Frampton gewinnt knappen Kampf gegen Santa Cruz
Carl Frampton ist der neue WBA Weltmeister im Federgewicht. Der Ire bezwang den bisherigen Titelträger Leo Santa Cruz durch MD über 12 Runden.
Frampton erwischte einen guten Start. Der Ire setzte den normalerweise aggressiven Santa Cruz selbst unter Druck und war in den ersten drei Runden der deutlich aktivere Boxer. Mit schnellem Rein- und raus, blitzschnellen Schlägen und gutem Distanzgefühl konnte sich Frampton einen deutlichen Vorsprung aufbauen. Santa Cruz schien Respekt vor seinem Herausforderer zu haben und hielt sich zunächst für ihn untypisch zurück, ehe er im 4. Durchgang erstmals aufdrehte und eine Reihe guter Treffer ins Ziel brachte. Nachdem sich Frampton in Runde 5 nochmals über die höhere Aktivität durchsetzen konnte, brach er ein wenig ein, sodass Santa Cruz in der zweiten Kampfhälfte zunehmend aufholen konnte. Frampton schien nun unter enormen Druck zu stehen und agierte deutlich verhaltener, als zu Beginn. Erst in der 8. Runde kam der Ire zurück, indem er Santa Cruz den Infight aufdrängte und mit seinem besseren Gespür für Lücken mehrere harte Treffer unterbrachte, welche den Mexikaner zunächst in den Rückwärtsgang trieben. Dort blieb Santa Cruz allerdings nicht lange. Nach einer engen 9. Runde, welche vermutlich bei Frampton war, konnte Santa Cruz in den folgenden beiden Durchgängen immer mehr Erfolge für sich verbuchen und stellte die bessere Kondition unter Beweis. Nun war es der Mexikaner, der marschierte und die höhere Schlagfrequenz an den Tag legte. Frampton holte in der 12. und letzten Runde noch einmal alles aus sich raus und lieferte sich einen spektakulären Schlagabtausch mit dem Weltmeister. Ob es gereicht hatte, schien aber dennoch zweifelhaft. Die meisten Fans und Experten hatten ein Unentschieden auf ihren Punktzetteln.
Was die Punktrichter betraf, so hatte einer mit 114-114 ein Ergebnis, welches den Kampfverlauf widerspiegelte, während seine beiden Kollegen mit 116-112 und 117-111 ein wenig zu deutlich Frampton vorne sahen, dessen sauberes Boxen sie offenbar in den engen Runden bevorzugt hatten. Somit muss Leo Santa Cruz, der sich als fairer Verlierer entpuppte und den Wunsch nach einem Rematch äußerte, die erste Niederlage seiner Karriere verkraften, während Frampton nun die Chance hat, sich in den Vereinigten Staaten zu etablieren.