Knappe Niederlage für Jack Culcay bei US-Debüt

Jack Culcay - Foto: SAT.1 for World Boxing Super Series

Jack Culcay – Foto: SAT.1 for World Boxing Super Series

Herber Rückschlag für Jack Culcay! Das US-Debüt hinterlässt bei Jack Culcay einen bitteren Beigeschmack. Trotz großartiger Leistung im WM-Ausscheidungskampf des Weltverbandes WBC, verlor der Super-Weltergewichtler aus Darmstadt am frühen Sonntagmorgen deutscher Zeit gegen Maciej Sulecki umstritten deutlich nach Punkten.

Im Prudential Center in Newark (US-Bundesstaat New Jersey) fand Culcay sehr gut in den Kampf rein. Ohne Probleme entschied der Schützling von Ulli Wegner, der in der Ecke von Co-Trainer Georg Bramowski vertreten wurde, die ersten beiden Runden für sich. Erst ab dem dritten Durchgang kam Sulecki besser in den Kampf, was auch an einem Cut an der linken Augenbraue Culcays lag, verursacht durch einen unabsichtlichen Kopfstoß. Der 13 Zentimeter größere Pole konnte allmählich seinen Reichweitenvorteil ins Spiel bringen und traf den 1,72 Meter großen Deutschen ein ums andere Mal gut mit der Führhand. Es zeichnete sich langsam ein klares Bild ab: Sulecki war der aktivere Boxer, doch die sehenswerteren Treffer hatte durchgängig Culcay für sich zu Buche stehen.

In Runde 7 hätte es beinahe für den ehemaligen WBA-Weltmeister zum vorzeitigen Erfolg gelangt. Nachdem Culcay wie ein Wirbelwind über seinen ungeschlagenen Kontrahenten herfiel, konnte sich Sulecki nach mehreren harten Treffern zum Kopf kaum noch auf den Beinen halten. Nur knapp rettete sich der Pole die Pause. Das gleiche Spiel dann zum Ende des zehnten und letzten Durchgangs, wo Culcay sein gegenüber im Schlagabtausch kurz vor dem Ende einen gewaltigen linken Haken verpasste.

Schlussendlich mussten die Punktrichter über das Geschehen im Ring urteilen und entschieden sich klar gegen Culcay (92:98, 93:97 und 94:96), der sich danach sehr enttäuscht, allerdings auch optimistisch mit Blick in die Zukunft zeigte.

Culcay: „Das war ein knappes Gefecht. Sulecki hat mehr Schläge abgefeuert, doch die richtig harten Treffer habe nur ich gesetzt. Leider konnte ich weder in Runde 7, noch in Runde 9, entscheidend nachsetzen und ihn ausknocken. Das wäre wohl von vornherein nötig gewesen, dass ich hier als Sieger hervorgehe. Ich hoffe, mit dieser Vorstellung in den USA Eindruck hinterlassen zu haben. Heute habe ich nur auf den Zetteln der Punktrichter verloren!“

Über einen KO-Erfolg konnte sich hingegen Murat Gassiev im Hauptkampf des Abends freuen. Mit einem satten linken Haken auf die Leber von Gegner Krzysztof Wlodarczyk, verteidigte der IBF-Weltmeister seinen Titel und zog gleichzeitig ins Cruisergewichts-Halbfinale der „World Boxing Super Series“ ein. Dort trifft der Russe auf Yunier Dorticos aus Kuba, dem er direkt nach seinem Sieg Auge in Auge gegenüberstand.

Das letzte Halbfinal-Ticket im Kampf um die „Muhammad Ali Trophy“ wird am kommenden Freitag ausgeboxt. In der Schweriner Sport- und Kongresshalle treffen dann die Super-Mittelgewichtler Jürgen Brähmer und Rob Brant aufeinander.

Kommentare

Kommentare