Aniya Seki vs Judith Rodriguez – WBC Silver Titelkampf in der Schweiz
Es ist kein Geheimnis, dass die Schweiz eher als Land der Berge, Banken für lecker Käse und Schokolade, aber nicht unbedingt als große Boxnation bekannt ist. Und trotzdem gibt es kleine Ausnahmen. Eine davon ist die Boxerin Aniya Seki, die bereits in frühster Kindheit mit ihrer Mutter aus Japan kam um bei ihrem Vater in der Schweiz zu leben. Jetzt, im zarten Alter von 35 Jahren und mit bereits 28 Profikämpfen auf der Uhr, wird sie am kommenden Samstag ihren WBC-Silver Belt im Superfliegengewicht in der Schweiz gegen die Mexikanerin Judith Rodriguez verteidigen. Schaut man sich den Kampfrekord von Aniya Seki an wird deutlich, dass sie nicht zu den Boxerinnen gehört, die durch eine hohe KO-Quote auffallen. Sie siegte in 28 Kämpfen 24 mal, verlor 2x (1 KO) und boxte 2x Unentschieden. Nur 2x konnte sie selbst durch KO gewinnen. Mit diesen Zahlen im Kopf denkt man vielleicht erst einmal daran, dass Seki wohl eher Technikerin als Puncherin ist. Das ist sicher richtig, doch nur ein Teil der Wahrheit.
Sie sagt, dass sie immer auf die Großzügigkeit von Sponsoren angewiesen war und nie einem großen Promotion-Team angehörte. Das Geld um Gegnerinnen und Kämpfe zu bezahlen, musste sie entweder selbst erarbeiten und bei Sponsoren zusammenbetteln. Das kennen auf jeden Fall viele Boxerinnen und Boxer. In der Folge kommt man einfach auch nicht an die ganz guten Gegnerinnen ran und kann nur die Kämpfe machen, die man sich auch leisten kann.
Vor einiger Zeit erfüllte sich Aniya Seki einen lang gehegten Wunsch. Sie ging für 4 Monate nach Mexiko um dort zu trainieren. Dort verbesserte sie ihre Fähigkeiten bei bekannten mexikanischen Trainern und lernte viele mexikanische Boxerinnen kennen. Ihr jetzíger Titel, der WBC-Silver-Belt im Superfliegengewicht, soll noch nicht die Krönung ihrer Karriere sein. Es kommt ihr auch gar nicht so unbedingt auf einen großen Titel an, sondern darauf, sich weitere Wünsche als Boxerin zu erfüllen. Sie liebt die Herausforderung und wenn es ihre Gesundheit erlaubt, würde sie es gerne noch schaffen in Japan und in Mexiko zu kämpfen.
Jetzt steht am 21. Juni erst einmal die Verteidigung ihres Titels in Glattbrug/Schweiz an. Wie es danach weiter geht ist noch ungewiss. Steigerungen sind immer möglich. Wer etwas mehr über die „japanische Schweizerin“ erfahren möchte, kann sich diesen Clip des Schweizer Fernsehens anschauen: (Klick)