Berlin: Profiboxen unter polizeilicher Beobachtung (+Videos)

Die Sommerpause neigt sich dem Ende zu und am vergangenen Samstag gab es in Berlin eine erste Profiboxveranstaltung. Im Maritim Hotel am Tiergarten und direkt neben dem Verteidigungsministerium veranstaltete die Huck Sports Promotion. Eigentlich sollte es um 19 Uhr losgehen, aber daraus wurde erstmal nichts. Denn die Berliner Polizei hatte die Befürchtung, dass es bei einem im Zusammenhang mit dieser Veranstaltung vermuteten Aufeinandertreffen verschiedener arabischstämmiger Großfamilien ernste Probleme geben könnte. Deshalb durfte es erst losgehen, als eine ausreichende Anzahl ziviler Ermittler ins Publikum geschleust worden war. Diese konnten dann eine Veranstaltung in festlichem Ambiente aber ohne die befürchteten Probleme ansehen.

Hauptkampf und auch sportliches Highlight des Abends war der Kampf von Lokalmatador Maher Ayada. Dieser sollte in einem auf 10 Runden angesetzten Kampf gegen den Brasilianer Morrama Dheisw de Araujo Santos beweisen, dass er auch höheren Aufgaben gewachsen ist.

Während der Brasilianer gutgelaunt und leichten Fußes mit einer teilweise beachtlichen Schlagfrequenz fast durchweg an der stabilen Doppeldeckung Ayadas scheiterte, konnte dieser von Runde zu Runde mehr überzeugen. Sah es am Anfang noch etwas so aus, als ob er zu fest und stabil für seinen Gegner sein könnte – Ayada konnte von Runde 1 an die klareren und harten Treffer anbringen, die mit zunehmendem Kampfverlauf immer mehr Wirkung brachten.

In Runde 4 gab es den ersten noch eher harmlosen Niederschlag. Aber das Konzept des beständigen Druckaufbaus ging auf und nach zwei weiteren Niederschlägen in der fünften Runde ging es dann kurz darauf für de Araujo Santos nicht mehr weiter. Damit Sieg durch TKO in Runde 6 für Maher Ayada, der nun vermutlich bald auf stärkere Gegner treffen dürfte.

Das Vorprogramm bestand aus vier klassischen Stay-busy-fights für die man durchaus etwas bessere Gegner hätte verpflichten können. Denn so wurde daraus viermal Kurzarbeit und für das Publikum gab es neben einigen Showeinlagen boxerisch nicht allzu viel zu sehen: Im ersten Kampf brauchte Feyez Rabiah der unter dem Namen Fabian Raab vermarktet wird gerade mal eine Runde um den völlig überforderten Raoul Mbetou abzufertigen. Rostam Ibrahim, Armenak Hovhannisyan und Tahir Kahrovic benötigten jeweils zwei Runden. Alles wenig spektakuläre Kämpfe die einmal mehr zeigen, dass ein Boxer auch nur dann wirklich glänzen kann, wenn man ihm einen guten Gegner in den Ring stellt.

Am Ende gab es keine der von der Polizei befürchteten Probleme und das ist gut und entscheidend – denn der aktuell sowieso schon schwächelde Boxsport in Deutschland braucht viel – aber sicher keine Skandale!

Dafür gab es leider bei un ein kleines Problem, denn aus unerklärlichen Gründen wurde bei unserer Video-Aufnahme der Kämpfe kein Ton aufgenommen. Dafür bitten wir um Entschuldigung!

Feyez Rabiah vs Raoul Mbetou
Rostam Ibrahim vs Mirko Zdralo
Armenak Hovhannisyan vs Adnan Hadzihajdic
Tahir Kahrovic vs Ibrahim Odobasic


Maher Ayada vs Morrama Dheisw de Araujo Santos

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