Ali Raymi gewinnt auch 22. Kampf vorzeitig

Der jemenitische „Ausnahmeboxer“ Ali Raymi (22(22)-0-0) gewann am Samstag Abend das Rematch gegen Prince Maz (8(6)-2(2)-0). Bereits am 17. Juli gab es einen Kampf zwischen Beiden. Dabei wurde auf RTD 1 zugunsten von Raymi entschieden, nachdem Maz gegen Ende der 1. Runde das Gleichgewicht verlor und eine Bodenberührung hatte. Offenbar wurde da wohl etwas vorschnell eine Kampfunfähigkeit von Prince Maz erkannt. Leider ist das Video vom Kampf so intelligent geschnitten, das man kaum Schlüsse ziehen kann. Es schien jedenfalls genügend Grund gegeben zu haben, einen 2. Kampf anzusetzen. Damit konnte die Sache endlich eindeutig geklärt werden. Am 30. August gab es also das Rematch. Der Kampf wurde auch wieder gleich auf 12 Runden festgelegt. Diesmal gab es ein absolutes Novum. Raymi hatte bisher alle seine Kämpfe in der 1. Runde gewonnen. Prince Maz durfte diesmal fast volle 7 Runden mitmachen, bevor er nach einer Aktion von gegenseitigem Halten, Schieben und Klammern zum Verlierer durch TKO erklärt wurde. Der jemenitische Clip zeigt zum Glück nur Runde 7. Damit bleibt dem Zuschauer wohl erspart, was sich in den Runden 1-6 abgespielt haben mag. Viel anders als Runde 7 kann es nicht ausgesehen haben. Dank der hervorragenden Kameraeinstellung entgeht dem Zuschauer allerdings eines nicht: Offenbar gibt es im Jemen noch nicht die Erkenntnis, dass man beim klassischen englischen Boxstil auch mal an den Kopf hauen darf. Das Kampfende kam auch diesmal genau so plötzlich, wie unerklärlich. Doch Kampfrichter Amin Al Anisi, der schon im ersten Kampf hervorragende Arbeit leistete, erkannte wohl auch diesmal seine Pflicht.

In seinem grandiosen Siegeszug kaum aufzuhalten, wird Ali Raymi bereits am Mittwoch wieder in den Ring steigen und in einem Kampf über 4 Runden gegen Landsmann Abdu Rafik antreten. Der aus dem Fliegengewicht stammende 48-jährige verfügt über einen Kampfrekord von 4(1)-0-0 und stand schon vor etwas mehr als einem Jahr zum ersten mal im Ring. Es ist anzunehmen, dass Ali Raymi auch gegen diesen schweren Gegner nicht aufzuhalten sein wird.

Mit seinem blitzsauberen Kampfrekord hat es der 40-jährige aus dem Jemen bis auf den 5. Platz im BoxRec-Ranking geschafft. Völlig unverständlich bleibt, warum wohl der übrige Kader in den Top 10 seiner Gewichtsklasse ihn ignoriert und niemand gegen den jemenitischen KO-König boxen will. Selbst mit einem 100 000 Dollar Angebot scheint keiner den Mumm zu haben, gegen Ali Raymi in den Ring steigen zu wollen. Es bleibt abzuwarten, wie lange sich die Weltmeister der großen Verbände noch vor dem überragenden Ausnahmeboxer aus dem Jemen verstecken können. Ob sie ihn allerdings überhaupt ernst nehmen, ist fraglich. Fraglich ist allerdings auch, was mit Raymi passiert, wenn ihm tatsächlich mal ein Hekkie Budler, Oswaldo Nova oder der 21-jährige IBF- und WBO-Champ Francisco Rodriguez im Ring gegenüber steht. Die wissen ja schon, dass man beim Boxen auch an den Kopf hauen darf. Irgendwann werden sie sich vielleicht endlich Ali Raymi stellen. Wenn Ringrichter Amin Al Anisi als 3. Mann im Ring steht und seine hervorragende Arbeit leistet, dann gnade ihnen Gott.

Hier der erste Kampf und zumindest die letzte Runde vom Rematch:

https://www.youtube.com/watch?v=YY8x8WTnih4

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  1. cameron

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