Gennady Golovkin führt Lemieux vor / Gonzalez stoppt Viloria

Gennady Golovkin

Gennady Golovkin bleibt die Nr.1 im Mittelgewicht. Beim Vereinigungskampf der Verbände WBA und IBF bezwang der Kasache seinen Widersacher David Lemieux durch TKO in der 8. Runde. Auf der Undercard konnte mit Roman Gonzalez eine weitere Nr.1, nämlich die der P4P Liste, einen vorzeitigen Sieg feiern. Er besiegte Brian Viloria durch TKO in der 9. Runde.

Golovkin machte schnell deutlich, dass er boxerische Vorteile hatte. Lemieux, üblicherweise ein aggressiver Puncher, schien Bedenken zu haben, sich auf einen Schlagabtausch einzulassen. Stattdessen arbeitete der Kanadier zaghaft zum Körper und setzte auf einzelne, meist telegraphierte Vorstöße. Golovkin erhielt daher die Gelegenheit, Lemieux mit seinem Jab zu stören, das Tempo des Kampfes zu bestimmen und sich in aller Seelenruhe Lücken zu suchen. Systematisch scheuchte er Lemieux durch den Ring und zermürbte den Kanadier mit beständigen Nadelstichen. In der 5. Runde kam es zum Highlight des Kampfes, als Lemieux aufs Knie runterging. Golovkin schlug noch einmal mit dem linken Haken nach, was aber zum Glück keine große Wirkung hinterließ. Lemieux kam wieder hoch und überstand die Runde. In den Durchgängen 6 und 7 blieb Golovkin zwar bestimmend, musste nun aber auch einzelne Treffer des Kanadiers einstecken. Lemieux versuchte noch einmal alles, wirkte insgesamt aber hilflos. Golovkin behielt den Druck bei und erzwang im 8. Durchgang den Abbruch wegen Überlegenheit.

Im Fliegengewicht konnte Roman Gonzalez seinen WBC Titel auf beeindruckende Weise verteidigen. Sein Gegner war Ex-Weltmeister Brian Viloria. Dieser sicherte sich zwar die ersten beiden Runden, wurde danach aber konsequent von Gonzalez Hakenserien bearbeitet. Immer wieder zeigte der Superstar aus Nicaragua, wie variabel er im Infight agieren kann. Die Schläge kamen aus allen Winkeln, wurden mit einer starken Defensive gepaart und bereiteten Viloria zunehmend Probleme. In der 3. Runde musste der Hawaiianer zu Boden, kämpfte sich aber verbissen bis zur 9. Runde durch. Dort hatte der Ringrichter nach vielen schweren Treffern ein Einsehen und schritt ein. Damit bewies Roman Gonzalez, dass er zurecht als neue P4P Nr.1 angesehen wird. Schließlich ist Viloria ein Top-Boxer, den man nicht einfach mal so demontiert.

Schwergewichtler Luis Ortiz sicherte sich den WBA Interims-Titel, indem er den hoffnungslos überforderten Argentinier Matias Vidondo ausknockte. Zudem setzte sich Mittelgewichtler Tureano Johnson gegen einen sehr tapferen Eamon O´Kane durch, welcher trotz zweier Erstrunden-Niederschläge über die volle Distanz von 10 Runden kam, dabei aber eine Menge kassierte.

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