Aufreger in Oberhausen: Punktrichter schenken Sturm den Titel

Felix Sturm vs Fedor Chudinov 2

Die Fans in Oberhausen feierten, während sich ein Großteil der Boxszene in Grund und Boden schämte. Felix Sturm sicherte sich Samstag mit einem peinlichen Fehlurteil den WBA Titel im Supermittelgewicht und fügte Fedor Chudinov somit dessen erste Niederlage zu.

Nachdem die ersten Runden noch relativ ausgeglichen verliefen, erarbeitete sich Chudinov zunehmend Vorteile. Der Russe arbeitete zu Beginn viel zum Körper und erzielte damit auch die beabsichtigte Wirkung. Sturm wurde bereits zur Mitte des Kampfes deutlich passiver und trottete meist plattfüßig hinter dem Russen her. Dieser zeigte zwar keine technische Raffinesse, arbeitete aber unermüdlich und schlug viele, teils geschobene, Kombinationen aus dem Rückwärtsgang. Immer wieder flog der rechte Haken um Sturms Deckung herum und landete seitlich am Kopf. Klare Treffer, welche Spuren hinterließen. Zwar bäumte sich Sturm in den Schlussrunden noch einmal gegen die drohende Niederlage auf, vermochte es aber nicht mehr, etwas allzu dramatisches zu bewerkstelligen. Währenddessen bemühte sich Sat1 Kommentator Tobias Drews redlich, das einseitige Gefecht spannend zu halten.

offizielle Kampfstatistik

offizielle Kampfstatistik

Das Urteil lautete schließlich 114-114, 115-113 und 115-113 für Felix Sturm. Die Fans waren happy, schließlich hatte der Heimboxer gewonnen. Der Rest der Boxwelt war derweilen entsetzt. Laut Compubox Statistik konnte Chudinov 226 Treffer landen, während Sturm nur 143 ins Ziel brachte.

So kommt es also, dass der schlechte Ruf, den Deutschland im internationalen Boxgeschäft genießt, einmal mehr gefestigt wurde. Eigentlich schade, wo wir doch so viele Fans und Sportler haben, die nichts dafür können.

Auf der anschließenden Pressekonferenz wollte Sturm an seinem Sieg keine Zweifel aufkommen lassen, zeigte sich dann aber sogar bereit für einen dritten Rückkampf nach Moskau zu kommen und gab darauf Artur Ali Pudiriev, dem Trainer Chudinovs, wie hier im Video zu sehen ist (ca. 10:25) sogar die Hand:

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