Nachbericht: Hamburger Jugend-Meisterschaften 2014

Hamburger Nachwuchs überzeugt

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Bei den Hamburger Jugend-Meisterschaften 2014 bekamen die Zuschauer im Braamkamp spannende Finalkämpfe zu sehen. Obwohl vorzeitige Siege an diesem Mittag ausblieben, wurden die Fans durch sehenswerte Technik und spannende Paarungen bestens unterhalten. Erfolgreichster Verein wurde die Sportschule Agon, welche in fast jeder Gewichtsklasse vertreten war und somit recht locker mehrere Meister hervor brachte. Als bester Techniker wurde Rifat Kwasniak von Box Out geehrt, während Pascal Braun von Buxtehude zum besten Kämpfer erklärt wurde.

 

Junioren, 63 Kilo

Im ersten Kampf des Tages trafen Djauschen Fedahi (SC Condor) und Moses Kreuz (HTB) aufeinander. Fedahi startete mit Distanzboxen, während Kreuz einen Weg in den Infight suchte. Nachdem Kreuz einen Kopfstoß monierte, ohne dass der Ringrichter unterbrochen hatte, wurde er angezählt. In der 2. Runde konnte Fedahi seine Reichweite ausnutzen und klare Treffer ins Ziel bringen. Kreuz marschierte beherzt nach vorne, fand aber kein Mittel, um die Distanz zu überbrücken. Im 3. Durchgang warf Kreuz noch einmal alles nach vorne, ließ sich aber immer wieder vom Jab seines schnellen Gegners erwischen. Fedahi hatte boxerische Vorteile, kassierte aber auch einen Punktabzug wegen Innenhand. Am Ende siegte Djauschen Fedahi mit 2-1 Richterstimmen nach Punkten.

Kadetten, 46 Kilo

Als nächstes waren Julian Millhagen (Agon) und Kuitim Ibishi (Box-Out) an der Reihe. Ibishi startete druckvoll und konnte mehrfach seine rechte Schlaghand am Kopf von Millhagen unterbringen. Der Agon-Kämpfer war durchaus bemüht, verhielt sich aber oftmals zu passiv, um eigene Akzente zu setzen. In der 2. Runde blieb Ibishi aggressiv und landete mehrfach seine Rechte. Millhagen konzentrierte sich auf seine Defensive, ließ sich zuweilen aber an den Seilen stellen und hart treffen. Kurz vor dem Gong wurde Millhagen schließlich angezählt. In der 3. Runde suchte Ibishi schließlich den KO und brachte einen Volltreffer nach dem anderen ins Ziel. Millhagen zeigte enormes Kämpferherz, sah aber in dieser Phase kein Land und es wäre keine Schande gewesen, wenn seine Ecke das Handtuch geworfen hätte. Doch Millhagen wurde im Kampf gelassen und biss sich trotz eines weiteren Anzählens bis zum Schluss durch. Kuitim Ibishi siegte klar nach Punkten und durfte stolz auf seine Leistung sein.

Junioren, 66 Kilo

Bookye Schumann (SC Condor) boxte anschließend gegen Jonathan Campelo (Box-Out). Schumann startete aggressiv und konnte mehrfach kraftvolle Haken am Kopf von Campelo landen. Dieser ließ sich auf den Schlagabtausch ein, hatte aber stets eine Hand weniger im Ziel. In der 2. Runde fuhr Schumann damit fort, Druck zu machen und landete erneut die besseren Treffer. Dabei nutzte er allerdings auch einige Male die Innenhand, was zu einem Punktabzug führte. Dennoch ging der Mann vom SC Condor als klar Führender in den letzten Durchgang. Im 3. und letzten Duchgang konnte Schumann weitere harte Treffer landen. Campelo ließ sich zu oft an den Seilen stellen und klammerte die Angriffe ab. Dafür kassierte der Box-Out Kämpfer schließlich einen Punktabzug, welcher ihn noch weiter zurück warf. Am Ende siegte Bookye Schumann verdient nach Punkten.

Kadetten, 52 Kilo

Jetzt kam die Stunde von Oruc Özer (Agon) und Tolga Ekinci (Finkenwerder). Ekinci startete offensiv und setzte Özer mit Körpertreffern und Haken unter Druck. Der Agon-Kämpfer landete einige Konter, hatte aber oft eine Hand weniger im Ziel. In der 2. Runde fand Rechtsausleger Özer besser rein und konnte Ekinci mehrfach hart treffen. Der Boxer aus Finkenwerder marschierte zwar beherzt nach vorne, vergaß beim reingehen aber manchmal seinen Jab. Einen kurzen Aufreger gab es, als Özer seinen Gegner zu Boden stieß, was aber ohne Punktabzug blieb. Dieser folgte dann aber im 3. Durchgang, als sich die Aktion wiederholte. Dies war kritisch für den sportlich leicht überlegenen Özer, der in dieser Phase aktiver war und viele Körpertreffer ins Ziel brachte. Am Ende siegte Oruc Özer durch den Hilfspunkt.

Kadetten, 54 Kilo

Danach bekam es Ali Baycuman (Wedeler TSV) mit Volkan Kahveci (Finkenwerder) zu tun. Baycuman erwischte den besseren Start und konnte Kehveci mehrfach mit seinem linken Haken abkontern. Der Boxer aus Finkenwerder suchte zunächst noch nach der richtigen Distanz, war aber sehr bemüht. In der 2. Runde kam Kahveci etwas besser rein, hatte gegenüber dem präzisen Wedeler aber immer noch leicht das Nachsehen. Beide Kämpfer zeigten eine gute kämpferische Leistung, die beim Publikum bestens ankam. Im 3. Durchgang versuchte Kahveci noch einmal alles, musste zum Ende hin aber wieder harte Treffer einstecken. Baycuman setzte nach und konnte sich einen Punktsieg sichern.

Kadetten, 65 Kilo

Nun kam es zum Duell zwischen Grigor Muradyan (Agon) und Leon Rahimi (SV Lurup). Rechtsausleger Muradyan startete offensiv und konnte Rahimi den Infight aufzwingen. Dort hatte der Kämpfer von Agon Vorteile und landete insbesondere zum Körper gute Treffer. Doch Rahimi wusste sich darauf einzustellen und konnte seinen offen nach vorne laufenden Gegner im 2. Durchgang mehrfach hart abkontern. In der 3. Runde ließ Muradyans Kondition etwas nach. Der Agon-Kämpfer war beim reinkommen nicht mehr so schnell wie noch zu Beginn, sodass Rahimi mehrfach Maß nehmen und seinen linken Haken landen konnte. Dies zahlte sich am Ende aus, als Leon Rahimi zum Punktsieger erklärt wurde.

Kadetten, 51 Kilo (Weiblich)

Jetzt kam die Stunde von Annalena Mahnkoop (Boxakademie) und Juana Mari Kindermann (Hansegym). Rechtsauslegerin Mahnkoop nutzte von Beginn an ihre Reichweitenvorteile aus und arbeitete viel mit dem Jab. Kindermann war bemüht, fand aber zunächst keinen Weg an den langen Armen ihrer Gegnerin vorbei. In der 2. Runde erhöhte Mahnkoop den Druck und brachte mehrere Schlaghände am Kopf von Kindermann unter. Diese wurde angezählt, biss sich aber durch und schaffte es in die Pause. Doch auch im 3. Durchgang war Mahnkoop mit harten Treffern zur Stelle. Kindermann wurde ein weiteres Mal angezählt, stellte sich aber wieder zum Kampf, um es über die Runden zu schaffen. Am klaren Punktsieg von Annalena Mahnkoop gab es aber keinen Zweifel.

Junioren, 50 Kilo

Pajman Ghafuri (Agon) bekam es anschließend mit Farid Shah (TH Eilbek) zu tun. Es entwickelte sich ein verbissener Kampf, in dem Ghafuri zu Beginn etwas aggressiver war und meist eine Hand mehr im Ziel hatte. Im 2. Durchgang wurde der Kampf auf beiden Seiten recht unsauber, wofür auch an beide Boxer Punktabzüge verteilt wurden. Ghafuri hatte nach wie vor die besseren Aktionen drin, stand teilweise aber auch sehr offen vor seinem Gegner. So konnte sich Shah mit einigen Kontern im Kampf halten. In der 3 Runde war Ghafuri weiterhin im Vorwärtsgang, ging teilweise aber auch recht unsauber vor, wenn er Shah regelrecht in den Rückwärtsgang drückte. Die Treffer waren aber nach wie vor auf seinen des Agon-Boxers, sodass die Entscheidung der Punktrichter, den Sieg an Shah zu geben, recht überraschend kam.

Junioren, 57 Kilo

Nun kam es zum Duell von Rifat Kwasniak (Box-Out) und Konstantin Haase (Buxtehude). Kwasniak erwischte den besseren Start, etablierte seinen Jab und brachte mehrfach die rechte Gerade ins Ziel. Haase war beherzt, fand aber zunächst keinen Zugang zum Kampf. Auch in der 2. Runde war Kwasniak dank cleverem Distanzboxen überlegen. Immer wieder kamen die schnellen Geraden des Box-Out Kämpfers klar ins Ziel und sicherten ihm die Führung. Vor dem 3. Durchgang war Kwasniak deutlich vorne und baute diesen Vorsprung kontinuierlich aus. Haase fasste sich zwar ein Herz und machte Druck, wurde aber wiederholt abgekontert. Am Ende siegte Rifat Kwasniak verdient nach Punkten.

Junioren, 60 Kilo

Im letzten Kampf vor der Pause kollidierten Emre Octu (Agon) und Pascal Braun (Buxtehude). Beide Boxer einigten sich schnell auf den Infight und bearbeiteten sich gegenseitig mit schönen Kombinationen. Gegen Ende der 1. Runde kam Braun etwas auf und schien sich den Durchgang mit einer Schlussoffensive zu sichern. In der 2. Runde schraubte Braun das Tempo noch einmal nach oben und feuerte ohne Unterlass. Octu machte nun den einen oder anderen Schritt rückwärts und wurde etwas defensiver. Zwar hatte er immer noch einige Konter im Ziel, schien sich aber mit Dauer des Kampfes zermürben zu lassen. Im 3. und letzten Durchgang warfen beide Kämpfer noch einmal alles nach vorne und lieferten sich einen unterhaltsamen Schlagabtausch. Pascal Braun strich am Ende einen Punktsieg ein und hinterließ einen starken Eindruck.

Junioren, Über 80 Kilo

Anschließend traf Patrick Harbeck (Buxtehude) auf Kadir Sayem (BC Hanseat). Sayem brachte zu Beginn mehrere linke Haken ins Ziel, ließ sich aber auch oft vom groß gewachsenen Harbeck auf Distanz halten. Die harten Geraden Harbecks erwiesen sich als effektiv und sorgten dafür, dass er auch in der 2. Runde gute Treffer landen konnte. Sayem war zwar bemüht und hatte Einzeltreffer drin, ließ sich aber zunehmend den Stil seines Gegners aufzwingen. Im Rückwärtsgang war Sayem nicht so effektiv wie sonst und konnte seine Schlagkraft nicht ausspielen. Im 3. und letzten Durchgang holten beide Kämpfer noch einmal alles aus sich raus. Konditionell schien Harbeck noch mehr Energie übrig zu haben. Der Kämpfer aus Buxtehude zog seine Taktik bis zuletzt durch, auch wenn Sayem beherzt nach seiner Chance suchte. Am Ende siegte Patrick Harbeck nach Punkten und krönte sich zum Hamburger Meister.

Jugend, 52 Kilo

Nun kam es zum Duell zwischen Hagen Hamel (Agon) und Ahmed Aljabar (SV Polizei). Hamel startete offensiver, bereitete seine Angriffe gut mit dem Jab vor und brachte auch einige Male die Rechte ins Ziel. Aljabar landete einige Konter, war zunächst aber noch etwas verhalten. Dieses Muster setzte sich auch in der 2. Runde fort. Hamel war offensiver und bestimmte sowohl das Tempo des Kampfes als auch die Distanz. Kurz vor Ende der Runde stellte Hamel Aljabar in der Ecke und brachte eine schöne Kombination an. Allerdings nutzte der Agon-Kämpfer zuweilen auch mal die Schulter, um den Gegner in die richtige Position zu schieben. Im 3. Durchgang fuhr Hamel damit fort, den Kampf zu bestimmen. Aljabar verhielt sich durchgehend zu defensiv und schaffte es selten, eigene Akzente zu setzen.

Jugend, 60 Kilo

Nun boxte Soleiman Asefi (SV Polizei) gegen Farhad Noorie (TV Fischbek). Rechtsausleger Noori suchte zunächst den Vorwärtsgang, während Asefi auf Kontermöglichkeiten zu warten schien. Beide Boxer schlugen in erster Linie Finten und belauerten sich, sodass kaum zählbare Treffer zustande kamen. Im 2. Durchgang blieb der Kampf taktisch. Während die erste Zuschauer allmählich müde wurden, konnte Asefi eine Reihe von leichten Kontern ins Ziel bringen. In der 3. und letzten Runde wachten die Boxer endlich auf. Asefi konnte nun einige Jabs und Konter ins Ziel bringen, während Noorie eine harte Schlaghand drin hatte. Am Ende siegte Soleiman Asefi mit 2-1 Richterstimmen.

Jugend, 69 Kilo

Jetzt kam es zum mit Spannung erwarteten Kampf zwischen Daniel Meyer (HTB) und Bujar Murseli (TH Eilbek). Murseli baute sofort Druck auf und konnte mehrfach in den Infight kommen. Rechtsausleger Meyer brachte einige Konter ins Ziel, hatte aber meistens eine Hand weniger drin. Im Verlauf des 2. Durchgangs wurde Meyer zunehmend passiv und ließ zu, dass Murseli seinen Stil durchziehen und mehrere Rechte ins Ziel bringen konnte. Der Dauerdruck des Eilbekers zeigte seine Wirkung und sorgte dafür, dass Murseli führend in die letzte Runde ging. Meyer wurde nun etwas aktiver und brachte mehrere Konter ins Ziel. Murseli blieb aber auf Augenhöhe und landete weiterhin seine Schlaghand. Am Ende siegte Bujar Murseli mit 2-1 Richterstimmen.

Jugend, 75 Kilo

Im letzten Kampf des Tages traf Helmut Ofori (Hankook) auf Wenus Molga (Hansegym). Ofori startete aggressiv und suchte den Vorwärtsgang. Molga konzentrierte sich auf Konter und war damit durchaus erfolgreich. Beide Kämpfer hatten Treffer im Ziel, wobei Ofori sich über die höhere Schlagfrequenz Vorteile verschaffen konnte. In der 2. Runde wurde Ofori zunehmend passiv und wartete zu lange, ehe er seine Aktionen startete. Molga konterte den Hanook-Kämpfer ab und war deutlich aktiver. In der letzten Runde wurde Ofori wieder fleißiger und brachte einige Schlaghände ins Ziel. Molga baute konditionell etwas ab und fand sich gegen Ende unter enormen Druck wieder. Doch der Hansegym-Kämpfer schaffte es über die Zeit und holte sich den Meistertitel durch eine 2-1 Punktentscheidung.

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