Brian Minto vs Joseph Parker – Die Abstimmung der Woche

Parker-v-Minto banner Was Promoter David Higgins (Duco Evants) und Matchmaker Stuart Duncan diese Woche in Neuseeland auf die Beine stellen, würde vielleicht sonst in der weltweiten Vielzahl guter Veranstaltungen unter gehen. Der Sommerflaute sei es geschuldet. In dieser Woche ist so ein Boxsportevent am anderen Ende der Welt eben mal eines der bedeutendsten. Wenn auch aus Mangel an besseren Alternativen.

Brian-Minto-HSBei dieser Veranstaltung werden u.a. 3 WBO-Oriental- und 2 PABA-Titel ausgeboxt. Zumindest dem Namen nach prominentester Kämpfer ist der mittlerweile 39-jährige Brian Minto (39(25)-7(3)-0) aus den USA, der gegen den einheimischen 22-jährigen Joseph Parker (8(7)-0-0) in den Ring steigen wird. Minto hatte sich im Dezember 2013 gegen Shane Cameron durchsetzen können. Im Land der Kiwis wird er nun am 5. Juli erneut zu Gast sein und will den damals in Auckland gewonnenen WBO-Oriental-Titel verteidigen. Parker wird im Gegenzug seinen ebenso „wertvollen“ PABA-Interim-Titel in den Ring werfen. Der eigentliche PABA-Champ, der Uzbeke Ruslan Chagaev, kämpft einen Tag später in Grozny um den vakanten regulären WBA-Titel gegen Fres Oquendo.

Schaut man bei beiden Kämpfern auf die Altersangabe, kann man fast von einem „Kampf der Generationen“ sprechen. Minto kann auf eine lange Boxkarriere verweisen, bei der es allerdings nicht zu den ganz großen Erfolgen in Reihe 1 reichen sollte. Parker, der eigentlich „hauptberuflich“ Rugby-Spieler ist, machte von sich Reden, als er im vergangene Jahr Schwergewichts-Urgestein Francois Botha mit einem TKO 2 abfertigte und vor 2 Monaten gegen den Brasilianer Nascimento mit einem TKO 7 den Interim-PABA-Titel holte.

Joseph-Parker3Wie es aussieht, wirkt Mintos Sieg gegen Cameron noch etwas nach. Insgesamt kann man hinter dem ganzen Szenario auch einen großen Deal vermuten. Minto schickt den Neuseeländer vor heimischem Publikum in Rente und wird dann seinerseits von einem jungen Kiwi der nächsten Generation in Rente geschickt? Möglich und gut für die allgemeine Kiwi-Seele wäre das. Kevin Barry war 3 Wochen lang Co-Trainer von Brian Minto vor dessen Kampf gegen Cameron. Jetzt ist er Trainer von Joseph Parker. Barry sagt zum jetzt anstehenden Kampf:

„Er (Minto) beendete die Karriere von Shane, das ist ohne Zweifel. Wir wissen, das Minto nur einen Weg kennt, den Vorwärtsgang. Wir werden ihn stoppen.“

Die Zuversicht auf einen siegreichen Kampf teilt auch Brian Minto. Allerdings mischt sich von außen betrachtet in dessen Zuversicht auch etwas Besorgnis. Minto will zu diesem Kampf trotz einer gebrochenen Nase antreten. Er hat sich diese Verletzung im Sparring gegen den Rugby-Spieler David Hell eingehandelt. Das war erst vor wenigen Tagen. Brian Minto sagt, er wird trotzdem am 5. Juli zum Kampf antreten:

„So ist das Leben, man muss Hindernisse überwinden können. Es ist nicht das erste mal. Als ich gegen Cameron gekämpft habe, bin ich mit einem 3 Wochen alten Rippenbruch angetreten und habe ihn geschlagen. Ich habe auch gegen Axel Schulz mit einem gebrochenen Daumen gekämpft und gewonnen.“

Minto-Trainer Chris Martin: „Die Nase ist gequetscht, es ist ein bisschen geschwollen und dunkel um die Augen. Das ist einfach „business as usual“. Auch wenn die Nase gebrochen ist wird das nichts ändern. Brian ist ein harter Mann und er wird zum Kampf in den Ring gehen.“

Die „Neuseeland Professionelle Boxing Association“ äußerte sich über Sekretärin Pat Leonard dahin gehend, dass es Mintos persönliche Entscheidung ist ob er kämpfen will oder nicht. Endgültig wird spätestens beim Wiegen und den ärztlichen Untersuchungen vor dem Kampf entschieden. Pat Leonard:

„Er (Minto) war zufrieden, dass es keine ernsthafte Verletzung ist. Aber wer weiß, was sich daraus ergeben kann. Diese Knochen sind ja nicht weit weg vom Gehirn.“

Weit aus lockerer nimmt es „Duco Events“ Promoter David Higgins:

„Mintos Nase wird flach sein wenn er ankommt und noch flacher, wenn er nach Hause geht. Ich hätte vielleicht mehr Verständnis, wenn er mit mir darüber gesprochen hätte.“

Neben der Frage, wie der Kampf ausgehen wird, steht also noch etwas anderes im Raum. Sollte ein Boxer überhaupt mit gebrochener Nase zu einem 12 Runden Titelkampf antreten? Am 5. Juli wird diese Verletzung keine 10 Tage alt sein und nachdem es bekannt ist, wird Parker alles daran setzen genau da weiter zu machen, wo David Hell im Sparring aufgehört hat. Gesund ist das bestimmt nicht.

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