Hanna Gabriels besiegt Natasha Spence
Der Kampf fand am Samstag in San Jose, Costa Rica, statt. Hanna Gabriels war von Beginn an die überlegene Boxerin. Das spiegelte sich dann auch selbstverständlich im Ergebnis wieder. Nach 10 Runden, die alles Andere als besonders weltmeisterlich oder gar spannend waren, lautete das Urteil: 100:91 und 2x 99:91 für die Heimboxerin. Soweit war das Ziel für Hanna Gabriels erreicht. Sie kann immerhin sagen, dass sie ihre beiden Titel gegen die kanadische Nr. 1 verteidigt hat, denn außer Spece gibt es in ganz Kanada keine zweite aktive Boxerin dieser Gewichtsklasse.
Am Beispiel dieses WM-Kampfes wird einmal mehr deutlich, wo es beim Frauenboxen immernoch „klemmt“: Während eine Doppel-WM im Halbmittelgewicht der Männer für Aufsehen unter den Boxfans sorgen würde, blieb dieser Kampf verhältnismäßig unbeachtet. Das Ereignis war zwar in Costa Rica im TV zu sehen, aber die „große weite Welt“ nahm kaum Notiz davon. Dazu kommt, dass neben erbärmlich kleinen Börsen leider auch die Aussicht auf Ruhm und Ehre im Frauenboxen relativ gering sind.
Wäre das ein Männerkampf gewesen, gäbe es gewiss mehr Spielraum. Auch was die Auswahl der Gegnerschaft betrifft, gibt es bei den Männern mehr Möglichkeiten für attraktive Kampfpaarungen. Gewiss gibt es auch bei Männer-WM Fights immer wieder einmal eine freiwillige Verteidigung gegen schwache Gegner, aber danach gäbe es genügend bessere Ideen, den Zuschauern etwas zu bieten.
Man kann jetzt gespannt sein, wie es mit Gabriels und ihren 2 Titeln weiter geht. Versucht sie vielleicht, noch einen 3. Titel zu bekommen? Um den IBF-Gürtel wurde seit Jahren nicht gekämpft. Eine weitere interessante Option wäre ein Vereinigungskampf gegen die polnische WBC-Weltmeisterin Ewa Piatkowksa. Warten wir mal ab, was passiert.