Debüt der vielleicht jüngsten Veranstalterin der Welt

BOX Frühschoppen - Bielefeld

BOX Frühschoppen – Bielefeld

Am 18. Dezember wird es im Sportpalast Bielefeld zu einem Kampfabend mit zwei WBF Titelkämpfen kommen. Das besondere an der Veranstaltung sind allerdings nicht die Ansetzungen, sondern die Tatsache, dass die 14-jährige Ranee Schröder, Tochter des bekannten Boxfunktionärs Olaf Schröder, die Organisation übernimmt – natürlich mit Unterstützung vom Vater.

„Eigentlich wollte ich nicht, dass da groß drüber berichtet wird!“, so Schröder. Kein Wunder, wo seine Tochter doch in einem Alter ist, in welchem Schule und Pubertät schon für ausreichend Wirbel sorgen. Dennoch reagierte der Vater relativ entspannt, als seine Tochter mit dem Wunsch um die Ecke kam, einmal selber das zu tun, wobei sie ihn schon oft beobachtet – und kritisiert hatte. „Sie war schon häufig auf Veranstaltungen mit dabei und hat sich sehr für die Organisation interessiert und auch mal die Ansetzungen kritisiert. Da hatte sie dann die Gegner im Internet überprüft. Außerdem kennt sie schon viele Leute im Boxen. Nicht nur über die Veranstaltungen, sondern auch über eine Schulaufgabe, die sie über Muhammad Ali gemacht hat. Da hat sie beim recherchieren mit vielen wichtigen Leuten gesprochen.“

Damit das Kind kein Risiko eingeht, läuft das Projekt übrigens über die Firma der Mutter. Schließlich soll das Taschengeld bleiben, wo es ist. Ungeachtet dessen kümmert sich Ranee bereits selber um Sponsoren. „Vielleicht ist sie da sogar besser drin als ich!“, räumt der Vater ein. „Sie geht offensiv auf die Leute zu, zum Beispiel auf die Geschäftspartner ihrer Mutter. Dazu kommt, dass die Boxer sie auch unterstützen und teilweise zu günstigen Konditionen antreten, wo der Manager dann einen Teil der Kosten übernimmt.“

Die Reaktionen aus der Welt des Boxens fielen, nachdem Boxingnews die Story dann doch publik gemacht hatte, äußerst hilfreich aus. Matchroom Boxing kontaktierte Olaf Schröder mit der Bitte, ihnen Ranees Kontodaten zu schicken, da sie die junge Promoterin unterstützen wollen. Dies ist eine Geste, welche beweist, dass es auch in der häufig kritisierten, zuweilen korrupten Boxszene noch Ehre und gute Menschen gibt.

Zu den Kämpfen: Im Duell um den WBF International Titel im Halbschwergewicht wird der in Libyen geborene Malik Zinad, 6(5)-0-0 gegen Beka Aduashvili, 18(8)-8(7)-0 antreten. Ein Hauptkampf, der es in sich hat, stellt er doch den bisher härtesten Test für den talentierten Zinad dar. Zudem wird derselbe Titel im Leichtgewicht ausgeboxt, wenn Jean Moraiti, 10(0)-10(1)-4 und Michal Dufek, 20(14)-14(4)-1 aufeinandertreffen. Diese Ansetzung besticht vor allem durch ihre Ausgeglichenheit und stellt einen klassischen Vergleich zwischen Techniker und Puncher dar.

Wer mit dabei sein will, sollte am 18. Dezember übrigens schnell sein: Der erste Gong ertönt bereits um 11:00 Uhr Vormittags.

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