Zeuge verliert letzten deutschen WM-Titel an Fielding (+Video)

Rocky Fielding - Foto: Marco Baumann

Rocky Fielding – Foto: Marco Baumann

Am gestrigen Abend wurde in Offenburg Geschichte geschrieben, aber leider keine gute. Denn: Deutschland hat nun keinen einzigen Boxweltmeister mehr – zumindest keinen richtigen bei den vier großen Verbänden.

Tyron Zeuge startete druckvoll in den Kampf und versuchte Rocky Fielding von Anfang an zu imponieren. Das ging aber gründlich schief. Denn dieser konterte mit viel Ruhe und Übersicht und lies den Weltmeister alles andere als gut aussehen. Vielleicht wollte Zeuge seinen Herausforderer ähnlich wie dessen Landsmann Callum Smith vor gut zweieinhalb Jahren früh und beeindruckend schlagen, vielleicht gab es andere Gründe fast überhastet in diese freiwillige Titelverteidigung zu gehen. Jedenfalls ging der Plan eines frühzeitigen Sieges nicht auf und Fielding konnte von Runde zu Runde immer bessere und klarere Treffer setzen. In der vierten Runde wackelte Zeuge zum ersten Mal bedenklich und in der fünften Runde ging er durch einen schweren Leberhaken zu Boden. Um Schlimmeres zu verhindern warf dann Trainer Jürgen Brähmer unter deutlichem Zuspruch des Ringarztes das Handtuch.

Damit krönte sich Rocky Fielding beeindruckend zum WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht und erleichterte Box-Deutschland um seinen letzten verbliebenen Weltmeister.

Der sichtlich aufgewühlte Jürgen Brähmer forderte direkt nach dem Urteil Fielding heraus und brachte im anschließenden Interview nicht nur Differenzen mit dem Veranstalter zur Sprache, sondern bezeichnete diesen auch als „Saftladen“ und Geschäftsführer Freddy Ness als den eigentlich Schuldigen an dieser Niederlage.
Nur wenig später wurden die harten Vorwürfe Brähmers von Wilfried Sauerland eingeordnet und zum teil erwidert. Mit Zeuge gäbe es überhaupt erst Probleme, seit dieser von Brähmer trainiert würde und der habe gar eine Wasserflasche nach seiner Frau geworfen…

Vielleicht täten alle Beteiligten gut daran, diese fast kindlichen Streitereien zu lassen und sich wieder mehr auf guten Sport zu konzentrieren – die Fans würden es ihnen sicherlich danken.

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