 08.09.2012 boxte er bereits um den WM Gürtel der WBC. Damals unterlag er Vitali Klitschko. Er verlor aufgrund einer Cutverletzung. Nun schickt er sich an erneut, einen Weltmeister herauszufordern. Dabei hat er seit kurzem den Rapper Prince Kay One als Veranstalter an seiner Seite.

Das Pressetraining als solches war ungewöhnlich, einmal weil Security an der Türe des Gyms stand und kontrollierte, wer hineinging, und dann auch wegen der Uhrzeit. Das Training war nämlich auf 20:30 Uhr angesetzt. Was aber noch ungewöhnlicher war als die Uhrzeit, war die Länge. Die Pressevertreter und einige Fans sahen ein komplettes Training.

Die fünf Sparringspartner und Charr wärmten sich erst gemeinsam durch Laufen, gymnastische Übungen und Schattenboxen auf. Dann zog sich Charr Kopf- und Mundschutz an und es begann das Sparring. Jeder Sparringspartner stand zwei Runden mit Charr im Ring, d.h. Charr absolvierte zehn Runden Sparring. Um es ganz direkt zu sagen: Er sah gut und topp fit aus. Lediglich seine Führhand kam nicht lang genug. Es schien fast so, als wäre Ellenbogen oder Schulter verletzt.

Von den Sparringspartnern fielen mir zwei besonders auf: Da war einmal Boris Estenfelder (4 Kämpfe, 4 Siege, 3 durch KO), der wirklich gut aussah. Der ungeschlagene Schwergewichtler hätte eigentlich nach zweieinhalb Jahren Pause im Mai sein Comeback machen sollen, aber die Veranstaltung wurde abgesagt. Estenfelder wirkte stabil und zeigte Drang nach vorne zu gehen. Er war der eine von den beiden Boxer, die Charr am meisten abverlangten.

Der zweite war der Cruisergewichtler Sokrates. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich der bekannte Amateurboxer Ehsan Maudodi, der im Vorprogramm des Johnson-Kampfes sein Profidebüt geben soll. Der schlanke und leichte Sokrates zeigte schnelle Beine und boxte schön im Rückwärtsgang.

Nach den zehn Runden Sparring demonstrierte Charr noch ein Runde lang virtuos den Umgang mit dem Reflexball. Der Reflexball hängt mit einem elastischen Seil an einem Stirnband. Er wird weg geboxt und schnellt wieder zurück, usw. Zum Abschluss zeigte er noch Schattenboxen, wobei er gleichzeitig noch mit einem Tennisball dribbelte und philosophisch dozierte. Schließlich wurde er von seinem Trainer Clive Salz gestreched.

Insgesamt war das Pressetraining unterhaltsam und interessant.

© Uwe Betker

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