Alex Saucedo vs Leonardo Zappavigna – „fight of the year“ oder einfach nur brutal?
Als einen der Hauptkämpfe präsentierte Bob Arum (Top-Rank) am Samstag in Oklahoma den WBO-Eliminator im Super-Leichtgewicht zwischen dem 24-jährigen Mexikaner Alex Saucedo (28(18)-0-0) und dem 30-jährigen Australier Leonardo Zappavigna. Diesr Kampf sorgte bei den Kommentatoren für Begeisterung. Das Resultat: TKO7 nach Aufgabe der australischen Ecke.
Der Kampf zwischen diesen beiden wild entschlossenen Kontrahenten entwickelte sich schon recht frühzeitig zu einer wahren Ringschlacht. In Runde 3 musste der Australier runter, weil er sich in einem eigenen Angriff einen schweren Konter eingefangen hatte. Nach dem Anzählen versuchte Saucedo „den Sack zu zu machen“, was ihm abe rnicht gelang. Im 4. und 5. Durchgang dann ein anderes Bild. Jetzt war „Zappa“ es, der aufs Ganze ging und einen KO erzwingen wollte. Er prügelte ständig auf Saucedo ein, ohne das der entscheidend Wirkung zeigte. Zwischendurch gelangen dem Mexikaner immer wieder Einzeltreffer, die beim Australier mehr Schaden anrichteten, als dessen Trommelfeuer.
In Runde 6 ging es mit der Sicht des Australiers bergab. Um beide Augen gab es blutende Cutverletzungen. Das linke Auge schwoll nach und nach komplett zu. Um so leichteres Spiel hatte Saucedo. In Runde 7 war der Kampf entschieden. Saucedo bestimmte den Kampf jetzt zu 100%. es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Zappavigna entweder krachend KO geht oder das Handtuch kommt. Es war dann die Ecke, die signalisierte, den Kampf beenden zu wollen. Der Ringrichter brach darauf hin den Kampf ab.
Die Original-Kommentatoren des Kampfes sprachen schon während des Kampfes davon, dass das womöglich der „fight of the year“ ist. Beide Boxer zeigten vollen Körpereinsatz, ohne Rücksicht auf die eigenen Schäden, die sie davon trugen. Als nach dem Kampf das Gesicht des Australiers einigermaßen vom Blut befreit war, sah man deutlich, dass er offenbar mehr Schläge mit seinem Gesicht gestoppt hat, als gesund sein kann.
Aber ist es tatsächlich diese blutig-brutale Art des Boxens, die diesen Kampf zu einem „fight of the year“ qualifiziert? Wollen die Zuschauer genau das sehen? Oder zählt im klassischen Boxen unterm Strich doch eher die „feine Klinge“ der technischen Perfektion? Sicher sind solche Verletzungen und der hundertzehnprozentige Körpereinsatz nicht gerade gesund, aber es sieht eben spektakulär aus. Man kann wohl davon ausgehen, dass die Zuschauer geteilter Meinung sind. Während die Einen genau dieses Spektakel sehen wollen, bewerten die Anderen diesen Kampfstil als schlechte Schule und sehen lieber technisch perfekte Punktsiege.
Im eigentlichen Hauptkampf dieser durchweg gut besetzten Veranstaltung verteidigte Gilberto Ramirez seinen WBO-Titel im Supermittel gegen Alexis Angulo durch einen Punktsieg. Allerdings war die Punktwertung mit 120:108 und 2x 119:109 schon sehr weltmeisterlastig.
Hier der Kampf: (Klick)