Anthony Joshua siegt mit KO-Power

Der britische Mehrfach-Weltmeister Anthony Joshua hat den Pflichtkampf gegen Alexander Povetkin gewonnen. Ausschlaggebend für den Sieg des 28Jährigen war seine beherzte Aktion in Runde 7, die zum vorzeitigen Sieg über den Herausforderer aus Russland führte. Der 39Jährige Povetkin musste dabei die erste KO-Niederlage seiner langen Karriere hinnehmen.

In den Runden zuvor war es allerdings Povetkin, der das Kampfgeschehen bestimmte. Der „Russische Ritter“ setzte Alles daran, von Beginn an Rundengewinne zu erzielen. Von 6 geboxten Runden gingen mindestens 4 an Povetkin. Er wurde zumindest seiner Rolle als Angreifer und Herausforderer gerecht. In Runde kam Joshua mit einem harten Kopftreffer gut durch. Er merkte, das Povetkin beeindruckt war und setzte dann unerbittlich nach. Nach einigen weiteren Volltreffern ging Povetkin zu Boden. Es war deutlich zu sehen, dass er zwar willens, aber nicht mehr fähig war den Kampf fortzusetzen. Er bekam vom Ref noch eine Chance, aber es war Nichts mehr zu machen. Nach weiteren Treffern war Povetkin geschlagen.

Soweit zum Kampf. Danach entfachte sich unter den Fans vielerorts die Diskussion darüber, wie man die Leistungen beider Boxer einschätzen kann. War es eine Taktik von AJ, Povetkin erst einmal machen zu lassen, damit er sich auspowert und langsamer wird? Hätte Povetkin den Kampf nach Punkten gewinnen können, nachdem ihn die Punktrichter nach 6 Runden hinten hatten? Auch „Experten“ wie Carl Froch gaben Povetkin nur die ersten beiden Runden. Nach Einschätzung vieler ander Fans hatte der Weltmeister im Gegensatz zur „offiziellen“ Punktewertung bestenfalls die 4. und die 6. Runde für sich entscheiden können.

Letztendlich hat Anthony Joshua den Kampf über seine Schlagkraft entschieden. Genau das gleiche „Erfolgsrezept“ verfolgt WBC-Champ Deontay Wilder. Ein richtiger Kracher reicht aus, um einen Kampf zu gewinnen. Wenn der Gegner einmal richtig angeklingelt ist, kommen noch ein paar starke Hände hinterher und der Kampf ist entschieden. So what? Wozu dann noch technisch versiertes Boxen, wenn man den Kampf mit der nötigen Power entscheiden kann? Was wenn beide Gegner die gleiche Strategie fahren? Interessant wird es voraussichtlich im April nächsten Jahres, wenn Joshua und Wilder zum großen Showdown aufeinander treffen werden. Wer dann ausser seiner KO-Power den besseren Plan hat, ist nicht absehbar.

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