Christian Hammer: Eiskalter Wille in der heißen Phase
Christian Hammer, 17(10)-3(2)-0 weiß, was bei seinem nächsten Kampf auf dem Spiel steht. Am 28. Februar wird der 27 Jährige Rumäne, der mittlerweile bei EC Boxpromotion in Hamburg zuhause ist, auf den hoch favorisierten Briten Tyson Fury, 23(17)-0-0 treffen. Ein riskanter Fight, welcher Hammer weit zurückwerfen könnte. Auf der anderen Seite winkt ihm bei Erfolg aber auch ein Klitschko-Kampf. Kein Wunder, dass der Schwergewichtler aktuell alle Kraft in eine exzellente Vorbereitung investiert.
Christian Hammer wirkt locker, als er das Gym in der Eiffestraße betritt. Gerade musste er einen medizinischen Test absolvieren. Doch an Ruhe ist in der heißen Phase der Vorbereitung nicht zu denken. Stattdessen steht eine Sparringseinheit auf dem Programm. Sechs Runden härtestes Training mit erfahrenen Sparringspartnern wie Alexander Ustinov und Newfel Ouatah. Unter den Augen von EC-Boss Erol Ceylan, Promoter Alexander Alekseev und Cheftrainer Bülent Baser schwitzt der Schwergewichtler für den Erfolg.
Den Anfang macht Alexander Ustinov. Der 2 Meter Gigant aus der Ukraine trägt ein T-Shirt, auf dem ein Bild von Tyson Fury prangt. Im Fokus steht offenbar die Körperarbeit, da Hammer immer wieder mit Jabs und Geraden in Richtung Leber, Milz und Bauch geht. Die Kopftreffer kommen erst später, als der Riese bereits ein wenig nachlässt. Dennoch: Zu Beginn hat Hammer durchaus Probleme, wenn Ustinov mit all seiner Masse nach vorne prescht. Es ist ein hartes Sparring, bei dem man den konstanten Lerneffekt durchaus erkennen kann.
Gegen Nefwel Ouatah sieht die Welt dann schon anders aus. Der französische Olympiateilnehmer hat sichtlich Mühe, mit Hammers variablen Kombinationen zurecht zu kommen. Im Gegensatz zu Ustinov ist der Franzose eher ein Techniker und Distanzboxer. Doch Hammer kann Druck aufbauen und seinem Kontrahenten zusetzen. Erst in der letzten Runde kommt Ouatah ein wenig besser rein. Dennoch: Diese Sparringseinheit geht klar an Christian Hammer.
„Wir sind bereit für 12 Runden. Ich denke aber, dass Christian vorzeitig gewinnen kann!“, so Promoter Alexander Alekseev. Auch Sparringspartner Ouatah hat ein gutes Gefühl. „Fury ist Shit. Er ist in England beliebt, weil er groß, unbesiegt und ein Zigeuner ist. Aber er kann nicht boxen, war schon gegen Steve Cunningham am Boden. Christian ist boxerisch besser als Fury und haut stärker als Cunningham.“
Die Wettanbieter wiederum sehen Fury als klaren Favoriten. Auch die Deutschen Fans sind in den Internetforen und Facebook-Gruppen eher skeptisch, dass Hammer nach seinen zuletzt durchwachsenen Leistungen eine Chance gegen den Briten hat. Insofern bleibt wohl nur, den Kampf abzuwarten und sich dann ein eigenes Urteil zu bilden.
