Tolle Kämpfe bei Box-Out

Nachbericht: Box-Out in der Hamburger Markthalle

 

BOX-OUT

Nach der ausgiebigen Diskussionsrunde bekamen die Boxfans bei der Box-Out Veranstaltung in der Hamburger Markthalle auch Kämpfe zu sehen. Mit acht Paarungen war der Kampfabend recht übersichtlich, da offenbar die Thematik im Vordergrund stehen sollte. Mit mehreren starken Polen, darunter eine Europameisterin, bekamen es die Boxer aus Hamburg und Schwerin allerdings mit ziemlich harten Gegnern zu tun.

Elite, 75 Kilo

Im ersten Kampf des Abends trafen Meriton Rexhepi (TH Eilbek) und Stanislaw Gibadto (Polen) aufeinander. Rexhepi startete äußerst druckvoll und konnte mehrfach seine rechte Schlaghand ins Ziel bringen. Zuweilen versuchte Gibadto, mit langen Serien zu antworten, die aber meistens auf der Doppeldeckung des Eilbekers landeten. Auch in der 2. Runde konnte Rexhepi mit seiner rechten Geraden überzeugen und schlug zunehmend in die Angriffe des Polen hinein, der mit seinen Kombinationen nur selten ins Ziel fand. Gibadto zeigte sich zwar beherzt, lag vor dem 3. und letzten Durchgang aber klar im Rückstand. Der Pole holte noch einmal alles aus sich raus, wurde aber häufig von der harten Rechten Rexhepis erwischt. Kurz vor dem Gong landete noch eine schwere Schlaghand des Eilbekers im Ziel, welche sichtlich Eindruck bei Gibadto hinterließ. Doch der Pole erwies sich als zäh und rettete sich über die Zeit. Am Ende siegte Meriton Rexhepi klar nach Punkten.

Kadetten, 38 Kilo

Anschließend boxte Kacper Cepa (Polen) gegen Arian Cekicaj (Traktor Schwerin). Beide Nachwuchsboxer starteten schnell, wobei der Schweriner deutlich mehr Geschwindigkeit und Präzision an den Tag legte. Cepa war zwar bemüht, schlug aber meistens Luftlöcher. Cekicaj fand schnell die richtige Distanz und konnte in der letzten Minute mehrfach seine harte Rechte ins Ziel bringen. Dieses Muster setzte sich auch im 2. Durchgang fort. Cekicaj traf mehrfach hart mit der Rechten und erzwang schließlich ein Anzählen des tapferen Polen. Cepa musste einige Treffer nehmen, steckte aber nie auf und wollte mutig zur 3. Runde antreten. Doch seine Ecke beschloss, ihn vor weiteren Schlägen zu schützen und gab den Kampf auf. Somit siegte Arian Cekicaj durch TKO in der 3. Runde.

Jugend, 60 Kilo

Pascal Braun (Buxtehude) bekam es nun mit Karol Jacub (Polen) zu tun. Braun setzte seinen Gegner sofort unter Druck und hetzte Jacub durch den Ring, ohne ihm eine Atempause zu gönnen. Diese Taktik zeigte rasch Wirkung, da Jacub sich viel bewegte und mehrfach mit schnellen, aber wenig präzisen Kombinationen zu antworten versuchte. Am Ende der Runde kam Braun auf und brachte mehrere harte Treffer ins Ziel, da Jacub bereits abbaute. In der 2. Runde kam Jacub etwas auf und konnte sich mit einer Serie von Körpertreffern Respekt verschaffen. Braun blieb aber sehr aktiv und hielt den Kampf eng. Da die Konter des Polen immer besser ins Ziel fanden, wurde es noch einmal spannend. Doch Brauns unerbittlicher Druck erwies sich als entscheidend. Der Kämpfer aus Buxtehude konnte in der 3. Runde mehrfach seine Rechte ins Ziel bringen und Jacub gegen Ende fast noch stoppen. Doch der Pole biss die Zähne zusammen und schaffte es über die Zeit, wo ihn aber eine Punktniederlage erwartete.

Jugend, 81 Kilo (Wettkampfsparring)

Jetzt kam es zum Duell zwischen Rafal Staczewski (Polen) und Ammar Abduljabbar (TH Eilbek). Abduljabbar hatte zunächst Probleme, dem flinken Rechtsausleger aus Polen den Weg abzuschneiden. Staczewski bewegte sich gut, arbeitete mehr und boxte sich eine leichte Führung heraus. Im Verlauf des 2. Durchgangs fand der Hamburger etwas besser rein. Staczewski ließ sich nun zunehmend auf den Infight ein, landete aber immer noch harte Treffer. Vor allem die Körperarbeit des Polen erwies sich als effektiv. Dennoch kam Abduljabbar zunehmend auf, sodass der Kampf noch einmal eng wurde. In der 3. Runde blieb Abduljabbar verhalten, kam bei seinen wenigen Aktionen aber hart durch. Wäre es ein Wertungskampf gewesen, so wäre es am Ende vermutlich sehr spannend geworden.

Jugend, 75 Kilo (Wettkampfsparring)

Norbert Jacubi (Polen) traf anschließend auf Lukas Ameskamp (TH Eilbek). Während Ameskamp zunächst auf Distanzboxen bedacht war und vor allem mit seinem starken Jab punktete, kam der Pole mit schnellem rein- und raus zum Zug und konnte mehrfach harte Treffer am Kopf des Eilbekers landen. Auch in der 2. Runde landete Jacubi die härteren Treffer. Ameskampf blieb aber beherzt, setzte den Jab ein und konnte einige Male mit seiner Rechten kontern. Ein ähnliches Bild auch im 3. Durchgang. Während Jacubi die härteren Treffer landete und vor allem mit seinen kraftvollen Haken zum Erfolg kam, hatte Ameskampf solide Einzeltreffer drin.

Elite, 57 Kilo

Nun kam es zum Auftritt von Leyla Horn (BC Hanseat) und Sandra Kruk (Polen). Die Europameisterin und WM-Teilnehmerin aus Polen startete offensiv, wurde zunächst aber einige Male von Horn abgekontert. Mit zunehmender Dauer fing die Hamburgerin aber an, stehen zu bleiben und sich auf eine Keilerei einzulassen, sodass Kruk hinten raus stark aufkam. In der 2. Runde hatte Kruk schließlich ihren Rhythmus gefunden, stellte Horn in der Ecke und landete mehrere Volltreffer. Horn stellte ein enormes Kinn unter Beweis, wurde aber angezählt. Beim Nachsetzen bekam die Polin einen Punkt wegen Einsatz der Innenhand abgezogen, was Horn die nötige Luft verschaffte, um die Runde zu überstehen. Zu Beginn des 3. Durchgangs bekam die Hamburgerin noch eine Pause, weil ihre Haare unter dem Kopfschutz hervor rutschten. Doch Kruk drängte nun in die Offensive und suchte den KO. Ein weiteres Anzählen folgte. Horn nahm viele harte Schläge, biss sich aber mit einem riesigen Kämpferherz durch. Zu Beginn der 4. Runde bekam Horn einen Punkt wegen Haltens abgezogen. Kruk drängte auf die Entscheidung und konnte ein weiteres Anzählen ihrer Gegnerin erzwingen. Daraufhin brach der Ringrichter den Kampf ab.

Elite, 75 Kilo

Jetzt kam die Stunde von Thor Gunnar Bratek (Traktor Schwerin) und Sebastiano LoZito (Hansegym). Rechtsausleger LoZito erwischte den besseren Start. Der Italiener bewegte sich flink durch den Ring, arbeitete mit dem Jab und konnte mehrfach seine Schlaghand ins Ziel bringen. Bratek war zwar am marschieren, schaffte es zunächst aber eher selten, die Wege abzuschneiden. Einige Körpertreffer hatte der Schweriner aber drin. Im 2. Durchgang fand Bratek etwas besser rein und konnte einige Einzeltreffer landen. LoZito hatte dank der höheren Schlagfrequenz und seiner flinken Beinarbeit aber noch immer Vorteile, da er nur sehr schwer zu stellen war und immer wieder mit seiner Führungshand störte. In der 3. Runde kam Bratek schließlich besser in den Kampf und landete einige Treffer am Kopf von LoZito. Dieser bewegte sich immer noch flink, schraubte seine Schlagfrequenz aber etwas herunter. Am Ende reichte es dennoch für einen Punktsieg des Italieners.

Junioren, 60 Kilo

Nenad Stancic (Fischbek) trat nun gegen Rafael (Polen) an. Zunächst gab es aber Ärger, weil die Boxer verschiedene Handschuhe trugen und der polnische Trainer nicht mit Paffen-Sport, sondern mit Adidas boxen wollte. Dabei rempelte er sogar der Ringrichter an, was beinahe zur Disqualifikation seines Boxers geführt hätte. Sportlich verlief der Kampf zunächst eng, ehe Stancic mit einem krachenden linken Haken durchkam, den der Pole erstaunlich gut wegsteckte. Im Verlauf der 2. Runde war der Pole darum bemüht, Druck zu machen, während Stancic mit schweren Kontern zur Stelle war, die ihm eine stetig wachsende Führung sicherten. Ein ähnliches Bild auch in der 3. Runde. Der Fischbeker hatte durch die Bank die klaren, härteren Treffer im Ziel und sicherte sich am Ende einen klaren Punktsieg.

Jugend, 64 Kilo

Hubert (Polen) trat anschließend gegen Benno Fuhrmann (Traktor Schwerin) an. Fuhrmann übte sofort Druck aus und konnte mehrere Rechte ins Ziel bringen. Der Pole wurde noch in der 1. Runde angezählt und kassierte auch in der Folge einige harte Treffer. Im Verlauf der 2. Runde konnte Fuhrmann sich erneut Vorteile verschaffen und brachte einen linken Haken ins Ziel, welcher zu einem erneuten Anzählen des Polen führte. Doch Der Pole biss die Zähne zusammen und schaffte es in die Pause. Im letzten Durchgang folgte schließlich ein nicht gewerteter Niederschlag, dem ein entschlossenes Nachsetzen des Schweriners folgte. Der Pole kassierte eine weitere Rechte und wurde angezählt, schaffte es aber dank seines Kämpferherzens über die Zeit. Am Ende siegte Benno Fuhrmann verdient nach Punkten.

 

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