Denis Krieger besiegt Robert Maess
Am gestrigen Samstag Abend fand in Berlin eine Kleinringveranstaltung statt, die – was die Kampfpaarungen angeht – eigentlich nicht wirklich erwähnenswert war. Laut Boxrec sollte es sechs Kämpfe geben, die man in Betracht auf die Gegnerwahl nur als Aufbaukämpfe bezeichnen kann. Denn vier der sechs Gegner hatten nicht einen ihrer letzten sechs Kämpfe gewonnen.
Denis Krieger 13-5-2 war dabei im Hauptkampf des Abends der einzige Gegner mit einem positiven Kampfrekord. Krieger sollte als Gegner für den klar favorisierten Heimboxer Robert Maess 21-0-0 anreisen und sich nach 10 guten Runden nach Punkten besiegen lassen. Denn Auswärts nach Punkten gewinnen ist nahezu unmöglich – und das weiß auch Denis Krieger. Zuletzt hatte er sogar Sebastian Formella im Kampf um einen kleinen IBO-Titel überraschend am Boden und auch gegen Angelo Frank hatte er schon über 10 Runden durchaus nicht schlecht ausgesehen – auch wenn dieser am Ende verdient den Deutschen Meistertitel im Weltergewicht holte.
Mit dem Wissen nach Punkten nicht gewinnen zu können, ist er dann gestern Abend unter den Augen seiner Trainer Khoren Gevor und Pavel Melkomian in Berlin in den Ring gestiegen. Von Anfang an lief dann für ihn alles nach Plan. Wie gefordert arbeitete er viel mit der Führhand und brachte auch immer wieder rechte Kopfhaken ins Ziel. Nach ein paar Runden schien er wieder in alte Muster zu fallen und bekam dafür in der Rundenpause von Gevor ein paar deutliche Worte zu hören. Danach ging es dann wieder besser. Und wie! In der achten Runde kam er mit einer krachenden Linken durch und Maess musste zu Boden. Nachdem der Kampf wieder freigegeben wurde setzte Krieger dann alles auf eine Karte und feuerte ab, was er konnte. Wieder war es eine Linke die traf und seinen Gegner zu Boden brachte. Aber auch dieses Mal kam Maess auf immer wackeligeren Beinen zum Stehen – allerdings hielt es der erfahrene Ringrichter Frank Michael Mass – völlig zurecht – für besser ihn aus dem Kampf zu nehmen.
Damit war Denis Krieger Deutscher Meister im Superweltergewicht. Und das ist eine echte Überraschung!