Die Boxwelt trauert: Muhammad Ali verstorben

ali

Muhammad Ali ist tot. Der ehemalige Weltmeister im Schwergewicht und wohl bekannteste Boxer aller Zeiten starb am Samstagmorgen in einem Krankenhaus in Scottsdale.

Geboren wurde Ali unter dem Namen Cassius Clay, benannte sich allerdings um, nachdem er zum Islam übertrat. 1960 holte sich der begnadete Techniker Olympiagold, ehe er zu den Profis wechselte und sich anschickte, auch dort durchzustarten. 1964 war es schließlich soweit: Ali bezwang Weltmeister Sonny Liston durch Aufgabe und bestätigte das Ergebnis im Rematch durch einen Blitz-KO, dessen finaler Schlag so schnell war, dass ihn kaum ein Zuschauer sah. Erst in der Zeitlupe konnte man den „Phantomschlag“ ausmachen. Ein neuer Star war geboren.

In der Folge verlor Ali den Titel, weil er sich weigerte, für die US Army in den Vietnamkrieg zu ziehen. Ein wichtiges Politisches Statement, welches die freie Entscheidung des Menschen über den Dienst an der Waffe stellte und dabei half, den Weg für gerechtere Gesetze zu ebnen. Sportlich gesehen sorgte diese Entscheidung dafür, dass der Schwergewichtstitel aufgeteilt wurde. Es entstanden die Titel der WBA und WBC, welche Ali später mit Joe Frazier vereinte, den Kampf allerdings verlor.

Anschließend folgten einige Jahre, in denen Ali vorwiegend um kleinere Titel boxte und versucht, sich eine weitere WM Chance zu verdienen. Nach einem zwischenzeitlichen Rückschlag gegen Ken Norton kam es 1974 zum Rematch mit Frazier, den er dieses Mal nach Punkten besiegte. Anschließend knockte Ali Weltmeister George Foreman aus, der inzwischen der unumstrittene WM war und sorgte für eine Sensation.

1975 kam es zum letzten Kampf der Frazier-Trilogie. Im Kampf des Jahres trieb Ali seinen Gegner zur Aufgabe und siegte nach 14 Runden durch TKO. Anschließend verteidigte er die Titel noch einige Male, ehe er 1978 gegen Leon Spinks verlor. Ab diesem Zeitpunkt zeigte Alis Leistungskurve, beeinflusst durch die vielen Schlachten und die beginnende Parkinson-Erkrankung, nach unten. Das Spinks-Rematch konnte Ali zwar knapp für sich entscheiden. Es folgten allerdings Niederlagen gegen Larry Holmes und Trevor Berbick, woraufhin „The Greatest“ seine Karriere 1981 beendete.

In der Folge machte Ali immer mehr durch seine Parkinson-Erkrankung auf sich aufmerksam. Aus dem einst großmäuligen Kämpfer wurde eine ruhige Person, die ihrem letzten Gegner über Jahre hinweg beharrlich trotzte. Unvergessen der Moment, als Ali 1996 die olympische Flamme in Atlanta entzündete.

Jetzt starb Muhammad Ali im Alter von 74 Jahren, nachdem er wegen Atembeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert worden war.

Kommentare

Kommentare