Nachbericht: Boxen bei Vorwärts Wacker

 

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Am Samstagabend wurde wieder einmal in Hamburg geboxt. Gastgeber war dieses Mal der Verein Vorwärts Wacker, welcher in der Schule Möllner Landstraße Dreizehn spannende Paarungen zusammengestellt hatte. Auffällig waren die lockeren Ringseile, welche wiederholt zu Beinahe-Stürzen aus dem Ring führten und auch im letzten Kampf so ihre Auswirkungen hatten. Ansonsten bekamen die Zuschauer aber exzellenten Boxsport zu sehen.

Schüler, 38,5 Kilo

Im ersten Kampf des Tages trafen Mark Remmele (VTV Assel) und John Bielenberg (Telekom Lübeck) aufeinander. Der um mehre Kilo schwerere Remmele marschierte sofort vorwärts, während Rechtsausleger Bielenberg mit schnellem Rein- und Raus, agierte. Mehrfach konnte der Lübecker seine Schlaghand als Konter ins Ziel bringen, blieb aber manchmal stehen, sodass Remmele seine Physis ausspielen konnte. Dieses Muster setzte sich auch in der 2. Runde fort. Während Bielenberg die klareren Treffer landete, war Remmele aktiver und versuchte, Druck aufzubauen. Im 3. Durchgang lieferten sich beide Kämpfer noch einen spannenden Schlagabtausch, in dessen Verlauf des zu Treffern auf beiden Seiten kam. Am Ende siegte Mark Remmele knapp nach Punkten, was wegen des Gewichtsunterschiedes aber nicht im Kampfpass eingetragen wurde.

Jugend, 81 Kilo

Anschließend boxte Alexander Schlichtmann (Fredenbeck) gegen Meldin Bajramovic (Box-Out). Bajramovic erwischte in einem hart geführten Gefecht den besseren Start und konnte mehrfach seine Links-Rechts Kombination ins Ziel bringen. Auch im 2. Durchgang konnte der Box-Out Kämpfer Vorteile für sich verbuchen. Schlichtmann war durchaus beherzt, ließ seine Linke aber zu oft hängen, was Bajramovic mehrfach ausnutzte. In der letzten Runde stürmte Bajramovic schließlich selbstbewusst nach vorne und suchte den KO. Schlichtmann steckte einiges weg, verstand es aber, sich über die Zeit zu retten und ein Anzählen zu vermeiden. Am Ende siegte Meldin Bajramovic klar nach Punkten.

Schüler, 43 Kilo (Wettkampfsparring)

Nun kollidierten Jason Sonoza Mendez (Vorwärts Wacker) und Karim Dagic (Raisdorf). Mendez erwischte den besseren Start, indem er konstant Druck aufbaute und seinen Kontrahenten mit mehreren Schlaghänden erwischte. Dagic verkaufte sich teuer, hatte aber meist eine Hand weniger im Ziel. Auch in der 2. Runde war Mendez effektiver. Der Lokalmatador drängte seinen Gegner mehrfach in die Seile und bearbeitete ihn mit schnellen Kombinationen. Dagic landete eine handvoll Konter, schaffte es aber nicht, sich seinen Gegner auf Dauer vom Leib zu halten. In der 3. Runde mobilisierten beide Boxer noch einmal alle ihre Kräfte. Mendez brachte erneut die besseren Treffer ins Ziel und arbeitete gut zum Körper. Da der Kampf ohne Wertung erfolgte, gab es dafür allerdings keinen Sieg.

Elite, 75 Kilo (Foto)

Danach kam es zum mit Spannung erwarteten Duell zwischen Sebastiano Lo Zito (Hansegym) und Meriton Rexhepi (TH Eilbek). Rexhepi war sofort darum bemüht, Druck aufzubauen, während Rechtsausleger Lo Zito auf Distanzboxen fixiert war. Der Eilbeker konnte die Distanz mehrfach gut überwinden und landete zunächst die klareren Treffer. In der 2. Runde verlief der Kampf eng. Rexhepi kam in den Infight, wo er die Auseinandersetzung körperlich gestalten und sich mit seinem linken Haken Vorteile verschaffen konnte. Im 3. und letzten Durchgang fand Lo Zito etwas besser rein und landete zunächst zwei Schlaghände. Danach wurde der Kampf etwas unsauber. Es kam zu mehreren Klammer-Aktionen, in denen beide Boxer vor allem zum Körper arbeiteten. Am Ende siegte Meriton Rexhepi nach Punkten.

Jugend, 64 Kilo

Khalid El Omari (BC Lübeck) boxte anschließend gegen Jonathan Mendez (Box-Out). El Omarie konnte gleich in der 1. Runde mehrere Treffer landen. Vor allem die rechte Schlaghand des Lübeckers erwies sich als effektive Waffe. Mendez versuchte, seine Reichweite auszunutzen, suchte aber zunächst noch nach dem richtigen Distanzgefühl. Im Verlauf der 2. Runde fuhr El Omari damit fort, klare Treffer zu landen. Mendez fehlte im Schlagabtausch mehrfach der Überblick, weshalb er nur wenige Konter ins Ziel brachte. El Omaris einziges Problem waren seine (Aus religiösen Gründen) langen Haare, die sich unter dem Kopfschutz lockerten und ihm die Sicht erschwerten. Im letzten Durchgang suchte Mendez noch einmal die Offensive, lief aber immer wieder in El Omaries harte Schlaghand. Der Lübecker bewies mehr Überblick und blieb bis zum Schluss konzentriert. Am Ende wurde der Mann mit den heiligen Haaren mit einem Punktsieg für seine Leistung belohnt.

Jugend, 64 Kilo

Nun kam es zum Duell zwischen Mussa Mushadziev (Raisdorf) und Djauschan Fedahi (SC Condor). Fedahi startete deutlich aktiver und konnte im Verlauf der 1. Runde die besseren Treffer ins Ziel bringen. Dabei bediente er sich zwar zweimal der Innenhand, was aber nicht sonderlich ins Gewicht fiel. Mushadziev wartete nämlich erst einmal ab und agierte recht passiv. Dieses Muster setzte sich fort. Der Raisdorfer landete zwar den einen oder anderen Konter, war insgesamt aber auch in der 2. Runde viel zu verhalten. Fedahi konnte locker in die Offensive schalten und sich über seine Aktivität Vorteile verschaffen. In der 3. Runde setzte Fedahi schließlich nach und erzwang ein Anzählen seines Gegners. Mushadziev hielt aber tapfer bis zum Schluss durch. Djauschan Fedahi siegte klar nach Punkten und wurde für seine starke Leistung belohnt.

Jugend, 57 Kilo

Im letzten Kampf vor der Pause bekam es Oguz Nurullah (HBC Heros) mit Kevin Claus (Kaltenkirchen) zu tun. Es entwickelte sich ein sehr offensives Gefecht mit Treffern auf beiden Seiten. Nurullah schien allerdings meist eine Hand mehr im Ziel zu haben. In der 2. Runde wurden die Unterschiede deutlicher. Nurullah konnte ordentlich Druck auf seinen Gegner ausüben und brachte kurz vor Ende der Runde eine knallharte Rechte ins Ziel, welcher eine harte Körperserie folgte. Claus konnte ein Anzählen verhindern, ging aber mit einem Rückstand in den 3. und letzten Durchgang. Nurullah setzte sein druckvolles Boxen erfolgreich fort und konnte Claus mehrfach mit der Schlaghand erwischen. Der Kaltenkirchner zeigte Kämpferherz, hatte am Ende aber das Nachsehen auf den Punktzetteln.

Kadetten, 60 Kilo

Jetzt trafen Kaan Yildiz (BC Lübeck) und Konstantin Haase (Buxtehude) aufeinander. Haase startete etwas aktiver, während Yildiz erst einmal abwartete. Am Ende der Runde kam der Lübecker jedoch auf und landete mehrere Treffer, welche Haase erst einmal in die Defensive zwangen. Im Verlauf der 2. Runde konnten beide Boxer Treffer landen. Während Haase zum Körper erfolgreich war, überzeugte Yildiz mit seinem linken Haken. Im 3. und letzten Durchgang holte Yildiz noch einmal alles aus sich heraus und brachte mehrfach klare Treffer am Kopf von Haase an. Der Kämpfer aus Buxtehude blieb beherzt, musste nun aber einen Rückstand verkraften. Zumindest, wenn es nach einem Großteil der Zuschauer ging. Am Ende wurde dennoch Konstantin Haase zum Sieger erklärt.

Kadetten, 64 Kilo

Justin Günther (SC Condor) bekam es anschließend mit Mehmet Atik (TH Eilbek) zu tun. Günther erwischte den besseren Start und konnte wiederholt seine Schlaghand ins Ziel bringen. Atik war bemüht, fand aber zunächst nur schwer in den Kampf. Im 2. Durchgang kam der Eilbeker schließlich besser ins Gefecht und konnte im offenen Schlagabtausch einige Treffer landen. Der Kampf wurde auf beiden Seiten mit offenem Visier geführt und sorgte bei den Zuschauern für gute Unterhaltung. Auch in der letzten Runde lieferten sich die beiden Nachwuchs-Boxer eine wahre Schlacht. Günther konnte nun die besseren Treffer landen und erzwang ein Anzählen seines Gegners. Da nun beiden Kämpfern Blut aus dem Gesicht gewischt wurde, konnte sich der Eilbeker aber erholen und schaffte es ohne weitere Probleme über die Zeit. Am Ende siegte Justin Günther nach Punkten.

Junioren, 60 Kilo

Anschließend traf Pascal Braun (Buxtehude) auf Mogamed Mushadziev (Raisdorf). Braun startete offensiv und eröffnete die meisten Schlagabtäusche. Mushadziev hatte aber einige Konter drin, sodass sich Braun trotz höherer Aktivität nur leicht absetzen konnte. Auch im 2. Durchgang war Braun aktiver, vernachlässigte allerdings seine Deckung, als er nachsetzte. Ein krachender linker Haken von Mushadziev sorgte schließlich für ein Anzählen von Braun, der sich aber ohne weitere Wirkung sofort wieder ins Gefecht stürzte. Mushadziev hatte nun die Distanz und landete kurz vor dem Gong weitere Konter. Im Verlauf der letzten Runde marschierte Braun erneut aggressiv, aber ohne großartige Deckung nach vorne. Der Buxtehuder arbeitete viel zum Körper, während Mushadziev mit Kontern arbeitete. Am Ende siegte Pascal Braun nach Punkten.

Junioren, 50 Kilo

Nun boxten Antony Schulz (Raisdorf) und Farid Shah (TH Eilbek) gegeneinander. Es entwickelte sich ein unterhaltsamer Schlagabtausch. Shah marschierte meistens nach vorne und arbeitete mit Links-Rechts Kombinationen, während der unorthodoxe Raisdorfer einige Male mit seiner linken Schlaghand konterte. Gegen Ende der Runde wurde Schulz angezählt, was in dieser Situation aber nicht unbedingt nötig gewesen wäre. In der 2. Runde setzte Shah schließlich nach und konnte mehrere Volltreffer am Kopf von Schulz anbringen. Der Raisdorfer zog nun die Deckung hoch und wurde zunehmend passiver. So konnte Shah Vollgas geben und seinen Vorsprung weiter ausbauen. Im 3. Durchgang zeigte sich, dass Schulz sich noch nicht von dem Trommelfeuer erholt hatte und wurde rasch angezählt. Kurz darauf schritt der Ringrichter ein und beendete den Kampf durch TKO.

Jugend, 70 Kilo (Wettkampfsparring)

Bujar Murseli (TH Eilbek) bekam es anschließend mit Karim Deig (Harburg) zu tun. Murseli hatte sofort die Distanz und brachte wiederholt seine Rechte ins Ziel. Deig war bemüht, hatte aber zunächst Nachteile. Im 2. Durchgang fuhr Murseli damit fort, zu dominieren. Deig hielt zwar seine Deckung geschlossen, war aber deutlich zu passiv. Murseli konnte das Tempo des Kampfes bestimmen und musste sogar manchmal von seiner Ecke gebremst werden, weil er in diesem Einlagekampf mit reichlich Härte zur Sache ging. In der 3. Runde sah es ähnlich aus. Murseli spielte seine boxerische Überlegenheit voll aus und war nie in Gefahr, sich etwas ernsthaftes einzufangen. Dennoch war diese Sparringseinheit sicherlich eine wertvolle Erfahrung für beide Seiten.

Elite, über 91 Kilo

Im letzten Kampf des Tages trafen nun Zlatko Strauch (TH Eilbek) und Temur Magmudov (Telekom Lübeck) aufeinander. Der Kampf startete eng, ehe Magmudov dank einer schnellen Kombination einen Niederschlag landen konnte. In der Folge setzte der Lübecker nach und brachte einige harte Treffer ins Ziel. In der 2. Runde lieferten sich beide Kämpfer einen harten Schlagabtausch. Strauch wagte ein Spiel mit dem Feuer, da der Lübecker als harter Puncher bekannt ist. Während der Eilbeker viel zum Körper arbeitete, brachte Magmudov mehrfach seine Rechte unter. Konditionell schien Strauch allerdings noch ein bisschen mehr Reserven zu haben. In der 3. Runde arbeitete Strauch mehr und konnte sich leichte Vorteile verschaffen. Als sich Magmudov in die Seile lehnen wollte, gaben diese nach, da sie recht locker gespannt waren. Daraufhin beschloss der Ringrichter, die Aktion als Niederschlag zu werten und zählte den Lübecker an. Dies machte am Ende wohl den Unterschied aus, als Zlatko Strauch zum Punktsieger erklärt wurde.

 

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  1. raja reddy radiologist

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