Schafft Boxen ein Comeback in Deutschland?

Max Schmeling, Henry Maske oder die Klitschko Brüder waren nur ein paar der bekanntesten deutschen Boxer – und haben den Boxsport in Deutschland zu einer der populärsten Sportarten gemacht, die ein Millionenpublikum vor den Fernseher und in die Boxhallen zog. Doch die glorreichen Zeiten des Boxsports scheinen vorbei zu sein. Oder schafft Boxen ein Comeback in den Ring?

Gerade der deutsche Schwergewichtsboxer Max Schmeling, der zwischen 1930 und 1932 Schwergewichts-Boxweltmeister war, machte das Boxen in den 30er Jahren in Deutschland zu einer der beliebtesten Sportarten überhaupt und gilt selbst heute noch als einer der bekanntesten deutschen Sportler überhaupt. Henry Maske machte ihn zum massentauglichen Sporterlebnis – und ist selbst nach seiner aktiven Zeit im Ring noch als als der „Gentleman-Boxer“ bekannt. Zu den wohl bekanntesten – mittlerweile ebenfalls nicht mehr aktiven – Boxern zählen neben Schmeling und Maske auch die Klitschko Brüder Vitali und Wladimir aus der Ukraine. Die große Beliebtheit der beiden Schwergewichtsboxer liegt zum einen daran, dass beide fließend Deutsch sprechen, zum anderen aber auch daran, weil beide Brüder beim Boxstall Universum in Hamburg unter Vertrag waren – und sportlich einfach eine überzeugende Leistung gezeigt haben, die das Publikum mitriss. In den letzten zehn Jahren aber ist Boxen auf der Beliebtheitsskala abgerutscht und mit Schwierigkeiten zu kämpfen – von zu wenig deutschen Box-Talenten bis hin zu einem mangelnden Interesse des breiten Publikums.

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Wenn es um die nächste Generation von Boxern aus Deutschland geht, sieht der ehemalige Boxprofi Axel Schulz den Nachwuchs eher kritisch. Denn seiner Meinung nach lässt die Einstellung des Box-Nachwuchses aus Deutschland mehr als zu wünschen übrig – statt der Leistung im Ring stünden Instagram und Facebook im Vordergrund. Schulz rät der nächsten Box-Generation statt Likes und dem Run auf einen Titelkampf zu mehr Bescheidenheit im Ring – spannende Kämpfe, die das Publikum begeistert, sollten die Nachwuchsboxer bieten und aus den Kämpfen lernen. Nur so kann langfristig ein Interesse für den Boxsport aufrechterhalten und vergrößert werden.

Und auch der ehemalige Gentleman-Boxer Henry Maske macht sich um den deutschen Box-Nachwuchs Sorgen. Geht es nach dem früheren Weltmeister und Olympiasieger im Halbschwergewicht fehlt es einerseits an echten Box-Talenten und dem Willen sich sportlich zu entwickeln. Aber auch auf der Trainer-Seite sieht Maske Defizite bezüglich der Qualität, Talente zu formen und zu entwickeln.

So düster die Zukunft des Boxsports gezeichnet wird – es gibt Hoffnung. Gerade in letzter Zeit erlebt der Boxsport dank einer neuen Generation von Box-Talenten im Ring ein Comeback, wie Boxtalente wie Abass Baraou oder Leon Bunn zeigen, die erfolgreich auch schon im internationalen Ring die Flagge für den deutschen Boxsport hoch halten. Auch wenn der Boxsport vielleicht seine besten Zeiten erlebt hat, ist er in Deutschland nach wie vor beliebt.

Es gibt zwar nicht mehr so viele deutsche Boxweltmeister wie zu Maske und Klitschko Zeiten, dafür gibt es mehr Kämpfe auf Augenhöhe und einem hohen sportlichen Niveau. Und mit weiblichen Boxtalenten wie Sarah Bormann und Sophie Alisch wird die von Männern dominierte Sportart auch hoffentlich auch wieder für ein breiteres Publikum attraktiv.

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