Murray besiegt Lawal / Ortiz besiegt schwachen Scott

Nuhu Lawal konnte seinen Kampf gegen Martin Murray nicht gewinnen, stellte aber Kämpferherz unter Beweis. Nach 12 harten Runden durfte sich Murray über einen verdienten Punktsieg freuen, der auf den Zetteln der Offiziellen ein wenig klarer war, es es den Anschein gehabt hatte.

Lawal startete sehr aktiv und arbeitete zu Beginn viel zum Körper von Murray. Dieser benötigte ein wenig, um sich auf den aggressiven Berliner einzustellen. Nach einiger Zeit konnte Murray allerdings Erfolge mit dem linken Haken verbuchen, mit dem er Lawals teilweise etwas zu sehr geschwungene Rechte abkonterte. Dennoch ließ es der unorthodoxe Stil von Lawal nicht zu, dass Murray einen konstanten Rhythmus fand, sodass sich die Dynamik des Kampfes immer wieder änderte. Mal konnte Lawal über die Schlagfrequenz Vorteile für sich verbuchen, mal bestimmte Murray mit den klareren Treffern. Erst gegen Ende des Kampfes konnte Murray schließlich alles klar machen. In der 9. Runde wackelte Lawal bedenklich und konnte im Anschluss daran trotz Bemühungen nicht mehr so richtig zurückkommen. Das hohe Tempo machte sich hinten raus bemerkbar, sodass Murray seinen Punktsieg über die Zeit rettete. Dennoch eine beherzte Leistung von Lawal, der bei diesem kurzfristig angesetzten Sprung in der Gegnerschaft nichts zu verlieren hatte.

Weniger glücklich war der Venezuelaner Liborio Solis, der seinen Bantamgewichts-Titelkampf gegen Jamie McDonnell eigentlich klar gewann, jedoch von den Punktrichtern um den Sieg gebracht wurde. McDonnell stocherte über weitere Strecken lediglich mit dem Jab, während Solis mit wenig ästhetischen, aber durchaus effektiven Schlagserien die deutliche Mehrzahl der Treffer auf seiner Seite hatte. Am Ende wurde dennoch McDonnell zum Punktsieger erklärt. Eine gewagte These, welche durch eine gebrochene Nase und zahlreiche Schwellungen in seinem Gesicht nicht gerade untermauert wurde.

Eine bessere Leistung zeigten die Punktrichter im Federgewicht, wo Jason Sosa seinen WBA Titel gegen Stephen Smith verteidigte. In einem wilden Schlagabtausch feuerte Smith stets beherzt zurück, fand sich aber zwischendurch immer wieder in gefährlichen Situationen gefangen. Letztendlich war Sosa in allem einen Tick besser, schlug Smith bereits früh im Kampf nieder und erarbeitete sich mit einer hohen Schlagfrequenz und der besseren Technik einen verdienten Punktsieg.

Weniger erwähnenswert war hingegen der Schwergewichskampf zwischen Luis Ortiz und Malik Scott. Scott hatte nämlich beschlossen, lediglich im Überlebens-Modus anzutreten und wetzte 10 langweilige Runden lang mit einer Schlagfrequenz von 2-3 Armbewegungen pro Runde durch den Ring. Gelegentlich ging der US-Amerikaner auch zu Boden, stand aber zum Leidwesen der pfeifenden Zuschauer immer wieder auf. Am Ende konnte Luis Ortiz einen Punktsieg einstreichen, an den die Boxwelt wohl eher nicht zurückdenken wird.

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