AIBA Pro in Hamburg: Harutyunyan siegt, Pfeifer geht KO

Robert Harutyunyan & Artem Harutyunyan

Am Dienstag fand in Hamburg eine Veranstaltung der AIBA Profis statt. Mit diesem System möchte der Amateur-Weltverband AIBA den etablierten Profis Konkurrenz machen und verhindern, dass die Top-Boxer regelmäßig abwandern. Wir haben uns die Veranstaltung genau angesehen und wurden Zeuge von drei technisch hochklassigen Kämpfen, in deren Rahmen die Deutschen Boxer recht gemischte Erfolge erzielten.

Die Rahmenbedingungen stimmten: Der DBV hatte die Inselparkhalle in Hamburg-Wilhelmsburg schön rausgeputzt. Bürgermeister Olaf Scholz war höchstpersönlich vor Ort und kümmerte sich um den ebenfalls anwesenden AIBA Präsidenten Dr. Wu. Schließlich soll Olympiakandidat Hamburg einen guten Eindruck hinterlassen. Vom der Organisation her brauchen sich die AIBA Profis also nicht zu verstecken. Aber wie sah es sportlich aus?

Lokalmatador Artem Harutyunyan hatte eine sehr harte Aufgabe vor sich. In seinem WM Kampf musste er sich dem russischen Titelverteidiger Armen Zakaryan stellen. Dieser hatte Harutyunyan bereits bei seinem Titelgewinn besiegt und wollte dies auch beim Rematch in der Heimat des Herausforderers schaffen. Es entwickelte sich ein enger Kampf, in welchem der Hamburger zunächst Vorteile erboxte. Mit Dauer des Kampfes schien Zakaryan aber immer mehr aufzudrehen und konnte hinten raus die besseren Treffer setzen. Die Punktrichter hatten wahrlich keine leichte Aufgabe und entschieden sich am Ende für einen Punktsieg des Lokalmatadoren. Bürgermeister Scholz und die zahlreich erschienenen Fans von Harutyunyan freuten sich.

Erik Pfeifer vs Mihai Nistor

Anschließend leerte sich die Halle. Der eigentliche Hauptkampf von Schwergewicht Erik Pfeifer schien die Hamburger irgendwie nicht so recht zu interessieren, da viele Fans nach dem Sieg ihres Lokalmatadoren den Heimweg antraten. Aber auch vor etwas verdünnter Kulisse entwickelte sich ein spannendes Gefecht. Pfeifer bestritt ebenfalls ein Rematch. Er hatte seinen WM Titel gegen Mihai Nistor aus Rumänien errungen, der nun die Revanche wollte. Und auch in diesem Fall klappte der Titelwechsel. Pfeifer vernachlässigte nach starkem Beginn immer mehr den Jab und schien konditionelle Probleme zu bekommen. Nistor nutzte dies aus und setzte in der 9. Runde den Schlusspunkt. Pfeifer kassierte eine Reihe schwerer Treffer und musste zu Boden. Beim aufstehen drehte er dem Ringrichter den Rücken zu und strahlte keinerlei Kampfbereitschaft aus, woraufhin ihn der Offizielle aus dem Gefecht nahm.

Fazit: Eine durchaus ansehnliche Veranstaltung, der eine etwas umfangreichere Undercard aber nicht geschadet hätte. OB das AIBA Pro Konzept auf Dauer Anklang bei den Fans findet, wird man abwarten müssen.

Dr. Ching-Kuo Wu & Olaf Scholz

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