Quigley stoppt Vendetta (+Video) / Lazaridis mit Dusel zum Sieg
Bei der BiggersBetter-Veranstaltung, welche am Freitagabend in Frankfurt/Main stattfand, bekamen die Zuschauer eine Reihe interessanter Kämpfe zu sehen, welche erfreulich ausgeglichen waren und guten, spannenden Boxsport boten. Im Hauptkampf setzte sich Evgenios Lazaridis umstritten gegen Boris Estenfelder durch. Des weiteren siegte Gerome Quigley in einem turbulenten Kampf durch KO über Vito Vendetta.
Eröffnet wurde die Eurosport-Übertragung von Schwergewichts-Talent Dennis Kiy. Nach vier Erstrunden-KOs bekam er mit dem Aachener Andre Bunga erstmals einen etwas standfesteren Gegner vorgesetzt. Bunga überraschte mit der höheren Aktivität, schnellem rein- und raus und wirkte generell taktisch bestens eingestellt. Kiy hatte so seine Probleme, den gebürtigen Angolaner zu stellen. Obwohl Kiy Kämpferherz und konstanten Vorwärtsdrang zeigte, schien Bunga eine Runde nach der anderen zu gewinnen und sich den Sieg zu sichern. Leider sahen die Punktrichter dies anders und werteten per MD für Dennis Kiy. Dieser zeigte sich allerdings sehr fair und machte noch im Ring deutlich, dass er seinen Gegner vorne gesehen hatte. Nach dem Kampf versicherte Kiy, dass ihm diese Entscheidung nicht gefallen habe und ihm sein Gegner leid täte.
Anschließend kam es zum Kampf um den IBA Intercontinental-Titel. Der unbesiegte US-Puncher Gerome Quigley bekam es mit dem Deutsch-Italiener Vito Vendetta zu tun. Vendetta konnte bereits nach wenigen Sekunden Wirkung bei Quigley erzielen. Der US-Amerikaner wackelte nach einem Schlaghagel bedenklich, konnte sich aber schnell wieder regenerieren und seinerseits eine hammerharte Rechte landen. Nun war es an Vendetta, durch den Ring zu schwanken. Quigley setzte konsequent nach, bis der Italiener halb bewusstlos in den Seilen hing. Während der Ringrichter zählte, kippte Vendetta zweimal wieder um und wurde schließlich zurecht aus dem Kampf genommen. Ein turbulenter Kampf, bei dem Quigley trotz des spektakulären Sieges eine Reihe von Defensivlücken offenbarte.
Mairis Briedis bekam es in seinem ersten Kampf nach dem Manuel Charr-KO mit einem Gegner zu tun, der ihn nicht wirklich gefährden konnte. Der Ungar besuchte im Verlauf der 1. Runde gleich dreimal den Boden. Dies veranlasste Briedis dazu, ein wenig Härte aus seinen Schlägen zu nehmen, damit die Zuschauer wenigstens einen zweiten Durchgang bestaunen konnten. Dort fand das Mismatch dann allerdings auch ein Ende. Mairis Briedis siegte durch TKO und legte offen, dass als nächstes wieder ein stärkerer Gegner folgen darf.
Im Hauptkampf bekam es Schwergewichtler Evgenos Lazaridis, der ebenfalls um den IBA Intercontinental-Gürtel boxte, mit dem unbesiegten Deutschen Boris Estenfelder zu tun. Dieser überraschte mit wilden Attacken, welche den Griechen in arge Bedrängnis brachten. Was Estenfelder tat, war technisch limitiert aber sehr effektiv. Lazaridis wackelte mehrfach leicht und hatte Probleme, die nötige Distanz zu halten. Auf diese Weise schien sich Estenfelder viele Runden der ersten zwei Drittel zu sichern, ehe er ab dem 8. Durchgang konditionell nachließ. Lazaridis fand nun etwas besser ins Gefecht und setzte aus dem Rückwärtsgang heraus Konter. Am Ende honorierten die Punktrichter diese beherzte Leistung mit einem sehr glücklichen Punktsieg für den Griechen. Eventuell wäre ein Rematch angebracht, um hier Klarheit zu schaffen.