Vincent Feigenbutz und Kallia Kourouni siegen nach Punkten

Der Karlsruher Vincent Feigenbutz besiegte im Hauptkampf der Veranstaltung in seiner Heimatstadt den Herausforderer Norbert Nemesapati aus Ungarn durch einen verdienten Punktsieg (118:110, 116:112, 117:111). Feigenbutz schien dabei in den ersten Runden nicht ganz so gut in den Kampf zu kommen, zeigte dann aber im weiteren Verlauf, wer Chef im Ring ist. Hier ein Zusammenschnitt des Kampfes: (Klick)

Was man deutlich sehen kann: Vincent Feigenbutz ist dabei, seinen Kampfstil von „Brechstange“ auf eine etwas feinere Klinge umzustellen. Dieser Prozess ist noch im Gange. Das hält allerdings weder Medienvertreter noch das Sauerland-Team davon ab, schon wieder das Wort „Weltmeisterschaftskampf“ in den Mund zu nehmen. Man kann nur davor warnen, aus diesem Sieg gegen einen mittelprächtigen Gegner abzuleiten, dass Vincent Feigenbutz reif für einen WM-Fight ist. Was soll diese Drängelei? Warum lässt man Vince nicht die Zeit, sich in Ruhe solide weiter zu entwickeln und in weiteren Fights auf gutem Niveau zu vervollkommnen?

Es ist nicht so, dass man Feigenbutz und seinem Team keinen WM-Kampf gönnen würde. Aber in der Weltspitze des Supermittelgewichts warten ganz andere Kaliber, als es ein Nemesapati oder de Carolis sind. Und: Solche gepushten WM-Kandidaten, die mit leichten Gegnern und ein bisschen Sauerland-Simsalabim in den Rankings nach oben kommen, bewegen sich auf dünnem Eis. Deshalb der Appell an Sauerland & Co: Lasst jungen Boxern die Zeit sich zu entwickeln. Verheizt nicht die wenigen guten Talente, die wir in Deutschland haben und vor Allem: Versucht nicht, den boxkundigen Zuschauer zu veräppeln.

In einem weiteren Hauptkampf ging es zwischen der Griechin Kallia Kourouni und Grecia Nova aus der Dom-Rep um die Titel der Verbände WIBF und GBU. Eigentlich sollte die Gegnerin Ramona Kühne heißen und der Fight sollte auch um deren WBO-Titel gehen. Doch die WBO-Weltmeisterin hatte es sich scheinbar anders überlegt und sagte den Kampf ab.

Kourouni hatte 10 Runden lang mit Nova alle Hände voll zu tun, siegte aber souverän nach Punkten (98:92, 99:91, 100:92).

Randnotizen:

Man muss abwarten, wie lange Ramona Kühne den Superfeder-WBO-Gürtel noch behalten kann, ohne ihn zu verteidigen. In Polen wurde am Samstag Abend der WBO-Interim ausgeboxt. Klare Siegerin nach Punkten: Ewa Brodnicka.

Für die Abonnenten von „ranfighting.de“ gab es bei dem für 9,99€ gekauften Karlsruhe-Stream erneut Grund zur Kritik. Eigentlich sollte der Sender SAT1 technisch in der Lage sein, für eine stabile Übertragung zu sorgen. Warum das wieder nicht gelang, liegt im nebeligen Bereich. Das, was jeder illegale Stream mühe- und kostenlos hinbekommt, sollte doch wohl auch für einen Medienkonzern wie die ProSiebenSat.1 Media AG möglich sein. Noch dazu, wenn man sich diese Übertragung vergleichsweise fürstlich bezahlen lässt. So gewinnt man gewiss keine neuen Abonnenten.

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