Bejaran bezwingt Semjonov (+Videos)

Rafael Bejaran vs Pavel Semjonov

Mittelgewichtler Rafael Bejaran konnte am Sonntag seinen WBC Asia-Pazifik Titel erfolgreich verteidigen. Gegen den Esten Pavel Semjonov konnte der in Hamburg lebende Dominikaner sämtliche Runden für sich entscheiden und am Ende einen ungefährdeten Punktsieg feiern. Auf der Undercard konnte eine Reihe von Talenten überzeugen und sich für höhere Aufgaben empfehlen.

Nachdem Semjonov beim Wiegen deutlich zu schwer erschienen war, stand der Titel nur für Bejaran auf dem Spiel. Der Lokalmatador machte dann auch sofort deutlich, dass er an seinem Gürtel festhalten wollte und boxte seinen Kontrahenten von Beginn an aus. Semjonov versuchte, seine Physische Überlegenheit ins Spiel zu bringen und landete gelegentlich harte Einzeltreffer, aber insgesamt aber nicht in der Lage, die technischen Defizite auszugleichen. Bejaran kontrollierte die Distanz mit seinem Jab, guckte sich Lücken aus und schenkte seinem Gegner immer wieder satt ein. Sowohl Qualität als auch Quantität waren auf Seiten des Hamburgers zu finden, der seine Führung kontinuierlich ausbauen konnte. Semjonov blieb bemüht, schaffte es aber auch hinten raus nicht, den konditionell starken Bejaran zu gefährden. Am Ende werteten die Punktrichter mit 120-108, 119-109 und 119-109 für den alten und neuen Titelträger Rafael Bejaran, der sich allmählich für einen größeren Kampf in Position bringt.

Auf der Undercard konnte Supermittelgewichtler Sebastiano LoZito den erfahrenen Norbert Szekeres über 6 Runden nach Punkten bezwingen. LoZito bestimmte den Kampf sofort über den Jab und arbeitete zunächst viel zum Körper, ehe er Szekeres ab der 2. Runde mehrfach mit dem Uppercut erwischen und seine Führung ausbauen konnte. Szekeres war durchaus bemüht, scheiterte aber meist an den geschmeidigen Meidbewegungen des Italieners, der gute Reflexe unter Beweis stellte und den Druck auf Szekeres kontinuierlich erhöhte. In der zweiten Kampfhälfte erhöhte LoZito das Tempo deutlich und bearbeitete den tapferen Ungarn mit zahlreichen Kombinationen. Dieser nahm aber sämtliche Treffer und schaffte es einigermaßen souverän über die Distanz.

Halbschwergewichtler Yosko Stoychev konnte ebenfalls einen Sieg einstreichen. Sein Gegner Bohuslav Jano machte es ihm allerdings auch leicht. Nachdem Stoychev die 1. Runde zum ausloten seines Gegners genutzt hatte, erhöhte er im 2. Durchgang den Druck und schickte Jano mit einer Reihe von Jabs zu Boden. Ob der Tscheche von der Wucht der Treffer wirklich zu Boden gemusst hätte, darf allerdings bezweifelt werden. Auch beim zweiten Niederschlag ging Jano relativ zügig gen Ringstaub, stand aber immerhin noch einmal auf, um sich einen dritten Bodenbesuch abzuholen. Dann hatte auch der Ringrichter genug und beendete das ungleiche Gefecht.

Im Supermittelgewicht musste Gabriel Tunici ordentlich arbeiten, ehe sein TKO Sieg über Dusan Makula feststand. Dieser war nämlich durchaus aktiv und bedrohte das Talent mit unorthodoxen Attacken aus den verrücktesten Winkeln. Tunici schlug seltener, dafür aber mit den klaren Treffern dazwischen. Dank der hohen Schlagfrequenz des Tschechen schien der Kampf aber zunächst durchaus offen, ehe Tunici in Runde 2. Mit einer krachenden Rechten durchkam, die seinen Gegner zu Boden schickte. Daraufhin warf Makulas Ecke das Handtuch, was ihr Schützling mit reichlich Unverständnis aufnahm.

Im Halbmittelgewicht war Lokalmatador Henry Camps erfolgreich. Nachdem Camps im vorherigen Kampf eine verletzungsbedingte Niederlage verdauen musste, meldete er sich am Sonntag mit einem souveränen KO Sieg zurück. Sein Gegner Valentin Bokros mühte sich redlich, hatte gegen den ebenso druckvoll wie präzise agierenden Camps nie eine Chance. Nachdem Bokros in den ersten beiden Runden kontinuierlich zermürbt worden war, beendete Camps den Kampf im 3. Durchgang, indem er seinen Kontrahenten mit einem Leberhaken niederstreckte. Bokros ließ sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auszählen und schien selbst bei der Urteilsverkündung noch die Nachwirkungen des Treffers zu spüren.

Ebenfalls zu sehen war das Debüt von Halbschwergewichtler Chuck Honhold. Dieser setzt die Tradition der Norddeutchen Box-Dynastie fort und will nun im Profiboxen angreifen. Bei seinem Debüt wirkte Honhold bereits äußerst vielversprechend. Seinen klar unterlegenen Gegner Gordan Zoric fertigte er auch entsprechend schnell ab. Honhold agierte sofort druckvoll, zeigte ein gutes Auge und zwang Zoric sofort in den Überlebensmodus. Außer gelegentlichen Faxen kam vom Tschechen nicht viel. In der 2. Runde setzte Honhold schließlich nach und erzwang den Abbruch. Nach zwei Niederschlägen wirkte Zoric, der nun wiederholt den Mundschutz ausspuckte, nämlich derart lustlos und unterlegen, dass der Ringrichter den Kampf beendete.

Zu guter letzt ist noch Cruisergewichtler Shokran Parwani zu erwähnen, der es mit dem Journeyman Dejan Krneta zu tun bekam. Parwani bestimmte das Gefecht von Beginn an mit seinem Jab, sodass Krneta gar nicht erst an seinen Gegner herankam. Zudem schien der Tsche Probleme mit der Rechtsauslage Parwanis zu haben. Nach einer ruhigen 1. Runde drehte Parwani im 2. Durchgang schließlich auf und drängte auf den KO. Krneta steckte eine Menge ein, blieb aber während des langen Schlaghagels beherzt und standhaft. Als er schließlich doch zu Boden sackte, sprang der Ringrichter dazwischen und beendete den Kampf ohne zu zählen.

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