Düsseldorf besiegt Chemnitz – Timo Rost schlägt Tiran Metz

Timo Rost vs Tiran Metz - Foto: Chris Koprivalis

Timo Rost vs Tiran Metz – Foto: Chris Koprivalis

Eigentlich ist die Classic Remise in Düsseldorf das Mekka der Fans klassischer Automobile. Doch am Samstag machten die Boxer den Oldtimern Konkurrenz.
Das haben die Faustkämpfer Helmut Vorholt zu verdanken. Der 78-Jährige wollte schon immer eine eigene Boxveranstaltung auf die Beine stellen. Gemeinsam mit dem Förderverein Düsseldorfer-Box-Vereine und dem Sportring Garath organisierte der pensionierte Bauingenieur einen Event, der den 600 anwesenden Fans noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Keine 10 Meter neben den Edelkarossen von Mercedes, Ferrari und Porsche gab es zuerst einen Städtekampf zwischen Düsseldorf und Chemnitz.
Danach überließen die Amateure den Profis den Ring. Vorholt und der Förderverein konnten als Hauptkämpfer Timo Rost gewinnen. Rost, zu 100% Düsseldorfer sagte seine Teilnahme sofort zu. Es war das erste Mal, dass der Supermittelgewichtler in seiner Heimatstadt antrat.
Vorholts Engagement wurde auch von Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke aufmerksam verfolgt. „Ich stehe zum ersten Mal in einem Boxring“ sagte die sympathische Stellvertreterin von Düsseldorfs OB Geisel in ihrer Begrüßungsrede. Als sie spontan Vorholt für seine ehrenamtliche Arbeit lobte, hatte sie die Herzen der Fans erobert.

„Ich wünsche mir noch viele tolle Veranstaltungen von Herrn Vorholt und dem Düsseldorfer Förderverein.“ Die Schlussworte ihrer Rede hörten sich an wie ein Versprechen. Sie waren ein glänzender Übergang zum sportlichen Teil der Veranstaltung.

Düsseldorfs Team-Manager Vladimir Eichholz und Olaf Leib, Chef der Chemnitzer „Wölfe“ mussten für die Aufstellungen ihrer Staffeln in die Trickkiste greifen, denn in Moers fanden zeitgleich die deutschen Meisterschaften der U21 statt, an der selbstverständlich auch die Besten der beiden Partnerstädte teilnahmen. Doch ihre Mannschaften waren alles andere, als die zweite Garde.

2012 trafen die beiden Teams schon einmal aufeinander. Damals trennte man sich 12:12 unentschieden. Für Teamkapitän Eichholz war das Remis eine gefühlte Niederlage. Jetzt hatten er und seine Männer die Chance auf Wiedergutmachung und die nutzten sie. Mit einer klaren 14:10 Niederlage traten die Chemnitzer ihre Heimreise an.
Die Sachsen gingen in Führung. Elham Yusifie bezwang Malek Semmo einstimmig nach Punkten. Leibs Freude währte nur wenige Augenblicke, denn Gerresheims Emil Schneider egalisierte den Vorsprung. Emils Schläge saßen. Hart zum Kopf, schmackig zum Körper. Das Chemnitzer Handtuch flog zum Ende der ersten Runde.

Leon Kehl fuhr die nächsten Punkte für NRWs Landeshauptstadt ein. Er dominierte Alexander Ualikhanov klar. Erstklassig waren Leons Leberhaken, die Alexander nur mit Mühe wegstecken konnte.
Zülfü Polat brachte Chemnitz durch seinen Punktsieg gegen Ferdaus Seddigi wieder in Schlagweite. Der Knoten ist bei Zülfü geplatzt, denn in der Remise boxte er souverän und abgeklärt.
Das war es an Siegen für das Team von Olaf Leib. Murat Simsek, Armel Mbumba-Yassa, Hadi Nasef und Soulaiman Karaouh dominierten ihre Gegner und sicherten so den Düsseldorfern einen ungefährdeten Mannschaftssieg. Nach dem Kampf ist vor dem Kampf: Helmut Vorholt werkelt bereits an seiner zweiten Veranstaltung. Von seinem ganz großen Traum, seine Düsseldorfer einmal gegen Moskau zu sehen, hat er Frau Zepuntke bereits berichtet.

Profi Timo Rost (6 Siege – 0 Niederlagen – 0 Unentschieden) bestritt gegen den Essener Tiran Metz (15-3-4) seinen ersten Achtrunder. Rost gewann, allerdings dauerte es zwei Runden, bevor er zu seinem Rhythmus fand. Ab der dritten lief es rund. Rost steigerte sich von Minute zu Minute und gewann das Gefecht nach Punkten.
Für den Duisburger Sherif Morina (7 – 0 – 0) reichte es gegen Juma Waswa (10-3-1) „nur“ zu einem Unentschieden.

Text: Wolfgang Wycisk

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