Rubin „Hurricane“ Carter verstorben

Der legendäre Mittelgewichtler Rubin „Hurricane“ Carter ist im Alter von 76 Jahren verstorben. Carter war neben seiner sportlichen Karriere auch dafür bekannt, Opfer eines großen Justizskandals gewesen zu sein, welcher in den 70ern für reichlich Aufsehen sorgte.

Carter wurde 1961 Profi, fing sich auf dem Weg nach oben aber mehrere Niederlagen ein. Technisch eher mittelmäßig begabt, verfügte der US-Amerikaner über einen krachenden linken Haken und enormes Kämpferherz. 1963 erfolgte der größte Sieg seiner Karriere, als er Emile Griffith bereits in der 1. Runde ausknockte. In der Folge verlief die Karriere von Carter äußerst abwechslungsreich. Eine WM Chance erhielt er nie, ehe er 1966 verhaftet wurde und seine Karriere zwangsweise aufs Eis legen musste.

Carter und sein Freund John Artis wurden 1966 wegen dreifachen Mordes verurteilt. Die Opfer waren, ebenso wie sämtliche Geschworene des Gerichtsverfahrens, Weiße. Die beiden Afro-Amerikaner wurden ins Gefängnis gesteckt, obwohl die einzigen Beweise die Zeugenaussagen zweier Krimineller waren. Erst 1985 wurde Carter freigelassen, als die Behörden zugaben, dass bei den Ermittlungen grobe Fehler unterlaufen waren.

Der Justizskandal sorgte in der Öffentlichkeit für reichlich Aufruhr. Prominente wie Muhammad Ali setzten sich ebenso für Carter ein, wie der Musiker Bob Dylan. Er schrieb das Lied „Hurricane“, welches in den Hitparaden aufstieg und dabei half, den Fall in die Öffentlichkeit zu tragen. Im Jahr 1999 wurde die Geschichte mit Denzel Washington in der Hauptrolle verfilmt.

Carter setzte sich bis zu seinem Tod für Leute ein, denen ähnliches widerfahren war. Sein wichtigster Kampf war nun die Unterstützung von Menschen, die zu unrecht im Gefängnis saßen. Dieser Aktivität blieb er bis zuletzt treu. Seine Familie gab bekannt, dass Carter an Prostata-Krebs litt und friedlich einschlief.

 

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