Alexander Mengis – Ein Jahr danach

Alexander Mengis

Genau ein Jahr ist es jetzt her, dass der Profiboxer Alexander Mengis während eines Meisterschaftskampfes in Berlin schwersten gesundheitlichen Schaden nahm. Seit diesem Tag ist für ihn selbst und sein familiäres Umfeld absolut nichts mehr wie zuvor. Die Frage, wie es dem unglücklichen Mengis geht, bewegt und berührt jeden, der den Boxsport liebt, selbst ohne Alexander Mengis jemals persönlich gekannt zu haben. Es ist einfach traurig, was da passiert ist.

Wie sein jetziger Gesundheitszustand tatsächlich ist, bleibt der öffentlichen Wahrnehmung verborgen. Inoffiziellen Angaben zufolge befindet sich Alexander Mengis nach wie vor in einem Wachkoma und ist rund um die Uhr auf Hilfe und Betreuung angewiesen.. Nach gewissen Angaben in der Presse vom Sommer letzten Jahres wurde Mengis nach dem Vorfall operiert und befinde sich seither „auf dem Wege der Besserung“. Diese Aussage zu bewerten erübrigt sich wohl angesichts der Tatsache, dass der Weg der Besserung in der Realität wohl bisher leider ein sehr kurzer war. Alexander Mengis ist weit entfernt von seiner früheren Gesundheit. Das Wort „Besserung“ überhaupt zu gebrauchen wirkt in dem Zusammenhang eher zynisch als zutreffend.

Dieser traurige Jahrestag sollte uns allen, egal ob als aktive Kämpfer, Fans, Trainerteams oder regelrechten Boxsportfreaks, die wir den Boxsport lieben, einmal kurz innehalten lassen. Es ist nicht der Tag von möglichen oder unmöglichen (Mit-)Schuldzuweisungen. Aber es sollte ein Tag sein, an dem sich jeder dessen bewusst ist, dass Boxsport auch unter Berücksichtigung aller Vorschriften und Vorsichtsmaßnahmen ein gefährlicher Sport bleibt. Jeder sollte und muss an seinem Platz verantwortlich handeln. Solche und ähnlich unglücklichen und ungewollten Vorfälle wie mit Alexander Mengis passieren im Sport leider immer wieder, doch sollte man keine einzige dieser Begebenheiten einfach so als Schicksal hinnehmen. Es muss in jedem Fall aufgeklärt und offen dargelegt werden, wie es dazu gekommen ist. Nur so kann man gefährliche Risiken für die Zukunft verkleinern oder vermeiden.

Neben unmittelbar beteiligt handelnden Personen, sollten auch manche Zuschauer und Fans über ihre eigene Einstellung nachdenken. Ja, man möchte spannende, ja dramatische Kämpfe sehen. Man fiebert mit und vergisst dabei, dass die im Ring kämpfenden vielleicht gerade dabei sind, ihre Gesundheit zu Markte zu tragen oder für ein paar Minuten Jubel und Ruhm zu verspielen. Es sollte kein Anlass für Buhrufe oder Pfiffe sein, wenn ein Kampf abgebrochen wird, weil ein Kämpfer hoffnungslos unterlegen und seiner Aufgabe nicht mehr gewachsen ist. Noch mehr Schicksale wie die von Abdusalamov oder Mengis braucht der Boxsport nicht.

Hier noch einmal zu Erinnnerung der letzte Boxkampf von Alexander Mengis. Der schwerste Kampf seines Lebens, der um seine Gesundheit, dauert immernoch an. Wir wünschen Alexander Mengis das allerbeste, dass er es über die Runden schafft und am Ende doch noch den harten Fight gegen sein schweres Schicksal gewinnt. Auch ein Jahr danach, die Boxfans haben ihn nicht vergessen.

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