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Am diesjährigen Tag der Deutschen Einheit bekamen die Zuschauer wie angekündigt einiges geboten. Angelo Frank konnte sich seinen zweiten internationalen Titel sichern und auch Björn Schicke konnte sich gegen einen überraschend guten Omar Jatta ebenfalls einen Global Boxing Council (GBC) Intercontinental Titel sichern. Und alles das trotz Wind und Wetter bei bester Stimmung in einem Zirkuszelt.

Promoter Ralf Hultzsch wählte für sein Veranstaltungs-Debüt das frisch auf der Festwiese in Blankenfelde-Mahlow bei Berlin aufgebaute Zelt des Circus Busch und konnte sowohl in Sachen Boxen als auch Show auf Anhieb überzeugen. Denn neben insgesamt neun internationalen Kämpfen gab es auch mehrere Zirkus-Nummern und eine live gesungene Nationalhymne.

Angelo Frank, der am 27. Oktober auf der WBSS Undercard bei Brähmer vs Brant einem größeren Publikum präsentiert werden soll bekam es mit einem beherzten aber sichtlich überforderten Mikheil Mosulishvili zu tun. Franks Manager Winfried Spiering hatte diesen Kampf intern als besseres Sparring bezeichnet und er sollte Recht behalten. Angelo Frank konnte den Kampf von Anfang an fast nach belieben gestalten und deckte seinen Gegner mit vielen überzeugenden Treffern ein. Auch wenn Mosulishvili sichtbar gegenzuhaltend versuchte – Frank war klar überlegen und so war es fast eine kleine Erlösung, dass der Kampf in der vierten Runde wegen eines tiefen Cuts unter dem linken Auge des überforderten Mosulishvili völlig zu Recht abgebrochen wurde. Dieser wollte zwar gerne Weiterboxen, hätte aber quasi keine Chance auf einen Sieg gehabt. Dem Publikum und der Stimmung im Zelt tat dieses Kampfende aber keinen Abbruch.

Björn Schicke, der gegen Omar Jatta um einen ersten internationalen Titel boxen durfte, hatte es da deutlich schwerer. Jatta stürmte von der ersten Runde an immer wieder wild auf Schicke ein und konnte auch immer wieder Akzente mit guten Treffern landen. Schicke ließ sich aber davon nicht weiter beeindrucken und behielt gekonnt die Übersicht. Als technisch besserer Boxer konnte er auch deutlich mehr Treffer landen und ließ Jatta damit keine Chance auf einen Punktsieg. Dieser wiederum zeigte sich davon nur wenig beeindruckt und zeigte bis zur letzten Runde, dass er nicht zum verlieren angereist war. Und dafür, dass er seit fast zwei Jaren nicht mehr geboxt hatte, war es eine starke Leistung von ihm gegen Schicke über die 10 Runden zu gehen. Am Ende stand dann aber doch ein deutlicher und verdienter Punktsieg für Björn Schicke.

Das mit Spannung erwartete Rematch zwischen Ali Hussein und Thomas Piccirillo nach einem Unentschieden im Juli war nicht die erwartete Ringschlacht sondern eher ein taktisches Gefecht mit viel Geklammere. Piccirillo war darauf technisch wie taktisch besser eingestellt und konnte somit die entscheidenden Akzente setzen. Das Punkturteil mit zweimal 60:55 und 57:57 war dann zwar etwas skurril, hatte aber mit Thomas Piccirillo den richtigen Sieger, der nun die nächsten Schritte in Richtung größerer Kämpfe gehen kann.

Auf der Undercard gab es dann noch ein paar Aufbaukämpfe und das Comeback von Veteran Robert Larsen, der noch nach seiner Niederlage gegen Denny Lehmann im Juli seinen Rücktritt verkündet hatte und nun bereits im Dezember wieder in den Ring steigen will.

Alles in allem dürften sowohl Freunde des Faustkampf als Zirkus-Fans auf ihre Kosten gekommen sein. Denn nicht nur Axel Schulz war begeistert und stellte fest, dass Boxen und Zirkus sehr gut zusammen passen. Insofern hoffen wir auf weitere Boxveranstaltungen in den schönen Zirkuszelten der Republik – gerne auch mal ohne Regen! 😉

Angelo Frank vs Mikheil Mosulishvili

Omar Jatta vs Björn Schicke

Ali Hussein vs Thomas Piccirillo

Djuar El Scheich vs Kiril Harder

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