EC-Boxing in Neugraben: Die Undercard

Ehsan Maudodi vs Zoltan Elekes

Auch die Undercard der EC-Boxing Veranstaltung in Hamburg-Neugraben hatte so einiges zu bieten. Mehrere Talente stiegen in den Ring, um sich vor dem zahlreich erschienenen Publikum in der CU-Arena zu präsentieren. Leider war das Matchmaking nicht immer vorbildlich, da viele Gegner recht deutlich unterlegen waren und entsprechend schnell die Segel strichen.

Supermittelgewicht

Im ersten Kampf des Abends trafen Butrint Rama, 10(6)-0-0 und Krisztian Megyes, 1(1)-1(1)-0 aufeinander. Zu Beginn suchte Megyes zwar tapfer seine Chance, erwischte mit seinen ungestümen Attacken aber meistens nur die Deckung von Rama. Dieser konnte dank seiner überlegenen Technik Kontrolle über den Kampf erlangen und bearbeitete Megyes mit schweren Körperhaken. In der 2. Runde landete Rama eine Rechte zum Kopf, welche den Mundschutz des Ungarn raus schlug. Leicht wackelnd stellte sich Megyes wieder zum Kampf, sah sich aber einem allmählich druckvoller agierenden Rama gegenüber, der ihn langsam zermürbte. Im 3. Durchgang setzte Rama schließlich nach und konnte Megyes, der enormes Kämpferherz bewies, kurz vor Ende der Runde stoppen. Der Ringrichter hatte ein Einsehen und nahm den klar unterlegenen Ungarn aus dem Kampf, nachdem dieser schwer angeschlagen durch den Ring taumelte.

Cruisergewicht

Jetzt kam es zum Auftritt von Ehsan Maudodi, 2(2)-0-0. Der Bayer hatte schon als Amateur Sparring bei EC Boxing gemacht und traf in Neugraben auf Radek Linka, 6(6)-3(2)-0. Maudodi startete recht aggressiv, bereitete seine Angriffe aber konzentriert mit dem Jab vor. Gelegentliche Auslagenwechsel erschwerten die Situation für Linka, der überhaupt nicht in den Kampf fand und bereits schnell einen Niederschlag erlitt. Maudodi setzte sofort nach und konnte kurz vor Ende der Runde einen weiteren Bodenbesuch des Tschechen erreichen. Daraufhin brach der Ringrichter den Kampf ab und Ehsan Maudodi durfte sich über seinen zweiten Erstrunden-KO in Folge freuen.

Cruisergewicht

Sefer Seferi, 18(16)-0-0 bekam es anschließend mit Josef Krivka, 5(5)-7(5)-0 zu tun. Nach kurzer Abtastphase konnte Seferi bereits in der 1. Runde einen leichten Niederschlag mit der Rechten landen. Krivka stand noch einmal auf, wurde aber kurz darauf von einem linken Haken zurück in den Ringstaub befördert. Kurz darauf ging Krivka nach einem Körpertreffer erneut runter und wurde aus dem Kampf genommen. Ob dies bereits erforderlich war, kann man so oder so sehen. Ernsthaft angeschlagen wirkte er nämlich nicht.

Schwergewicht

Mit Beginn der TV-Übertragung stieg Adrian Granate, 4(4)-0-0 gegen Andreas Kapp, 4(3)-3(2)-1 in den Ring. Granate konnte sofort mit seiner überlegenen Technik punkten und Kapp mit schweren Treffern eindecken. Gegen Ende der Runde taumelte Kapp mit glasigem Blick durch den Ring und konnte sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten. Daraufhin setzte Granate nach und erzwang den Abbruch. So kam es, dass auch dieser Kampf im 1. Durchgang endete.

Federgewicht

Nun bekam Viorel Simion, 17(7)-1(0)-0 seine Chance. Er bekam es mit Bakhtiyar Iskenderzade, 9(2)-4(1)-0 zu tun. Nach taktischem Beginn konnte Simion eine harte Rechte landen, welche den Aserbaidschaner in den Ringstaub schickte. Iskenderzade stand zwar wieder auf, verhielt sich in der Folge aber erst einmal defensiv. In der 2. Runde wurde der Kampf etwas enger. Beide Boxer hatten ihre Momente, wobei Simion nach wie vor mehr Präzision an den Tag legte. Im Verlauf der 3. Runde konnte der Rumäne seine Vorteile ausbauen. Immer wieder attackierte Simion den Körper seines Widersachers und machte sich daran, ihn Stück für Stück zu zermürben. Dies zeigte rasch Wirkung. In der 4. Runde wirkte Iskenderzade bereits weniger frisch als zuvor und ließ sich einfacher stellen. Im 5. Durchgang kam Simion schließlich mit einer harten Rechten durch, welche für weiche Knie bei Iskenderzade sorgte. Doch der Aserbaidschaner biss sich durch. Zusätzlich unterhielt er das Publikum noch mit Showeinlagen. In der Folge schaffte es Simion nicht, den Kampf zu beenden. Der Rumäne zeigte zwar eine souveräne Leistung, schaffte es aber nicht wirklich, zu glänzen. Iskenderzade war zu beherzt und schaffte es mit seiner defensiven Taktik, recht ungefährdet durch die mittleren Runden zu kommen. Als es in die 9. Runde ging, hatte sich Simion eine klare Führung aufgebaut, die nach Punkten nicht mehr aufzuholen war. Iskenderzade beschränkte sich mittlerweile komplett aufs Überleben und schlug lediglich Alibi-Jabs. Dies änderte sich auch in der 10. und letzten Runde nicht. Viorel Simion spulte sein Standard-Programm ab und siegte mit 100-89, 100-89 und 99-90.

Cruisergewicht

Jetzt trafen Nikola Milacic, 4(2)-1(0)-0 und Attila Ficere, 1(0)-2(0)-0 aufeinander. Es stellte sich schnell heraus, dass Ficere keine wirkliche Boxtechnik besaß. Mit unorthodoxen Schwingern, Klammern und Hinterkopfschlägen versuchte der Ungar, zum Erfolg zu kommen. Milacic, mit einem Grinsen im Gesicht, boxte seinen Gegner konzentriert aus und landete mehrere Wirkungstreffer. Doch bei allen Abstrichen war Ficere zumindest beherzt und schaffte es in die Pause. Im Verlauf des 2. Durchgangs blieb Milacic der bessere und landete einen Treffer nach dem anderen. Ficere stellte aber ein hartes Kinn unter Beweis und marschierte durch alles durch, was ihm entgegen kam. In der 3. Runde fuhr Milacic die Schlagfrequenz ein bisschen herunter und arbeitete in erster Linie mit dem Jab und Körpertreffern. Ficere, dessen ungelenke Beinarbeit ihn eher selten in Schlagdistanz brachte, hielt die Deckung zu und kam zu selten in Situationen, aus denen heraus er klare Aktionen bringen konnte. Im Verlauf der 4. Runde fiel Ficere vor allem durch Showeinlagen auf, während Milacic seine Führung unspektakulär ausbaute. Am Ende siegte Milacic mit 40-36, 40-36 und 40-36.

Mittelgewicht

Im letzten Kampf des Tages traf Andreas Kölldorfer, 2(0)-1(0)-0 auf Jonny Ibramov, 8(0)-5(2)-2. Es entwickelte sich ein recht abwartender Kampf mit wenig klaren Aktionen. Lokalmatador Ibramov schien stets eine Hand mehr im Ziel zu haben, konnte sich aber nicht allzu klar absetzen. In der 2. Runde setzte sich dieses Muster fort. Ibramov hatte keinerlei Probleme, die nötigen Punkte zu sammeln, agierte dabei aber nicht allzu glanzvoll. Auch in der 3. Runde blieb der Kampf arm an Highlights. Dafür fing einer der Scheinwerfer an zu blinken, was für interessante Lichtspiele in der Halle sorgte. Der Ringrichter ließ den Kampf aber trotzdem laufen. Während der 4. Runde versuchten beide Kämpfer noch einmal alles, wobei Ibramov weiter der effektivere blieb. Am Ende siegte der Hamburger dann auch mit 40-36, 40-36 und 40-36 nach Punkten.

 

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