Mariana Juarez siegt umstritten gegen Irma Garcia

Fotos: Pepe Rodriguez
Screenshot: youtube

Wer sich diesen Kampf anschaut, wird einmal mehr davon überzeugt sein, dass manche Boxer mancherorts bevorteilt werden. Es ist also kein deutsches oder amerikanisches Phänomen, dass gerade bei Pay-TV oder TV-Events die Quoten-tragenden „Helden“ Punktsiege bekommen, die kaum nachvollziehbar sind. Ein Paradebeispiel dafür gab es am vergangenen Samstag in Cancun / Mexiko zu sehen. Die Mexikanerin Mariana Juarez kämpfte gegen ihre Landsfrau Irma Garcia. Es ging um die Titelverteidigung des WBC-International im Bantamgewicht. Garcia wollte ihren Gürtel gegen Juarez verteidigen. Das daraus eine Aktion „Titelklau“ wurde, macht Boxfans nicht gerade glücklich. Bestenfalls wenn man „Barbie-Fanlein“ ist.

Beide Boxerinnen lieferten sich über die volle Distanz einen heißen Fight. Besonders auffallend waren dabei allerdings die unfairen Aktionen der Herausforderin. Juarez drückte Garcia immer wieder runter und kassierte dafür bereits in Runde 4 einen Punkt Abzug. Das änderte aber kaum den Stil von „Barbie“ Juarez.

In der letzten Runde gab es wieder unfaire Aktionen von Juarez. Als sie wieder einmal versuchte, Juarez hinter dem Kopf zu packen und sie runter zu drücken, schob Garcia ihren Körper nach und beide Boxerinnen landeten auf dem Ringboden. Dabei zog Juarez noch im Liegen das Knie hoch und traf Garcia am Kinn. Spätestens diese Aktion hätte so manchem Ringrichter gereicht, um Juarez endgültig zu disqualifizieren. Der Ringrichter Florentino Lopez sah das scheinbar nicht so eng und ließ den Kampf weiter laufen. Zu Beginn der 10. Runde wurde ein Zwischenstand eingeblendet. Demnach hatte Garcia 8 Runden gewonnen und nur eine ging an Juarez. Dazu noch die 10:8 Wertung im 4. Durchgang.

Nach dieser Wertung hätte Juarez hoffnungslos verloren und der Titel blieb bei Garcia. Ob die Überlegenheit tatsächlich so drückend war, sei mal dahingestellt. Das Garcia vorne lag, war dennoch nicht zu bezweifeln. Dann das Urteil. Bei diesem Kampf hatte der Weltverband sogar einen eigenen 4. Punktrichter bestellt. Der gute Mann hatte zwar bisher nur einmal (2014) als Punktrichter gedient, schien aber als WBC-Experte erfahren und gut genug. Es sollte ja kein Zweifel am Urteil aufkommen.

Das Urteil:

Punktrichter: Jose Manzur (Mexiko) 95:95

Punktrichter: Humberto Morales (Mexiko) 95:94

Punktrichter: Francico Castillo (Mexiko) 96:93

Punktrichter Nr. 4 / WBC: Santiago Bustos (Mexiko) 95:94

Damit hatte Publikumsmagnet Mariana Juarez gewonnen und sicherte sich mit Hilfe der Punktrichter wieder einen Titel in der höheren Gewichtsklasse. Bisher war sie im Superfliegengewicht Trägerin des WBC-Silver, den sie nun auch im Bantam tragen darf. Das sie diesen Kampf nicht wirklich gewonnen hat, stand selbst ihr nach dem Kampf im Gesicht geschrieben. Auch Irma Garcia wusste, dass sie den Kampf nicht verloren hat.

Hier der ganze Kampf:

Kommentare

Kommentare