Boxen tut der Seele gut

Eine Rezension von Werner Kastor Vielseitigkeit ist beim Boxen ein großer Vorteil. Der Autor Frank Nussbücker zeigt mit seinen „111 Gründen, Boxen zu lieben“, eine sehr beachtliche Variationsbreite. Sein Buch ist aber weniger ein Playdoyer für diesen Sport als eine sehr persönliche Erfahrungsreise. Diese Reise bietet allerdings sehr überzeugende Argumente für das Boxen. Der Autor offenbart unverblümt seine Begeisterung für die schöne Kunst der Sebstverteidigung. Das ist für den Leser informativ und unterhaltsam. Nussbücker legt seine 111 Gründe in sehr kurzen Abschnitten dar, die jeweils in sich eine geschlossene Geschichte sind. Wer auch nur ein Funken Interesse für das Boxen hat, der liest sich schnell fest.

Wer allerdings skeptisch ans Boxen herangeht, sieht sich praktisch auf jeder Seite von seinen Zweifeln befreit. Legendäre Boxer und legendäre Kämpfe findet man ebenso wie Geschichten über die schreibende Zunft, die das Thema aufgreift – von Brecht bis Wondratschek. Der Größte und Giganten wie Barry McGuigan und Joe Calzaghe begegnen einem, und grundlegende Punkte wie „warum Boxen die Seele gesund machen kann“, werden erörtert.

Der Leser erfährt auch etwas über großartige Boxerfilme und warum das Boxen aus vermeintlichen Opfern Helden macht. Frank Nussbücker schildert sogar eine Art von Poetryslam im Boxring, bei dem es aber um Fußball ging. Das Fazit nach 340 immer wieder aufs Neue gefangen haltenden Seiten ist: Sieger durch KO: Das Boxen.

Frank Nussbücker, „111 Gründe, Boxen zu lieben“, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin, 2014.
Das Buch kostet €9,95 und ist u.a. auch bei Amazon erhältlich.

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