Mariana Juarez verliert gegen Daniela Bermudez
Fotos: Pepe Rodriguez
Eine kleine Sensation war diese Punktniederlage schon: Die 36-jährige Lokalmatadorin „Barbie“ Juarez verliert vor heimischer Kulisse in Mexiko-City gegen die 9 Jahre jüngere Argentinierin Daniela „La Bonita“ Bermudez. In diesem Kampf ging es um das Herausforderungsrecht gegen WBC-Bantam-Weltmeisterin Catherine Phiri. Für diesen Kampf waren beide Boxerinnnen um eine Gewichtsklasse aufgestiegen.
Entscheidend war in diesem Kampf einfach die höhere Treffsicherheit der Argentinierin. Juarez mühte sich zwar über die volle Distanz auf ihre Gegenerin einzuschlagen, doch landeten die Mehrzahl der Schläge auf deren Deckung. Wer glaubte, Bermudez wäre eine leicht zu schlagende Gegnerin, wurde am Ende durch die Punktrichter eines Besseren belehrt. Ihr fehlt zwar der richtige Power-Punch, aber das macht sie mit ihrer guten Deckungsarbeit und ihrer Schlagpräzision wieder wett. Das Ergebnis: 96:94 und 2x 97:93 für Daniela Bermudez.
Was bleibt ist die Frage, ob hier bereits Jugend gegen Alter gewonnen hat. Die 9 Jahre Altersunterschied alleine können es aber gewiss nicht sein. Mariana Juarez wird sich einmal mehr eingestehen müssen, dass es für die ganz großen Fights nicht mehr reicht. Was von diesem Fight auch bleibt ist die Erkenntnis, dass eine Heimboxerin in Mexiko vor heimischer Kulisse durchaus auch einmal verlieren kann.
Man muss allerdings auch kein Prophet sein um zu wissen, dass Juarez in ihrem nächsten Kampf genau so von ihren Fans bejubelt wird wie bisher.
Schließlich hat Matiana Juarez immernoch den WBC-International im Superfliegen und wir diesen demnächst wieder gegen einen „leichte“ Gegnerin verteidigen. „Barbie“ hat in ihrer Heimat eine riesige Fangemeinde. Verlieren ist in Mexiko keine Schande und Frauenboxen steht in der mexikanischen Publikumsgunst auf der gleichen Stufe wie die Kämpfe der Männer.
Jetzt ist es also Daniela Bermudez, die gegen Titelträgerin Catherine Phiri kämpfen wird. Womöglich findet der Kampf in Lusaka statt. Ob Bermudez da auch so fair bepunktet wird wie in Mexiko, bleibt abzuwarten.