Benjamin Jay erhebt Einspruch gegen Niederlage
Streitbare Urteile gehören zum Boxsport, wie Bandagen und Handschuhe. Überall, wo menschliche Wahrnehmung über Sieg und Niederlage entscheidet, kann es zu zweifelhaften Entscheidungen kommen. So kam es auch am letzten Samstag zu einem Kampf, welcher bei den Beteiligten für Unstimmigkeiten sorgte. Halbschwergewichtler Benjamin Jay, 2(1)-1(0)-0 verlor durch SD gegen Jay Spencer, 8(5)-0-0 möchte dies aber nicht hinnehmen.
„Am 15.11.2014 habe ich im Vorprogramm von Klitschko vs. Pulev in Hamburg gegen Jay Spencer einen 6 Runden Kampf bestritten und habe den Kampf klar für mich entschieden. Meine Betreuer und ich sowie viele Fachkundige Zuschauer sahen es gleich, ich hatte 4 Runden gewonnen und mein Gegner 2 Runden, das Urteil fiel jedoch überraschender weise anders aus. Mein Gegner wurde zum Sieger erklärt, er und sein Team wunderten sich selbst darüber. Ich kann mit dem Urteil nicht leben, daher möchte ich dagegen vorgehen.“, so der 29 Jährige Kölner.
„Ich habe viele Amateurkämpfe hinter mir und kann sowohl mit Siegen als auch mit Niederlagen umgehen, aber das war keine Niederlage für mich und ich kann das nicht hinnehmen. Der BDB wirbt für fairen Sport und korrekte Urteile, daher habe ich großes Vertrauen an den BDB und hoffe, dass sie sich den Kampf ganz genau anschauen und das Urteil entsprechend korrigieren.“
Dass der Kampf an den favorisierten Jay Spencer ging, fiel auch unserem Redakteur vor Ort auf. So agierten beide Boxer mit offenem Visier und lieferten sich einen tollen Kampf, wobei die höhere Aktivität und die klareren Treffer in vielen Situationen auf Seiten Benjamin Jays lagen. Nach dem Urteil kam es zu Buhrufen aus dem Publikum.
Jetzt bleibt die Frage, was ein Einspruch beim BDB bringen wird. Dass strittige Urteile geändert werden, kommt nämlich so gut wie nie vor. Bei keinem Verband. Das Maximum, auf das Benjamin Jay in diesem Fall hoffen kann, wird wohl ein direktes Rematch sein.
