Miguel Cotto schickt Sergio Martinez in Rente
Es kam schlimmer als man es im Vorfeld geahnt hat. Dieser Kampf war von Beginn an eine äußerst einseitige Angelegenheit. Miguel Cotto setzte Sergio Martinez so unter Druck, dass bereits die Runde 1 kampfentscheidend aussah. Es wurde eine 10:6 Runde, weil Martinez 3 Bodenbesuche erlitt. Der Boxinvalide Sergio Martinez blieb sehr weit hinter dem zurück, was er früher einmal zu leisten im Stande war. Die Beine wollten nicht so, wie vielleicht sein Verstand wollte. Mit Ach und Krach konnte man die Runden 5 und 6 als ausgeglichen sehen, doch der Rest ging an Cotto, der beherzt Druck machte und seine Chance sah, Martinez in Rente zu schicken.
Cotto hatte den Kampf im Griff und brauchte auch in den Runden 7 und 8 nicht alles zu geben, um mit Brechstange zu kämpfen. Martinez war gegen Cottos Schläge, besonders den linken Haken machtlos und schließlich erfolgte auch in Runde 9 ein Niederschlag und letztendlich die Aufgabe durch die Ecke von Martinez.
Mit diesem Sieg im Mittelgewicht ist Cotto über Halbwelter-, Welter- und Halbmittelgewicht nun in der 4. Gewichtsklasse Weltmeister geworden. Ob er in dieser Gewichtsklasse bleiben wird ist fraglich, doch sollte sich für ihn jetzt wieder ganz neue Perspektiven anbieten. Nach zuletzt 2 Niederlagen in 3 Kämpfen konnte er mit diesem Sieg zwar wieder Weltmeister werden, doch das konnte auch nur gelingen, weil Martinez körperliche Verfassung für einen WM-Kampf ungeeigneter war, als er selbst es vor dem Kampf wahr haben wollte. Martinez sagte er fühle sich fit für den Kampf und habe sich in dem Jahr Pause gut erholt. Das dies nicht stimmt, konnte jeder deutlich sehen.
Wie es mit Martinez Boxkarriere weiter geht, sollte klar sein. Das Ende der Fahnenstange ist erreicht. Der Körper macht nicht mehr mit, auch wenn in ihm ein genialer Boxer-Geist wohnt. Er sollte diese Niederlage zum Anlass nehmen, über sein Karriereende nachzudenken. Das muss er selbst am besten wissen. Ratsam wäre es jedenfalls, sich seiner Gesundheit zu liebe nicht noch weiter kaputt zu machen. Große Kämpfe gegen gute Gegner sind einfach nicht mehr drin. Seine Fans im heimatlichen Argentinien werden es ihm verzeihen wenn er eben einfach nicht mehr kann. Vielleicht reicht es noch einmal zu einem großen Abschiedskampf gegen einen machbaren Gegner in Argentinien. Selbst wenn es dabei um keinen Titel mehr gehen sollte, würde Martinez Abschied jedes Stadion füllen.