Andrè Ward hängt seine Handschuhe an den Nagel

Der 3-fache Weltmeister im Halbschwergewicht Andrè Ward hat seinen Rücktritt vom Boxsport verkündet. Als hauptsächlichen Grund gab er an, sein Körper würde den Belastungen des Profiboxens nicht mehr standhalten. Ward bedankte sich in einem Statement beim Boxsport im Allgemeinen, seinem Team, den Fans und bei Gott für Alles, was ihm „gegeben“ wurde.

ANDRE WARD VS SULLIVAN BARRERA MEDIA DAY

Ward zählt zu den erfolgreichsten amerikanischen Boxern der Gegenwart. Er wurde 2004 in Athen Olympiasieger und wechselte noch im gleichen Jahr zu den Profis, wo er sich in den folgenden Jahren in den Ranglisten hoch arbeitete. In den Jahren 2008/09 wurde er WBO-NABO und NABF-Champion. Er fiel immer wieder durch seinen grenzwertigen Boxstil auf, der zweifelsfrei an Bernard Hopkins erinnerte.

Seiner internationalen Bekanntheit verhalf das Super-Six-Turnier im Supermittelgewicht in den Jahren 2009 bis 2011 zum Durchbruch. Er besiegt in dieser Zeit nacheinander Mikkel Kessler, Alan Geen, Sakio Bika, Arthur Abraham und Carl Froch. Danach folgten noch 2 Kämpfe und dann eine längere Pause. Er hatte gesundheitliche Probleme, gab seine Titel auf und startetet dann ab 2015 im Halbschwergewicht.

Ward vs Brand

Nach 3 Kämpfen stand er dem mehrfachen Titelträger Sergey Kovalev gegenüber. Dieser Kampf am 19. November 2016 endete mit einem diskussionswürdigen Punkturteil zu seinen Gunsten. Kovalev und sein Team forderten zu Recht ein Rematch. Schon damals war davon die Rede, dass Ward zurück treten will. Er ließ sich mit einer Entscheidung Zeit und trat dann doch im Juni 2017 zu einem Rematch gegen Kovalev an. Diesmal wurde ihm ein TKO-Sieg beschert. Bis heute wird darüber diskutiert, ob Ringrichter Tony Weeks seine wiederholten Tiefschläge absichtlich übersehen hat oder nicht.

Andrè Ward hat in seiner Karriere alles erreicht, was er erreichen wollte. Ob mit legalen oder halblegalen Mitteln, spielt nun keine Rolle mehr. Er sagt von sich, dass er seine Mission erfüllt hat. Seine Fans werden es bedauern und trauern ihm nach. Seine Kritiker sagen womöglich „Game Over“ und machen 3 Kreuze in den Kalender.

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