Eine Frage des Geldes? Feigenbutz vs. Keta verschoben
Der Supermittelgewichts-Kampf zwischen Vincent Feigenbutz und Mike Keta wird wegen der großen Ticket-Nachfrage auf den 3. Dezember verlegt. Austragungsort des Sauerland-Kampfabends bleibt Karlsruhe.
Da Feigenbutz als Lokalmatador viele Zuschauer mobilisiert und Keta erwartungsgemäß mit einer großen albanischen Fanbase anrückt, musste man bei Sauerland abwägen, ob und wie man reagiert. Größere Halle und mehr Geld, oder kleinere Halle und dafür weniger Aufwand? Da Sauerland in Zeiten der deutschen Boxkrise und im Hinblick auf das Schicksals von Universum jeden Cent brauchen kann, fiel die Entscheidung vermutlich nicht schwer. Das Duell der limitierten KO Könige wird nun im Dezember stattfinden und wird mit Leon Bauer als Co Main Event kombiniert.
Etwas ungünstig ist dies nun für viele Fans, die von außerhalb anreisen und bereits Flüge, Zug oder Hotel gebucht haben. Vor allem Ketas Anhänger, die teilweise aus Albanien und dem Kosovo anreisen, dürfte dies mehrfach treffen. Unserer Meinung nach wäre es sinnvoller, wenn auch weniger einträglich gewesen, wenn man die Übertragung von Ranfighting auf Sat1 umgeändert hätte, damit es jeder sehen kann.
Eventuell ist es (Auch auf die Gefahr hin, wie ein Kommunist zu klingen) auch eine Frage des Kommerzes, was den Niedergang des Deutschen Boxens betrifft. Die Kämpfe verschwinden aus dem Free TV, sodass die Fans immer häufiger auf Bezahlstreams angewiesen sind. Das schlucken aber nur die Hardcore-Fans, weshalb die Preise entsprechend in die Höhe schießen. Das Interesse am Boxsport schrumpft hingegen beim durchschnittlichen Sportschau-Gucker, der kaum noch Boxen im Fernsehen findet und sich daher anderen Sportarten zuwendet. Ein hausgemachtes Problem. Präsenz ist die beste Werbung.
Abseits der Kritik bleibt aber anzumerken, dass der Kampf zwischen Feigenbutz und Keta nach wie vor eine actionreiche Schlacht verspricht. Alleine deshalb eine verpasste Chance. Mit einer schönen Ringschlacht könnte man vielen Gelegenheits-Zuschauern zeigen, dass nicht nur die Kämpfer von Einst Faszination ausstrahlen können und sie als Fans binden.