Adonis Stevenson vs. Dmitry Sukhotsky: Mismatch oder Kracher?

Wenn Dmitry Sukhotsky am kommenden Samstag gegen Adonis Stevenson in den Ring steigt, dann gilt er bei den meisten Fans und Experten als klarer Außenseiter. Dennoch hat sich der russische Halbschwergewichtler fest vorgenommen, den WBC Gürtel des Kanadiers zu erobern. Wenn man die Stärken und Schwächen der beiden Boxer miteinander vergleicht, so stellt man fest, dass Sukhotskys Chancen gar nicht mal so klein sind, wie ihm die Allgemeinheit zugesteht.

Es war der 19. Dezember 2009. Jürgen Brähmer boxte gegen einen unbesiegten Russen und siegte nur unter Zuhilfenahme all seiner Härte. Der Russe landete nämlich mehr als 50 Schläge am Stück. Alles Volltreffer von einem Puncher, die an Brähmers Kopf explodierten. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Deutsche Boxfan ja noch an diese Szene, in der manch anderer Ringrichter wohl abgebrochen hätte. Dieser Russe war Sukhotsky.

Mittlerweile ist viel Zeit vergangen. Sukhotsky konnte Siege über Eduard Gutknecht, Aleksy Kuziemsky und Nadjib Mohammedi feiern. Alle vorzeitig. Zwischenzeitlich musste er allerdings auch eine Punktniederlage gegen Cornelius White einstecken, bei der er von Jetlag geplagt 12 Runden harte Treffer kassierte. Sukhotskys Waffen sind vor allem ein harter Punch, hohe Kondition und ein Eisenkinn, welches ihn noch nie im Stich ließ. Viele harte Schläger haben ihn erwischt. Aber Wackler? Fehlanzeige. Trotz aller Limitiertheit besitzt Sukhotsky nämlich Qualitäten, welche in einem engen Kampf Gold wert sein können.

Auf der anderen Seite ist Adonis Stevenson, dessen Stern allmählich verblasst. War er letztes Jahr noch der neue Superstar der Gewichtsklasse, so steht er nun im Schatten von Sergey Kovalev. Unter Al Haymon litt Stevensons Karriere durch einen Mangel an starken Gegnern. Kritiker beschimpfen ihn als Feigling, während Fans ewig auf seinen nächsten Kampf warten müssen. Zudem werden seine besten Siege (Dawson und Cloud) zunehmend entzaubert. So verlor Dawson kürzlich gegen den mittelmäßigen Tommy Karpency, während Cloud in 2 Runden von Artur Beterbiev vernichtet wurde. Stevenson steht also unter Zugzwang. Und das, obwohl er in seinem Kampf mit Andrzej Fonfara durchaus Schwächen offenbarte und sogar zu Boden musste.

Der kommende Samstag dürfte sehr aufschlussreich werden. Sukhotsky hat Waffen, die Stevenson gefährlich werden könnten. Sofern der Kanadier das russische Eisenkinn nicht beeindrucken kann, steht ihm sicherlich ein langer Abend ins Haus.

Wie seht ihr das, liebe Leser? Wer wird sich Samstag durchsetzen können? Zeigt eure Meinung mithilfe unserer Abstimmung!

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