Gutes Boxen zu Weihnachten in der Schweiz

Alain Chervet vs Emilio Norfat

Alain Chervet vs Emilio Norfat


Am zweiten Weihnachtstag fand in Bern auch in diesem Jahr der „Legendary Boxing Day“ statt. Mit sechs Amateurkämpfen im Vorprogramm und vier Profiboxkämpfen gab es für das Publikum ein gutes und abwechslungsreiches Programm.

Im ersten Profikampf des Abends debütierte Davide Faraci im Supermittelgewicht mit einem klassischen Aufbaukampf gegen den beherzt kämpfenden aber technisch überschaubaren Kristof Mate (3-5-0). Zwar sah Mate zunächst körperlich stärker aus und konnte in der ersten Runde auch schon Aufgrund seiner Erfahrung ein paar Punkte sammeln, er fand aber keine Mittel Faraci zu gefährden. Dieser fand dann schnell in den Kampf um dann in der zweiten Runde so aufzudrehen, dass er einen TKO Sieg für sich verbuchen konnte.

Gabor Veto (30-0-0) hatte nicht nur den deutlich besseren und erfahreneren Gegner, sondern er hatte mit Michael Odhiambo (14-7-0) vermutlich auch einen der stärksten Gegner seiner bisherigen Karriere vor den Fäusten. Denn Odhiambo dachte nicht daran, sich von Veto ausboxen oder gar vorzeitig besiegen zu lassen. Im Gegenteil, denn er marschierte die meiste Zeit nach vorne, lies sich von Veto kaum beeindrucken und konnte seinerseits mehrere Runden durch harte und klare Treffer holen. Nach 8 spannenden Runden hatten zwei Punktrichter Veto vorne, während der dritte ein deutlich besser passendes Unentschieden gesehen hatte.

Alain Chervet (12-0-2) hatte mit Emilio Norfat (27-9-0) einen zwar erfahrenen aber doch deutlich unterlegenen Gegner vor sich. Chervet bestimmte und dominierte den Kampf von Anfang an und ließ dem durchaus beherzten und bemühten Norfat keine Chance. Er trieb ihn durch den Ring und konnte ihn fast nach belieben treffen. Nachdem Norfat sowohl in der dritten als auch in der vierten Runde ein Knie nehmen musste, nahm ihn der Ringrichter wegen zu vieler Treffer und klarer Unterlegenheit völlig zu Recht aus dem Kampf. Sieger durch TKO in Runde 4 nach 2:50 Minuten: ein überzeugender Alain Chervet.

Im letzten Kampf des Abends musste dann Agron Dzila (23-1-0) feststellen, dass man nach einer Pause von gut 15 Monaten doch etwas Ringrost angesetzt haben kann. Zudem gab sich der Gegner Jorge Rodriguez Olivera (28-14-0) alle Mühe deutlich zu machen, dass er nicht zum verlieren angereist war. Beide konnten über acht Runden gute Treffer anbringen, versuchten aber auch durch viel Klammern im Infight Treffer des Gegners zu vermeiden. Immer wieder mussten beide vom Ringrichter getrennt werden um meist doch wieder schnell im unübersichtlichen Nahkampf zu landen. Da sich auf diese Weise keiner der beiden klar als Sieger präsentieren konnte, punkteten zwei Ringrichter ein durchaus angemessenes Unentschieden, während der dritte Dzila soweit vorne hatte, dass er offenbar einen anderen Kampf gesehen haben muss. Das Mehrheitsunentschieden geht aber absolut in Ordnung.

Auf der Undercard konnten Marcus Dahlqvist, Nicole von Känel, Tunay Antik und Andre Beiner Punktsiege für sich verbuchen. Ansari Omar konnte mit einem TKO 1 beeindrucken und Leon Lovrec aus Slovenien machte Hades Ademi (dem Juniorenmeister von 2016) mit einem Punktsieg klar, dass ein Gewichtsklassenwechsel in Verbindung mit einer lange Pause keine gute Idee ist.

Nach einer insgesamt wirklich guten und runden Veranstaltung in einer sehr stimmungsvollen Location sind wir gespannt auf den nächsten „Boxing Kings Day“ von Inhaber Daniel Hartmann und Matchmaker Oliver Duetschler.

Agron Dzila vs Jorge Rodriguez Olivera

Agron Dzila vs Jorge Rodriguez Olivera

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