Claressa Shields vs Szilvia Szabados – Sieg für „T-Rex“

Mit einem Sieg durch TKO 4 für Shields endete der Kampf zwischen „T-Rex“ Shields und der26-jährigen „Sunset“ Szabados um den vakanten NABF Titel im Mittelgewicht. Dieser Kampf, bzw. diese Entscheidung kam der 21-jährigen Doppelolympiasiegerin aus Flint / Michigan sehr entgegen. Das sie bereits in ihrem 2. Profikampf um diesen Gürtel kämpfen durfte, ist ebenso bemerkenswert. Um diesen Titel wurde bisher erst zum 2. mal gekämpft. Im Jahr 2008 waren für den Titel noch 8 Runden nötig und es gab in Houston / Texas ein Unentschieden zwischen Christy Martin und Valerie Mahfood.

Der Verband NABF (North American Boxing Federation) ist mit dem mexikanischen Verband WBC verbandelt. Auf den Seiten des Verbandes finden sich die Regeln für Männer- und Juniorenkämpfe. Sucht man nach den Regularien für Frauen, um sich z.B. über die Rundenzahl für Titelkämpfe zu vergewissern, findet man Nichts.

Zum Kampf: Die Amerikanerin war erwartungsgemäß von Beginn an die technisch bessere Boxerin. Die Ungarin kam mit einem Kampfrekord von 15(6)-8(1)-0 in den Ring und zumindest diese Kampferfahrung konnte man sehen. Obwohl sie nicht gerade trainiert aussah, gelang es ihr in den ersten beiden Runden immer wieder, die Angriffe von Shields zu unterbrechen und sich zur Wehr zu setzen. Im 3. Durchgang kam Shields besser durch und landete mehr Kopftreffer, als es der Ungarin lieb sein konnte.

Was auffiel: Shields traf, aber die gewünschte Wirkung blieb aus. Scheinbar fehlt der Amerikanerin die nötige Power in ihre Schlägen, die es gebraucht hätte, um Szabadoz auf die Bretter zu schicken. Was weiter auffiel, war die Schlagstatistik, die nach 3 Runden eingeblendet wurde. Demnach hätte die Ungarin nur einmal mit dem Jab getroffen und einen einzigen Bodyshot gelandet. Überhaupt hätte sie in 3 Runden nur 8x (103 Schläge) getroffen, Shields 74 mal bei 212 Schlägen. Die Überlegenheit von Shields war zwar recht deutlich, aber ob diese Schlagstatistik der Realität entspricht, kann man gerne bezweifeln.

In Runde 4 setzte sich das fort, was am Ende von Runde 3 zu sehen war. Shields griff an, landete Treffer und Szabados versuchte sich zu wehren, kam aber mit ihren unbeholfen wirkenden Schlägen nicht wirklich ins Ziel. Nach einer halben Minute ging er Ref dazwischen und brach den Kampf gegen den Protest der Ungarin kurzerhand ab. Sie zeigte unmissverständlich an, dass sie weiter kämpfen wollte. Aber es war vorbei. Eine großartige Wende war in diesem Fight nicht mehr zu erwarten. Mal ganz nüchten betrachtet: Szabados war zum Verrlieren eingekauft und wird jetzt mit etwas weniger Kopfschmerzen nach Hause geflogen sein, als wenn sie weiter gekämpft und nach Punkten verloren hätte.

Unterm Strich bleibt allerdings, dass selbst die Showtime-Statistik merkwürdig und stark zu Gunsten von Shields war. Das der Ref den Kampf frühzeitig abbrach, spielte kaum eine Rolle, aber auch das kann man als eine Bevorteilung für Shields werten. Dieser Titelkampf war ohnehin nur auf 6 Runden angesetzt. Selbst das ist eine Distanz, die Shields im Profiboxen noch nicht kennt.

Ungeachtet dieser mangelnden Profi-Erfahrung gibt die Amerikanerin selbstsicher von sich, dass sie einmal die beste Boxerin aller Zeiten werden will. Man kann mal gespannt sein, wie das weiter gehen wird. Der NABF-Titel war fast geschenkt. Sie wird sich auf stärkere Gegnerinnen und längere Kämpfe einstellen müssen, wenn ihren Worten glaubwürdige Taten folgen sollen.

Hier der Kampf. Leider in schlechter Qualität:

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