Feigenbutz siegt umstritten / Provokantes Interview sorgt für Diskussionen (+ Full Fight Video)
Vincent Feigenbutz bleibt weiterhin Interims-WM der WBA, benötigte bei seinem Punktsieg über Giovanni DeCarolis aber die Hilfe der Punktrichter. Nach einem Kampf, der in den Augen nahezu aller Beobachter klar beim Italiener war, entschieden sich die Offiziellen durchaus umstritten für den Karlsruher, der aber immerhin Kämpferherz und Siegeswillen zeigte. Nach dem Kampf sorgte das Post-Fight Interview des Deutschen für weiteren Zündstoff.
Der Kampf startete mit einem Knall: Nach ausgeglichenem Beginn musste Feigenbutz nach einer harten Rechten des Italieners zu Boden. Obwohl der Karlsruher nicht sonderlich beeindruckt wirkte, schien ihn der Treffer fr die folgenden Runden aus dem Konzept zu bringen. DeCarolis nutzte das Momentum aus, störte Feigenbutz immer wieder mit dem Jab und drängte ihn wiederholt in den Rückwärtsgang. Immer wieder fand sich Feigenbutz an den Seilen wieder, wo er seine Power nicht entfalten konnte. In der 4. Runde wackelte Feigenbutz nach einer weiteren Rechten, konnte sich aber gerade noch in die Pause retten. Anschließend lief es ein wenig besser für den Deutschen, der in den Durchgängen 5 und 6 mehrere Schlagserien ins Ziel brachte. DeCarolis pendelte allerdings auch vieles aus und wartete, bis sich Feigenbutz müde geschlagen hatte. Anschließend übernahm der Italiener wieder und konnte die folgenden Runden mit der höheren Schlagfrequenz und den besseren Treffern nach Hause bringen. Feigenbutz wirkte sichtlich müde und konnte erst wieder in der 11. Runde leichte Wirkung erzielen. zum Ende hin holte der Deutsche noch einmal alles aus sich heraus, schien aber ohne KO auf verlorenem Posten zu stehen.
Die Urteilsverkündung wurde von den meisten Beobachtern mit Erstaunen vernommen. Nicht einmal der übertragende Sender Sat1 hatte Feigenbutz vorne, während die Punktrichter mit 115-113, 115-113 und 115-113 für den Karlsruher stimmten. Ein mehr als umstrittenes Urteil, welches augenblicklich für Diskussionen sorgte.
Weitaus problematischer als das Urteil dürfte für Feigenbutz das Interview nach dem Kampf werden. Der 20 Jährige zeigte sich in dessen Verlauf äußerst selbstbewusst und bediente sich dabei einer nicht besonders gewählten Sprache, welche in den Augen der Fans an Respekt für den Gegner vermissen ließ. Ein enormer Shitstorm im Internet war die Folge. Auf der anschließenden PK entschuldigte sich Feigenbutz dann auch prompt für das Interview.
Man darf gespannt sein, ob es Feigenbutz und sein Management schaffen, den ramponierten Ruf, den ihnen dieser Sieg eingebracht hat, wieder einigermaßen zu reparieren. In den nächsten Kämpfen werden die Fans sicherlich noch weitaus kritischer zuschauen, als es heute der Fall war.