Frauen DM: Nachbericht Tag 3 (Teil 1)

 

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Am 3. Tag der Deutschen Frauenmeisterschaften in Weißenburg/Bayern ging es um den Einzug ins Finale. Als erstes waren die Boxerinnen der Juniorinnen und Jugend an der Reihe. Die Halbfinals waren hart umkämpft, verliefen aber größtenteils trotz aller Härte sehr fair.

Juniorinnen, 51 Kilo

Im ersten Kampf des Tages traf Kim Hetzer (Sachsen Anhalt) auf Marie Bachmaier (Bayern). Hetzer startete druckvoll, während Bachmaier mit Kontern antwortete. Vor allem die Rechte der Bayern war wiederholt im Ziel. In der 2. Runde kam Hetzer ein wenig auf. Bachmaier blieb mit ihren Kontern weiterhin im Kampf, musste nun aber zunehmend die Rechte von Hetzer einstecken. In der 3. und letzten Runde hatte Bachmaier ihre Taktik angepasst und fing Hetzer, die außer Härte nicht viel in die Waagschale werfen konnte, mehrfach hart ab. Entsprechend verdient siegte Marie Bachmaier letztendlich nach Punkten.

Juniorinnen, 51 Kilo

Dominique Göhrlich (Mecklenburg Vorpommern) bekam es anschließend mit Anika Scheuermann (Sachsen Anhalt) zu tun. Göhrlich erwischte den besseren Start, indem sie behutsam aus der Distanz boxte. Scheuermann brauchte ein wenig um reinzukommen, brachte gegen Ende der 1. Runde aber mehrere schöne Kombinationen unter und kam zunehmend auf. In der 2. Runde war Scheuermann deutlich offensiver und kam damit mehrfach zum Erfolg. Göhrlich hielt sich aber mit vereinzelten Geraden im Kampf. Während des 3. und letzten Durchgangs ging Göhrlich nach einem linken Haken auf die Knie und wurde angezählt. Scheuermann, die sich die Runde anschließend auch boxerisch sicherte, baute damit eine klare Führung auf und holte am Ende den Punktsieg.

Juniorinnen, 54 Kilo

Jetzt kam die Stunde von Domenika Wolkowicz (Niedersachsen) und Estella Werner (Sachsen Anhalt). Wolkowicz konnte von Beginn an mit Links-Rechts Kombinationen durchkommen, während Werner zwar bemüht war, zunächst aber noch nach der richtigen Distanz suchte. In der 2. Runde wurde der Kampf ein wenig enger. Werner fand nun die richtige Taktik und fing Wolkowicz ab und an mit ihrer Schlaghand ab. Generell wurde Werner zunehmend offensiver und fing im 3. Durchgang an, ihre Gegnerin in den Rückwärtsgang zu drängen. Vor allem die Körpertreffer der Ostdeutschen machten den Kampf hinten raus noch einmal eng. Der Vorsprung von Domenika Wolkowicz reichte aber trotzdem für einen Punktsieg aus.

Juniorinnen, 54 Kilo

Danach waren Ramona Graeff (Hessen) und Johanna Kölln (Niedersachsen) an der Reihe. Graeff konnte sofort mit ihrer Führungshand treffen und Kölln mit flinken Kombinationen ausboxen. Kölln war zwar beherzt, fand aber zunächst kein Mittel. Kurz vor Ende der Runde erlitt Kölln starkes Nasenbluten, welches den Ringarzt zu einem schnellen Abbruch veranlasste. Ob dies nun nötig war, darüber kann man streiten. Über den verdienten Sieg für Graeff aber nicht.

Juniorinnen, 57 Kilo

Anschließend boxte Vivien Neumann (Baden Württemberg) gegen Sina Anders (Thüringen). Neumann erwischte den besseren Start und konnte ihrer Gegnerin mit mehreren harten Treffern arg zusetzen. Anders wehrte sich tapfer, fand aber kein zuverlässiges Mittel, um sich ihre Gegnerin vom Leib zu halten. Daraufhin brach Anders Ecke den Kampf während der Rundenpause ab. Vivien Neumann siegte durch Aufgabe und konnte dabei auf ganzer Linie überzeugen.

Jugend, 48 Kilo

Nun kam es zum Duell zwischen Justine Metzdorf (Brandenburg) und Viola Osmani (Baden Württemberg). Es entwickelte sich ein enger Schlagabtausch, in dessen Verlauf beide Boxerinnen zu Treffern kamen. Klar absetzen konnte sich zunächst keine. Während des 2. Durchgangs stellte Metzdorf ihre Taktik ein wenig um und setzte vermehrt harte Konter, wenn sich Osmani in den Infight stürzte. In der 3. Runde baute Osmani sichtlich ab. Metzdorf konnte dagegen die hohe Schlagfrequenz durchziehen und brachte mehrfach ihre Links-Rechts Kombination unter. Osmani steckte alles weg, wurde offensiv aber deutlich verhaltener. Während der 4. und letzten Runde holten beide Boxerinnen noch einmal alles aus sich raus. Metzdorf hatte nach wie vor die zwingenden Aktionen, musste aber nichts desto trotz hart arbeiten, ehe sie mit einem Punktsieg belohnt wurde.

Jugend, 48 Kilo

Anschließend bekam es Marie Maciejewski (Mecklenburg Vorpommern) mit Bigenur Aras (Hessen) zu tun. Aras startete offensiv, öffnete sich damit aber auch für Konter. Maciejewski wusste dies auszunutzen und kam mehrfach klar durch. Auch in der 2. Runde konnte die Norddeutsche Vorteile für sich verbuchen. Aras war zwar bemüht, boxte beim reinkommen aber zu selten mit dem Jab an. Maciejewski deckte sich gut und kam weiterhin mit starken Kontern durch. Dieses Muster blieb auch in den Runden 3 und 4 erhalten. Aras versuchte es zwar immer wieder, stürmte aber meist mit Doppeldeckung nach vorne, sodass Maciejewski keinerlei Probleme hatte, entsprechend zu reagieren. Am Ende siegte Die Boxerin aus Meck-Pomm verdient nach Punkten.

Jugend, 57 Kilo

Hamrin Gafar (Nordrhein Westfalen) traf nun auf Sarah Barten (Niedersachsen). Gafar suchte zunächst den Vorwärtsgang, während Barten eher auf Konter lauerte. Absetzen konnte sich in einer recht unsauberen ersten Runde noch keine der Beiden. In der 2. Runde schien sich Gafar ein wenig absetzen zu können. Die Rechtsauslegerin war ein wenig aktiver als ihre Gegnerin und konnte auch mit der überlegenen Präzision überzeugen. Dieses Muster setzte sich fort. Barten war ein wenig zu zögerlich und schien mit der Auslage ihrer Gegnerin ein wenig überfordert. Gafar wiederum arbeitete fleißig und auch mehrfach gut durch. Nach 4 Runden hatten die Punktrichter dementsprechend Hamrin Gafar vorne, die somit ins Finale einzog.

Jugend, 57 Kilo

Im letzten Kampf boxten Annemarie Retzer (Bayern) und Madeleine Morhardt (Baden Württemberg) gegeneinander. Es entwickelte sich ein harter Schlagabtausch, in dessen Verlauf beide Boxerinnen zu Treffern kamen. Retzer hatte allerdings den besseren Schlussspurt. In der 2. Runde kam dafür Morhardt auf und trieb die Lokalmatadorin mit hoher Schlagfrequenz durch den Ring. Während des 3. Durchgangs entwickelte sich der Kampf zu einer wahren Schlacht. Zunächst hatte Morhardt die besseren Aktionen, ehe sich Ratzer mit einer Serie von harten Treffern zurück meldete und vermutlich die Runde drehte. Entsprechend groß war die Spannung, als der Gong zum 4. Durchgang ertönte. Im Verlauf der Schlussrunde kristallisierte sich nach und nach heraus, dass Retzer die größeren Reserven hatte. Morhardt wehrte sich zwar noch tapfer, konnte einen Punktsieg der Lokalmatadorin aber nicht mehr verhindern.

 

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